Reihe II Band U1/1: Unter meines Engels Führung - Beginn der Zwiegespräche (erster Halbband)

EINFÜHRENDE WORTE

Es wird als selbstverständliche und notwendige Grundlage angesehen, dass jeder Leser bereits die gesamte erste Reihe dieses Schriftwerkes gewissenhaft studiert hat, damit überhaupt ein rechtes Verstehen der mit diesem Band beginnenden Tagebuchaufzeichnungen der zweiten Reihe, welche unter dem Haupttitel: "Unter meines Engels Führung" erscheinen, möglich ist. Mit dem vorliegenden Halbband wird zunächst der genaue Einblick in den Beginn der Engelführung von Frau Möller gegeben, der in einem zweiten Halbband vervollständigt wird. Diese beiden Halbbände werden für das volle Verständnis der hohen, großartigen und erlösenden Gottesgabe der verheißenen Engelführung eine unersetzliche Hilfe leisten.

Alle Bücher dieser "großen Gottesoffenbarung" verlangen vom Leser, dass er ehrfürchtig sein Urteil zurückstellt, bevor er nicht die gesamte Gottesoffenbarung in allen Teilen geprüft hat. Vorschnelles, rein verstandesmäßiges Urteilen versperrt von vornherein der göttlichen Erleuchtung den Weg. Und ohne göttliche Erleuchtung wird kein Mensch die Bedeutung dieser Gottesoffenbarung begreifen können. Wer soll sich darüber wundern? Es ist doch wohl zur Genüge bekannt, dass schon Aussagen von Menschen oftmals ohne Interpretation von anderen nicht verstanden werden können. Am meisten bekannt dafür sind die Niederschriften von Dichtern und Philosophen. Von ihren Schülern und Verehrern wurden sie zu allen Zeiten interpretiert, um von der Allgemeinheit der Menschen in ihren eigentlichen tiefen Aussagen überhaupt verstanden werden zu können. Es ist auch genügend bekannt, dass jeder Dichter mehr als einen Interpreten hat und wie auch diese untereinander abweichen in ihren Deutungen. Damit ist wiederum vor allem ausgesagt, dass es schon sehr schwer ist, Menschenworte verständlich und wahrheitsgemäß zu klären. Wem sollte es dann nicht einleuchten, dass erst recht Gottesworte nur sehr schwer in ihrem Wahrheitsgehalt erfasst werden können. Dies zu bedenken muss hier in besonderer Weise vorangestellt werden. Es werden nämlich nur die Menschen die göttlichen Gesetze der Gottesführung eines Menschen erkennen können, die durch göttliche Inspiration gleichsam die Interpretation dazu bekommen. Diese aber ist an verschiedene Gesetze gebunden, und solche Menschen, welche die Vorbedingungen nicht erfüllen, werden deshalb auch die göttliche Interpretation nicht bekommen können. Die Tugend der Ehrfurcht ist unumgängliche Grundlage jeglicher göttlicher Inspiration. Wer braucht sich dann zu wundern, dass es heute so wenig erleuchtete Menschen gibt? Nicht selten gehen die Menschen mit vorgefassten Meinungen an dargebotene Schriften heran, weil sie nicht gelernt haben, eigenes Gedankengut zurückzustellen und sich ehrfürchtig und ausgeleert die fremden Ausführungen anzuschauen. Auf Wunsch des Erzengels Raphael werden zum nötigen Verständnis viele Erleichterungen dargeboten, auf Grund deren gar manchem das nötige Licht aufgehen kann.

Es war, wie jeder selbst nachlesen kann, die ausdrückliche Absicht des Erzengels Raphael, in diesem Buche alles Notwendige für eine Engelführung am Führen seines Werkzeugs in Beispielen vor Augen zu stellen. Es äußert sich darin eine liebevolle Fürsorge, denn eine gute Engelführung mit ihren überaus schwierigen Gesetzmäßigkeiten ist ohne ein anschauliches Beispiel den allermeisten Menschen nicht verständlich zu machen. Wir haben also allen Grund, dem Erzengel Raphael dafür besonders zu danken, dass er sein Werkzeug durch alle Tiefen und Höhen, Freuden und Leiden, in Missverständlichkeiten und göttliches Verstehen führte, um für alle Menschen ein umfassendes Beispiel zu geben.

Es seien nun einige Hinweise gegeben, die das verständnisvolle Beurteilen dieser beispielhaften Engelführung erleichtern werden, damit der eigentliche Sinn und Zweck erfüllt werden kann.

Ganz verkehrt ist es, mit kritischer, rein irdischer Verstandestätigkeit diese Bände zu lesen, denn unzählige Male wird es vom Erzengel Raphael selbst geschrieben, dass ein Mensch mit seiner rein irdischen Verstandestätigkeit niemals das Führen der Engel verstehen könne. Und dies ist vor allem deshalb der Fall, weil wir uns nach unseren eigenen Wünschen eine ganz falsche Vorstellung davon machen, was die Engel mit ihrer Führung anstreben. Oberstes Gebot aller Engel ist es, die ihnen von Gott gestellte Aufgabe mit ihrer Erdenpersönlichkeit zu erfüllen, und wenn man dies genügend bedenkt, wird schon bald die notwendige Verschiedenheit der Engelführungen deutlich, denn die Aufgabe eines jeden Engels ist verschieden, wenn auch Ähnlichkeiten sein können und sein werden. Bei dieser Aufgabe handelt es sich vornehmlich um diejenige des Menschen, die mit dem Gottesplan zusammenhängt. Und diese wiederum ist nicht zu verwechseln mit der rein irdischen Aufgabenerfüllung, die oft nach außen gesehen wenig miteinander zu tun haben. Nur bei großen, besonderen Aufgaben im Gottesplan werden sich irdische Arbeit, Broterwerb usw. und Aufgabenerfüllen am Gottesplan sehr berühren bzw. sogar eins sein. Da aber der Gottesplan mit irdischen Menschenaugen nicht sichtbar ist, ist es für die Engel oft sehr schwer, ihre Erdenpersönlichkeit für die Gottesarbeit vorzubereiten und tauglich zu machen. Dementsprechend dürfen wir uns auch die Arbeit gar nicht so leicht vorstellen, denn ihre Erdenpersönlichkeiten sind ja als selbständig denkende Wesen anzusehen, die oft genug von sehr eigensinniger Denkart sind und festgefahren durch falsche, rein irdische Erziehungsmethoden und irdische Vorstellungen über Gott und sein Wirken. Je nach der Beschaffenheit muss der Engel nun zusehen, wie er seine Erdenpersönlichkeit langsam aber sicher sich völlig gefügig und vertrauend macht, damit sie ihre irdischen allzu menschlichen Hindernisse überwindet und so fähig wird, dem Gottesplan fehlerlos zu dienen und doch auch ihre persönliche Handlungsfähigkeit nicht zu verlieren und sich freiwillig und gelassen unterzuordnen um eines höheren Zieles willen.

Um nun die Führung des Erzengels Raphael im vorliegenden Buche verstehen zu können, müssen wir uns noch seine irdische Persönlichkeit, sein irdisches Werkzeug richtig vorstellen können. Da ich nun das Glück hatte, Frau Möller in ganz besonders naher und intensiver Weise zu erleben, ist es mir erlaubt, nachstehendes Urteil zu fällen: Ich kann mir keinen anderen Menschen vorstellen, der gleich ihr von solcher Verstandesschärfe und Willensstärke ist und zugleich so tiefen Gemütes und unbeschreiblicher Zartheit, von so überzeugender Demut und doch so ausgeprägtem Selbstbewusstsein, von zartester Liebe zu allem Geschöpflichen erfüllt und von einer so innigen Gottesverehrung, die aber gar keine Äußerlichkeit an sich hatte und keiner Kultform bedurfte. Sie hatte zugleich einen ausgesprochenen Sinn für Humor und wiederum eine abgrundtiefe Neigung zur Melancholie. Ich behaupte, dass sie von solch scheinbarer Gegensätzlichkeit geprägt war, dass diese für die meisten Menschen ohne die entsprechende Erfahrung unvorstellbar ist. Aber der Beginn der Engelführung ist unverständlich, wenn man alle bisher aufgeführten Gesichtspunkte nicht genügend in Betracht zieht. Der Erzengel Raphael hat Frau Möller genau so angerührt, dass ihr scharfer Verstand ihr nicht zum Verhängnis werden konnte. Er hat in überaus kindlich anmutender Art zunächst allein ihr Vertrauen zu gewinnen gesucht. Wer tiefer schaut, wird darin ein überaus weises und rücksichtsvolles Eingehen des Erzengels auf seine Erdenpersönlichkeit erkennen können. Wer dann noch bedenkt, wie ungeheuer schwer und groß die Aufgabe war, die der Erzengel Raphael ihr zu übertragen hatte, der wird schon mehr erfühlen, wie solches Führen tatsächlich nur von einem so großen Engel bei einer so einfachen und doch auch wieder so gegensätzlich und ungeheuer großartig veranlagten Erdenpersönlichkeit möglich war. Die schlichte Kindlichkeit des Beginnes dieser Führung wird wohl allen überheblichen "Erwachsenen" eines Erzengels unwürdig erscheinen, womit sie nur beweisen, dass sie von der Hoheit und Liebe Gottes zu uns kleinen Geschöpfen keine Ahnung haben. Die überaus vorsichtige Führung Gottes seiner Geschöpfe überhaupt ist bis jetzt noch wenig gesehen und gar nicht gewürdigt worden, weil dazu solche Gotteserfahrungen gehören, die alles verstandesmäßige Erkennen weit übersteigen und kaum in menschlichen Worten auch nur andeutungsweise vermittelt werden können. Die Fürsorglichkeit und zarte Rücksicht Gottes im Leben zu erkennen, ist etwas vom Faszinierendsten, was Menschenherzen je zu erfahren vermögen. Aber nur die Herzen werden es vermögen, die wahrhaft von tiefster Liebe zu Gott und seiner Schöpfung erfüllt sind. Dies alles zu begreifen, ist für einen kalten und berechnenden Menschenverstand unmöglich, weshalb auch weitere Worte darüber nichts nützen würden. Ein liebevolles Bemühen allein wird Gottes Sein und Wirken näherbringen können.

Um den Beginn der vorliegenden Engelführung in seiner ganzen Bedeutung erfassen zu können, ist als sehr wichtiger Punkt auch festzuhalten, dass dem Erzengel Raphael besonders daran lag, ein Beispiel zu wirken: kein Mensch sollte sich unfähig und zu armselig fühlen, diesen Weg nachgehen zu können, jeder sollte unbezwingbaren Mut bekommen, mit seinem Engel in solch einfacher und "lustvoller" Weise in Kontakt zu treten. Wirkt doch der Erzengel Raphael ein unübersehbares Zeugnis dafür, dass die Erdenpersönlichkeit nichts anderes zu tun braucht, als sich "führen" zu lassen. Allerdings gehört zu diesem "Sich-Führen-Lassen" eine solche Herzensbildung, dass man ohne Übertreibung sagen kann: nur der ganz demütige, nur der ganz liebevolle, nur der ganz kluge, nur der ganz selbstlose, nur der ganz gottergebene Mensch wird solche Herzensbildung haben können. Für alle Auserwählten ist sie als Bedingung für das Neue Jerusalem nötig. Darum werden auch alle Auserwählten sie erstreben müssen und von ihren Engeln dazu hingeführt werden, wenn sie ohne Einschränkung dazu entschlossen sind. Keiner wird einen schwereren Weg dabei geführt werden als Frau Möller, denn keiner kann eine höhere Aufgabe erhalten: die große Gottesoffenbarung vor den Augen der Kirche niederzuschreiben und ihr zu übergeben, damit sich Gottes Plan mit der Kirche erfüllen kann. Wir wissen ja bereits, dass sie in völliger Blindheit das Wort der Apokalypse erfüllen sollte: Steh auf! Miss den Tempel und den Altar und die darin anbeten ... (Offbg. Joh. 11, 1) Wer dies in rechter Weise bedenkt, dem wird die Weisheit des Erzengels Raphael in dieser Führung sonnenklar und dem wird ebenfalls das opfervolle Gehorchen seines Werkzeugs in aller Deutlichkeit offenbar, außerdem wird ihm auch noch ersichtlich, wie überaus schwierig und geheimnisvoll dieser Führungsweg sein musste. Es kann sich deshalb ein jeder trösten, weil sein Weg mit Sicherheit viel einfacher und verständlicher verläuft, vorausgesetzt natürlich, dass die geforderten Vorbedingungen von Ehrfurcht, Stille und Gehorsam erfüllt sind, die bereits in Reihe I, Band 9 näher erklärt wurden.

Für alle, welche die vorliegende Engelführung in ihrer Tiefe verstehen lernen wollen, ist es nötig, die folgenden Gesichtspunkte entsprechend zu beachten: Gottes Wege sind nicht Menschenwege, die Engelsprache ist nicht Menschensprache, Engel stehen über dem Gesetz von Raum und Zeit, die Engel legen den größten Wert darauf, den erhaltenen Gottesauftrag zu erfüllen. Sie kennen keine falsche Schonung ihrer Erdenpersönlichkeit und nehmen doch wieder weise Rücksicht auf die menschliche Unzulänglichkeit. Sie schreiben oder sprechen und führen nach geheimen Plänen, die für Menschenaugen in der Gegenwart meistens völlig undurchschaubar sind und erst in der Zukunft begreiflich werden. Jede Kontaktnahme mit den Engeln ist ohne ein Mindestmaß an Herzensbildung unverantwortlich, da sich der Mensch am Gegensatz von irdisch und überirdisch verwirren und schwächen würde. Dies ist vor allem auch ein sehr wichtiger Gesichtspunkt zum rechten Verständnis einer guten Engelführung: die Erdenpersönlichkeit muss sich trotz allem Gehorsam in ihrer vollen Freiheit, Denk- und Urteilsfähigkeit sowie Handlungsaktivität für das Leben auf dieser Welt bewahrt sehen. Allein schon dieser einzige Punkt vermittelt bei seiner prüfenden Anwendung über die Führung des Erzengels Raphael das grandioseste Zeugnis: Frau Möller war auch noch nach mehr als vierzigjähriger überirdischer, geheimnisvollster Führung der natürlichste, kritisch denkendste, demütigste und zugleich freieste Mensch, den man sich nur vorstellen kann.

Damit muss die Einführung beendet werden, denn es werden bereits schon alle gemerkt haben, dass mit Menschenworten hier das volle Verständnis nicht gegeben werden kann, es muss hier die göttliche Erleuchtung einsetzen, die allein die geheimnisvolle Vielschichtigkeit und göttliche Wahrheit in lichter und beglückender Fülle und Klarheit aufzeigen kann. Darum möge sich jeder durch Gebet und Selbstüberwindung zum Empfang der göttlichen Erleuchtung bereiten, damit ihm diese segensreiche Gabe in ungeahnter Weise das liebevolle Verstehen von Gottes geheimnisvollen Wegen beglückend vermittle.

November 1971, Katharina Laqua, Herausgeber

ZUR LEICHTEREN ORIENTIERUNG

Frau Möller lebte zur Zeit ihres ersten automatischen Schreibversuches in Berlin und reiste bald darauf nach Einsiedeln, das bekanntlich in der Schweiz liegt. Sie blieb bis auf die angegebenen Reisen dort, weshalb auch der größte Teil der Zusprüche, die unter dem Titel "Beginn der Zwiegespräche" erscheinen, an diesem Ort empfangen wurden.

Es folgt die wörtliche Wiedergabe ihrer Engelführung vom Beginn, am 9. Februar 1925 bis zum 21. November 1925. Es ist dies ein Abschnitt, der vom Erzengel Raphael für die Veröffentlichung so gewünscht wurde, und der einen umfassenden Einblick in die Führung des Erzengels Raphael gibt, um alles lernen und verstehen zu können, was für eine eigene Engelführung gut und notwendig ist.

Der leichteren Übersicht wegen und um unzählige Anführungszeichen zu sparen, wurden zwei Druckarten gewählt: alles vom Engel Geschriebene ist normal gedruckt, auch alle Vor- und Nachworte, welche sowieso eindeutig gekennzeichnet sind, stehen im Normaldruck. Sämtliche Zwischenbemerkungen und Fragen von Frau Möller, sowie auch an sie gerichtete Briefe erscheinen kursiv gedruckt.

Durch eigene Erfahrungen angeregt und von vielen Bestätigungen unserer Leser unterstützt, haben wir das Bestreben, die einzelnen Bände nicht zu umfangreich zu gestalten, damit sie unter anderem auch von schwachen Menschen in der Ruhelage gelesen werden können. Aus diesem Grunde bringen wir den Beginn der Zwiegespräche in zwei Halbbänden. Im vorliegenden Halbband erscheinen die Tagebuchaufzeichnungen vom 9. Februar bis einschließlich 6. September 1925. Die für diesen Zeitraum nötigen Erklärungen und Hilfen werden im Anhang unter Angabe des Kapitels bzw. des Tagesdatums dargeboten.

Für einen schnellen und reichen Gewinn aus diesen Tagebuchaufzeichnungen ist es gut, wenn man die Schlichtheit, Ehrlichkeit und Nüchternheit von Frau Möller in Betracht zieht, und die vorsichtige Führung des Erzengels Raphael in seiner Weisheit und Liebe immer wieder in Erinnerung ruft. Wir haben es ja so leicht, alles gleich besser verstehen zu können, da wir bereits zwölf Bände dieser Großen Gottesoffenbarung, welche der Erzengel Raphael seinem Werkzeug in die Hände zu legen hatte, kennen. Wir können darum schon viel klarer Gottes fürsorgliche und prophetische Führung durch den Erzengel Raphael verstehen. Und mit jeder weiteren Einsicht in diese Führung wächst auch unsere Bewunderung für Frau Möller, die völlig ahnungslos den unbeschreiblich schweren Weg geführt wurde und ihn nur auf Grund ihres großartigen Menschentums und ihrer vorbildlichen Liebe und Treue gehen konnte. Ihr Beispiel soll uns Licht und Kraft vermitteln.

Wer alle vorstehenden Seiten aufmerksam gelesen hat, der wird sich in dieser Weise reich beschenkt sehen. Auf jeden Fall wurde alle menschliche Hilfe dazu gegeben, die möglich war. Möge Gott das übrige tun und es an seiner Gnade nicht fehlen lassen!

Katharina Laqua

Kurze Übersicht zum Leben von Frau Helene Möller zum leichteren Verständnis der zweiten Reihe

23. November 1884: Als überaus zartes Zwillingskind des Konkursverwalters Woldemar Möller in Hamburg geboren.

Bis 1903: Schulzeit und Auslandsaufenthalte bei Verwandten und Erholungszeit im Elternhaus wegen schwerer Krankheit.

Bis 1908: Kunststudien (Zeichnen und Modellieren) in Paris, Berlin und Florenz.

1908 und 1909: Sanatoriumsaufenthalte in der Schweiz wegen Lungenerkrankung, Weiterstudium in Florenz, wegen Fußbruch auf Verlangen der Eltern nach Hamburg zurückgekehrt, hier einjähriges, gehorsames Haustochterdasein.

Bis 1912: Weiterstudium der Bildhauerei und entsprechende Berufsarbeit in Berlin.

November 1912: Eheschließung aus Hilfsbereitschaft und Güte mit einem unglücklichen und eheunfähigen Schriftsteller, um ihn aus Verzweiflung zu retten. Dies gelang etwa acht Jahre, dann sehr negative Sinnesänderung des Mannes und Unmöglichkeit der Weiterführung der Kameradschaftsehe. Deshalb Trennung, die mit der Scheidung im Juni 1923 das ungewöhnliche Eheverhältnis beendete. Während dieser Zeit Wohnsitz in Berlin, aber sehr viele Reisen, besonders auch ins Ausland.

November 1921 bis Frühjahr 1925: Berufsarbeit in Berlin auf Grund ihrer Sprachkenntnisse, gütige Fügung Gottes während der schweren Inflationszeit.

1925 bis 1931: In Einsiedeln, Schweiz – hier Übergabe der wichtigsten Offenbarungen durch den Erzengel Raphael.

1931 bis 1944: Rückkehr nach Hamburg mit Übernahme der Häuserverwaltung des Familienbesitzes bis Kriegsbeginn.

1944 bis 1956: Hauptaufenthalt in Inzlingen bei Lörrach, bescheidenes Leben von der elterlichen Erbschaft und unaufhörliche Arbeit am "Werk".

1956 bis 1968: Hauptaufenthalt in Lachen am Zürichsee unter Beibehaltung der Wohnung im Wasserschloss in Inzlingen, weiterhin nur Erfüllung der Aufträge des Erzengels Raphael.

Herbst 1968: Rückkehr nach Deutschland, vom Erzengel Raphael wunderbar nach Usingen geführt und Vollendung des Gottesauftrages 2. August 1969 in Usingen/Taunus im Frieden entschlafen, daselbst begraben

ANHANG: ERLÄUTERUNGEN ZUR ENGELFÜHRUNG

Auf den ersten Seiten dieser beispielhaften Engelführung ist nun die Bestätigung dafür zu finden, wie vorsichtig der Erzengel Raphael sein Werkzeug eingeführt hat. Bei der Bescheidenheit von Frau Möller war dies unbedingt nötig, denn hätte er sich gleich in seiner wahren Größe offenbart, so hätte Frau Möller wohl nie mehr automatisch zu schreiben versucht. Es ist klar, dass von Anfang an der Erzengel Raphael selbst mit ihr geschrieben hat, auch wenn er sich zunächst als Mutter ausgab. In späteren Antworten finden wir dies ausgesagt.

Um eine gute Engelführung richtig verstehen zu können, kann man nicht tief genug die Absichten der gottesfürchtigen Engel allgemein verstanden haben. Diese positiven Engel wollen ihre Erdenpersönlichkeiten zur höchstmöglichen Vollendung in Bezug auf die Erreichung des Schöpfungszieles führen. Das heißt also, die Erdenpersönlichkeit wird dazu angeleitet, Gottes Gebote unter allen Umständen zu erfüllen, um sich die göttlichen Eigenschaften in möglichst großer Stärke und Vollendung zu erwerben. Das bedeutet viel mehr, als die meisten Menschen ahnen können, und darum verstehen sie auch so wenig von den Absichten der Engel bei ihrem Führen, womit hier das Führen aller Menschen gemeint ist. Denn ob es die Menschen nun wissen oder nicht, geführt werden sie alle.

An dieser Stelle ist es angezeigt, über das allgemeine Führen der Engel etwas für jeden Wissenswertes zu sagen, um Missverständnisse zu beseitigen oder zu verhindern. Es möge nämlich keiner auf die Idee kommen, dass er von seinem Engel nicht geführt wird, auch wenn er noch nicht die schriftliche Verständigung mit ihm erhalten hat. Es wurde schon an anderer Stelle gesagt, dass dies nichts über die Beschaffenheit des Engels an sich aussagt, da viel mehr Gesichtspunkte eine Rolle spielen als oberflächlich vermutet werden kann.

Alle Menschen werden sowohl über ihren eigenen Verstand als auch durch das Gefühl, nicht zu vergessen durch Schicksalsschläge, vor allem auch Krankheiten, Unfälle usw. sowie ganz besonders durch Träume von ihrem Engel geführt. Alle Antriebe zum Denken und alle Anregungen zum Erwerb verschiedenen Wissens sind Beeinflussungen durch den Engel. Angst und Freude, Lust und Unlustgefühle, Abneigung und Sympathie, Drängen und Zurückhaltung, alles das können Einwirkungen des Engels über das Gefühl sein. Allerdings ist bei diesen Beeinflussungsmöglichkeiten wie beim automatischen Schreiben zu beachten, dass auch andere Geistwesen die Möglichkeit der positiven oder negativen Einwirkung ausnützen können. Nicht nur das gute oder böse Denken der Erdenpersönlichkeit und Angst, Ärger, Unruhe usw., sondern auch noch andere, viel verwickeltere Gesetzmäßigkeiten spielen eine Rolle, nach denen der eigene Engel solche anderen Einflüsse zur Prüfung zulässt oder zur Strafe und Sühne geschehen lassen muss.

Es ist klar, dass alle derartigen Erfahrungen auf den Willen des Menschen einwirken, aber ihn nicht endgültig festlegen. Der Mensch hat die Möglichkeit, wenn auch oft unter schwerem Kampf und größter Selbstüberwindung nach seinem eigenen Wunsch mit seinem Willen zu entscheiden. Hierin liegt gerade die Selbstbestimmung des Menschen, dass er auf Grund des Gesetzes der Willensfreiheit, mag diese auch von verschiedenen Faktoren oftmals noch so sehr eingeschränkt oder bedrängt sein, selbst den Ausschlag für sein Denken und Tun gibt. Nur deshalb kann der Mensch auch seinen Engel stärken oder schwächen, nur deshalb auch zur Verantwortung gezogen und gerechterweise von Gott und den Menschen belohnt oder bestraft werden. Heute ist eine überaus gefährliche Einschätzung des menschlichen Willens verbreitet worden, auf Grund welcher die Beurteilung der menschlichen Verhaltensweise, besonders auch der negativen oft ganz falsch ist. Es wird dabei die Wirkung auf den Menschen und vor allem auf seine Unsterbliche Seele sowie auf die Gemeinschaft der Menschen nicht richtig erkannt, was verheerende Folgen nach sich zieht, wie wir sie schon zu einem Teil erschreckend erleben. Die kurzsichtigen Entschuldigungsparolen werden von den negativen Geistern entsprechend ausgenützt, weil sie ihren Zerrüttungsplänen überaus gut dienen. Richtige Einschätzung der Beeinflussungsmöglichkeiten des menschlichen Willens dürfen nicht zu dem verkehrten Schluss führen, dass der Mensch gar keine Entscheidungsmöglichkeit habe. Dies ist nämlich nur bei wirklich Besessenen der Fall, wie sie uns im Evangelium begegnen, aus denen der Herr die bösen Geister austrieb. Solche Besessenheiten gibt es auch heute, wenn sie auch nur als Geisteskrankheiten bezeichnet werden. Wir müssen damit rechnen, dass es in Zukunft noch viel mehr wirkliche Besessene gibt, weil dies mit der Zunahme und der Stärke der negativen Geister zusammenhängt und außerdem für die Endzeit vom Herrn nach seinen weisen, aber für uns unergründlichen Schöpfungs- und Errettungsplänen auch besonders zugelassen wird. Unter den Besessenen gibt es zwei Arten, was in der 1. Reihe schon erklärt wurde, nämlich: dass sich ein negativer Geist einem schwächeren Geist übergeordnet hat oder dass der eigene negative Engel die absolute Herrschaft über seine Erdenpersönlichkeit gewonnen hat. Im ersteren Falle wäre eine Heilung durch Teufelsaustreibung möglich, woran natürlich die aufgeklärten Menschen nicht mehr glauben, was aber sehr betrübliche Auswirkungen hat.

Wir müssen also unter allen Umständen festhalten, dass die Willenserziehung für den Menschen die größte Rolle spielt, denn sie bringt Heil oder Unheil. Der Herr spricht stets von der Selbstverleugnung, die nichts anderes ist als die Umformung des ungeläuterten Willens in die Übereinstimmung mit dem göttlichen Willen. Und er sagt auch ganz deutlich, dass man nur in der Selbstverleugnung, in der Selbstüberwindung ihm nachfolgen kann. Es ist wichtig, sich dies unauslöschlich einzuprägen, denn mit der richtigen Einschätzung der Willenserziehung und der Willensfreiheit steht und fällt die richtige Beurteilung der menschlichen Würde, die Entwicklungsmöglichkeit für den einzelnen Menschen und der positive Aufbau jeglichen menschlichen Gemeinschaftslebens. Es gilt also für jeden, der Gott ernst nimmt, dass er sich unentwegt darin übe, seinen Willen mit dem göttlichen Willen in feste Übereinstimmung zu bringen. Dies ist die eigentliche Arbeit, die jeder zu leisten hat. Es möge keiner die Zeit und Mühe scheuen, sich darüber ausreichende Gedanken zu machen und entsprechende Härte gegenüber sich selbst walten zu lassen! Erzieher werden nur unter Berücksichtigung dieser Wahrheit die richtige Erziehungsmethode finden. Es wird bei diesen Überlegungen jeder feststellen können, dass in der allgemeinen Tendenz der heutigen Erziehung das satanische Prinzip viel mehr vertreten wird als das göttliche. Warum, das ist leicht zu finden. Unter anderem wegen dieses Grundes: "Wie eng ist die Pforte, wie schmal der Weg, der zum ewigen Leben führt, und nur wenige sind es, die ihn finden." (Mt. 7,14)

Es könnte nun manchem scheinen, als sei das Vorstehende nicht mehr zur Engelführung gehörig, aber dies wäre ein gefährlicher Irrtum, denn das richtige Wissen über die Funktion des menschlichen Willens ist wegen der aufgezeigten Folgen und zur gewinnbringenden Auswertung der Engelführung unersetzlich.

Es wurde schon mehrfach darauf hingewiesen, dass die guten Engel die Willensfreiheit achten und nur negative Geister den Menschen zwingen. Daraus ist deutlich zu entnehmen, dass es zum echten Menschentum gehört, die Möglichkeit der Willensentscheidung ernsthaft in Betracht zu ziehen, dies umso mehr, als wir jetzt wissen, dass der Mensch dadurch seinen Engel schwächen kann, wenn er diese Willensfreiheit negativ auswirkt. Und es ist von großer Tragweite, ob ein Mensch dieses Wissen dafür verwendet, seinen eigenen Willen zu stählen durch Selbstüberwindung und gehorsames Befolgen der göttlichen Gesetze oder durch Nachgiebigkeit und Versklavung an seine Triebe sich selbst und seinen Engel an die Materie fesselt und deshalb mit ihr untergehen muss. Christus hat uns den Weg zum Ziel aller Schöpfung: "Einswerdung mit Gottes Willen", deutlich gezeigt. An uns liegt es, ihn auch zu gehen und nicht durch Besserwisserei daran herumzudeuteln und damit das Heil zu verwirken.

Im menschlichen Willen liegt also der Angelpunkt von Erdenpersönlichkeit und Engel. Es ist ihm darum die größte Aufmerksamkeit zu widmen. Will ein Mensch nun aus diesem Wissen heraus seinen Willen schulen, dann braucht er dafür eine Richtschnur. Unser Herr Jesus Christus hat sie uns gegeben durch Beispiel und Lehre. Nun bleibt aber noch die schwierige Arbeit des umfassenden Verstehens und des richtigen Anwendens auf die jeweiligen Situationen im Menschenleben, die unzählig sind und die sich unaufhörlich wandeln. Hier beginnt die eigentliche Kunst der Erziehung sowohl für sich selbst als auch für andere. Dazu braucht der Mensch außer dem Maßstab, den Christus gab, noch die Fähigkeit der Beurteilung und diese ist das Gewissen. "Gewissen ist die Stimme Gottes", haben sicher noch die meisten im Religionsunterricht gelernt. Dies ist aber bloß zu einem Teil richtig, denn es stimmt nur für die Menschen, welche an Gott angeschlossene Engel haben. Bei allen anderen kann es ebenso die Stimme des Widersachers sein. Es muss darum genauer gesagt werden, dass das Gewissen das Organ des Engels ist, durch das er sich am deutlichsten kundzugeben vermag. Es ist aber nicht so, als wenn dieses Gewissen schon von Kindheit an die gleiche Funktionstüchtigkeit hätte, denn es muss ebenso gepflegt und geübt werden wie jede andere Fähigkeit des Menschen, soll es allen Anforderungen gewachsen sein. Wir wissen, dass es am besten ausgebildet wird durch Gebet und Betrachtung der göttlichen Gebote und der unendlichen Liebe Gottes zu uns Menschenkindern. Es gehört dazu aber auch die Erforschung aller geistigen Gesetzmäßigkeiten und die Erfahrung derselben. Im Gewissen wird die wechselseitige Einwirkungsmöglichkeit von Engel und Erdenpersönlichkeit am deutlichsten. Gewissenserziehung und Gewissenspflege sind also die wichtigste Vorbereitung zur schriftlichen Engelführung, denn ohne ein gut funktionierendes Gewissen wird auch diese nicht zum Heile führen. Alle aber, welche diese Art Verständigung mit ihrem Engel noch nicht erhalten haben, sollen keine Beunruhigung aufkommen lassen und umso eifriger ihr Gewissen schulen und darauf hören, denn es ist möglich, dass sie plötzlich die Stimme ihres Gewissens deutlich vernehmen können, womit sie die Stimme des Herrn, die er seinen Auserwählten versprochen hat, schon erhalten haben. Die "Stimme" ist nämlich eine "Stimme ohne Ton", wie Frau Möller es immer treffend erklärt hat, und ist doch deutlich vernehmbar. Es könnte also sein, dass der Engel derer, die sich beim Schreiben schwer tun, damit nur ein umso eifrigeres Achten auf die Stimme des Gewissens bezwecken will, um das "Hören" dieser Art schneller vermitteln zu können. Das Schreiben mit dem Engel soll ja auch zu diesem "Hören" führen und ist eine Hilfe dazu. Wenn nun ein Engel dieses Schreiben nicht vermittelt, dann wird er seine weisen Gründe haben, und jeder soll in Geduld und Vertrauen abwarten. Auf jeden Fall darf keiner daraus schließen, dass sein Engel deshalb nicht schreibt, weil er dem Herrn nicht angeschlossen wäre. Es kann durchaus umgekehrt der Fall sein, nämlich, dass er dem Herrn recht fest angeschlossen ist und seiner Erdenpersönlichkeit darum dieses Leid des Nichtschreibens zur umso größeren Kräfteentwicklung zutraut. Freilich kann es auch den Grund geben, dass die Erdenpersönlichkeit einfach die notwendigen Vorbedingungen nicht erfüllt hat, zum Beispiel das Abschalten der Gedanken, denn dies ist gar nicht so einfach. Es muss wirklich geübt werden. Was tatsächlich beim einzelnen vorliegt, das kann nur von einem darin erfahrenen und entsprechend von Gott zur Beurteilung ausgebildeten Menschen durchschaut werden. Es ist aber unter allen Umständen festzuhalten, dass die Stimme des Gewissens die ausschlaggebende Instanz im Menschen ist, ob dieser nun das Engelschreiben hat oder nicht, denn es könnte ja ein Engel seine Erdenpersönlichkeit auf die Probe stellen oder ein negativer Geist könnte sich einmischen und etwas schreiben, was der gottesfürchtige Mensch ablehnen müsste. Deshalb wird auch immer wieder davon gesprochen, dass jeder alle Niederschriften seines Engels streng prüfen muss. Dies kann der Mensch aber nur auf Grund seines Gewissens. Wir können also sagen: Mit dem Gewissen und der Willenskraft steht und fällt alle Entwicklung des Menschen. Sie führt entweder zur Höhe oder zur Tiefe, zum Anschluss an Gott oder den Widersacher. Es möge darum jeder sein Hauptaugenmerk auf diese zwei Punkte lenken, denn sie bringen die Entscheidung. Auch darüber müssen sich alle klar sein: Es wird jeder mit oder ohne das automatische Schreiben von seinem Engel dahin geführt, wohin er selbst als Erdenpersönlichkeit ihn durch seine Sehnsucht, seine Gedanken und Taten hindrängt. Dies ist unumstößliches Gesetz.

Soll nun eine Erdenpersönlichkeit Gott in seinem Erlösungsplan als besonderes Werkzeug dienen, dann sind schwere Prüfungen der Demut und Reinheit die Vorbedingungen, welche zu Aufträgen göttlicher Art hinführen. Aber alle Erdenpersönlichkeiten werden von ihren Engeln Prüfungen auferlegt erhalten, umso mehr je höher sie geführt werden sollen, denn dies ist im göttlichen Gesetz verankert, das die Höherführung bestimmt und durch das die endgültige Erlösung grundgelegt wird. Die Prüfungen werden den meisten Menschen Kummer bereiten, aber jeder kann daran seinen Reifegrad erkennen und entsprechend daran wachsen. Dies alles ist unumstößlich einzuprägen, denn es ist das entscheidendste Wissen für die Erringung des Schöpfungszieles.

Auf den folgenden Seiten finden sich nähere Erklärungen zu einzelnen Stellen der Engelführung von Frau Möller, die als allgemein wichtig angesehen werden, ob nun einer das Engelschreiben bekommen hat oder nicht, denn es wird nun sicher jeder verstanden haben, dass die Erdenpersönlichkeit in ihrem Wissen und in ihrer Einstellung ausschlaggebend ist für das Führen des Engels, womit wieder das Führen gemeint ist, das jeder Mensch erfährt.

Zum Kapitel "Beginn der Zwiegespräche", vorletzter Absatz:

"… an der hohen Absicht, ein niederer Geist raubt dir die Kraft."

In diesem einzigen kleinen Satz ist eine Fülle der Wahrheit enthalten: tatsächlich wird durch die Einwirkung irgendeines niederen Geistes die Möglichkeit der göttlichen Erleuchtung ausgeschaltet, denn seine Art und seine Absichten sind mit dem göttlichen Willen nicht vereinbar. Es ist nun aber die Tragik, die so vielen Menschen zum Verhängnis wird, dass sie die negativen Absichten nicht sogleich erkennen können, weil dieser niedere Geist sich hinter scheinguten Mitteilungen verbirgt und zum größten Teil die Redeweise guter Geister verwendet und zwischendurch seine Irrtümer und Bosheiten einmischt. Je negativer und gefährlicher ein solcher Geist ist, desto besser die Tarnung. Um diese aber erkennen zu können, gehört eine absolute Ehrlichkeit über die eigenen Gedanken und Wünsche dazu und ein so großes Wissen über die göttliche Heilslehre, dass nur sehr wenige Menschen diese Voraussetzungen erfüllen. Und so kommt es, dass die meisten Menschen auf niedere und negative Geister recht schnell und nachhaltig hereinfallen, weil diese meistens den ungeläuterten Wünschen entgegenkommen. Es gibt zur Zeit eine ganze Reihe von solchen Leuten, die mit den Eingebungen negativer Geister als "Wort Christi" hausieren gehen, weil sie nichts von wahrhaft göttlichen Botschaften verstehen und zu unklug sind und unwissend darüber, dass kein niederer und negativer Geist davor zurückschreckt, sich als "Christus" auszugeben oder als "Erzengel Michael" oder sogar als "Gott Vater" usw. Je negativer die Geister sind, umso höher versteigen sie sich in ihren Anmaßungen, und die eingebildeten und unwissenden Erdenpersönlichkeiten merken dies verständlicherweise nicht selbst, und die wenigsten Gottsucher sind so wissend und vorsichtig, dass sie diesen Betrug gleich oder wenigstens nach einer bestimmten Prüfungszeit durchschauen. Diese Unwissenheit und Leichtgläubigkeit bilden wirklich die Grundlagen zum größten Verführungserfolg Satans. Leider wurden gerade die arglosen und leichtgläubigen Menschen allzu unwissend gehalten. Wer das Schöpfungsziel Gottes kennt und die wahren göttlichen Eigenschaften von Scheintugenden zu unterscheiden weiß, der dürfte vor solcher Irreführung geschützt sein, aber nur, wenn er auch über sich selbst ehrlich und schonungslos in den Tiefen seiner Seele die Wahrheit erschaut. Es muss noch einmal mit allem Nachdruck darauf hingewiesen werden, dass nur die absolute Ehrlichkeit über sich selbst und die Reinheit aller Motive, sowie die vorbehaltlose Anerkennung Gottes und aller seiner Gesetze, also die wahre Gottesliebe allein vor allen Schädigungen der Seele bewahrt. Die Unwissenheit kann durch die wahre Gottesliebe mit der dann möglichen göttlichen Erleuchtung wenigstens in den gefährlichsten Formen aufgehoben werden.

Es ist hier an der Zeit, ein klärendes Wort über alle sogenannten inspirierten Schriften und Offenbarungen anzufügen. Sie sind nämlich nicht dadurch schon echt, dass sie so geschrieben sind, als wenn Christus sie selbst diktiert hätte. Aus den schon bekannten Gesetzmäßigkeiten wird deutlich, dass sich negative Geister dazwischenschieben können, wenn der Mensch nicht eine vollkommen reine Geisteshaltung hat. Darum müssen alle Schriften, die als Gottes Wort ausgegeben werden, mit der größten Sorgfalt geprüft werden, und zwar Wort für Wort. Nur die Reinheit und Hoheit aller Aussagen geben die Garantie für eine wirkliche Gottesoffenbarung. Es muss der göttliche Ursprung an der Erhabenheit des zusammengefassten Gottesbildes aller Mitteilungen erkennbar sein. Wo die Klarheit fehlt und Gott in seiner wahren Göttlichkeit herabgemindert wird, dort ist keine göttliche Inspiration vorhanden, sondern nur eine geschöpfliche, also entweder durch einen Engel, der noch nicht das Ziel der Schöpfung, "Einswerden mit dem göttlichen Willen", erreicht hat oder gar eines negativen Geistes, der dem Widersacher angeschlossen ist. Bis jetzt waren die Gesetzmäßigkeiten bei der Übermittlung von Botschaften noch allzu wenig bekannt, weshalb auch die schlimmsten Irrtümer mitgeglaubt wurden, wenn ein Teil der Mitteilungen gut und brauchbar waren. Ein sehr bekanntes Beispiel dafür sind die Lorber-Werke. Unter anderem wohl vor allem wegen der Ichform der Mitteilungen und wegen Berichten aus dem Leben Jesu, die breit und malerisch, aber nicht wirklichkeitsgetreu, sondern symbolhaft in Bildersprache geschildert wurden, wie es jeder aufmerksame und kritische Leser selbst feststellen kann, sind die folgenschwersten Irrtümer mitgeglaubt worden. Es sind dies vor allem Irrtümer über die Barmherzigkeit Gottes und die Bekehrung Luzifers. Wer Barmherzigkeit Gottes so versteht, dass er die göttliche Freiheit dafür opfert, sowohl die Gottes selbst als auch die aller Geschöpfe, der hat von der wahren Gottheit noch nicht viel verstanden. Gott hat es buchstäblich nicht nötig, Kompromisse zu schließen, denn er hat in seine Schöpfung keine Fehlkonstruktion eingebaut. Grundsätzlich hat jedes gefallene Wesen unter den Bedingungen von Reue, Buße und Wiedergutmachung die Möglichkeit zur Umkehr, das ist richtig, aber nur aus unkontrolliertem Gefühlsüberschwang und Unkenntnis über Gottes Heiligkeit und die Unveränderlichkeit seiner Schöpfungsgesetze können die Vorbedingungen dazu übersehen werden. Keinesfalls befindet sich Luzifer zur Zeit auf dem Bekehrungswege, denn alle Symptome in der Welt sprechen dagegen. Er feiert im Gegenteil zur Zeit seine größten Triumphe im Kampf gegen Gott und sein Wirken. Siehe erste Reihe, erster Band: "In jener Zeit wird der Fürst dieser Welt seinen Triumphzug über den Erdkreis antreten ..." Man muss nur den Mut haben, die Augen aufzumachen, um die Wahrheit dieser Worte für unsere Zeit zu erkennen. Nicht wenig helfen diesem Widersacherfürsten alle jene bei seinen Erfolgen, die seinen größten Schachzug, die Lehre über seine heutige Bekehrung glauben. Sie arbeiten mit daran, das Halten der Gottesgebote und die Arbeit des Widersachers zu verharmlosen und damit die Widerstandskraft gegen alles Widergöttliche erheblich herabzumindern oder gar abzuwürgen. Warum, das möge sich jeder selbst überlegen, denn es liegt deutlich auf der Hand. Deshalb ist es heute die wichtigste Aufgabe, dass echtes Wissen bekannt wird und so die Gabe der Unterscheidung der Geister entwickelt werden kann. Freilich ist sie nur solchen lehrbar, welche die Vorbedingungen der Ehrfurcht, der Stille und des Gehorsams einschließlich gründlicher ehrlicher Selbsterkenntnis bereits erfüllt haben.

Die heutige Verwirrung ist vor allem auch auf eine weit verbreitete überaus heilsgefährdende Fehlhaltung zurückzuführen: Aus dem Wohlstand und der Weltparadieslehre heraus glaubt man, sich dem Reichtum und dem Genuss jeglicher Art hingeben zu können und bildet sich in großer Verblendung ein, trotzdem Gottes Forderung nach Unabhängigkeit von der Welt und ihren Genüssen erfüllen zu können oder Gottes Weisungen einfach übergehen zu dürfen. Dass aber beides nicht zu vereinbaren geht, hat der Herr ganz deutlich gelehrt: "Niemand kann zwei Herren dienen ... Ihr könnt nicht Gott dienen und dem Mammon." (Mt. 6,24) So manche falschen Propheten haben Christi Lehre heute so umgemünzt oder verschwiegen, dass sich gerade solche Christen gut und fortschrittlich dünken, welche die grundlegendsten Forderungen Christi am wenigsten verstehen und beachten. Es bleibt nur die Hoffnung, dass Gott selbst eingreift, um alle aufzurütteln, damit folgende entscheidenden Gebote Christi wieder gelehrt und verstanden werden.

"Wenn jemand mir nachfolgen will, so verleugne er sich selbst und nehme sein Kreuz auf sich und folge mir." (Mt. 16,24/25) "Suchet zuerst, vor allem, das Reich Gottes und seine Gerechtigkeit ...!" (Mt. 6,33)

Zu Kapitel 26. März: Astrologie:

Es wird für viele Menschen die Beschäftigung mit der Astrologie verdächtig erscheinen, darum sei hier ein grundsätzliches Wort dazu gesagt: In einem weiteren Band dieser Reihe wird von Erzengel Raphael die Einwirkung der Gestirne aufeinander deutlich erklärt. Dazu ist hier aber noch folgendes zum rechten Verständnis nötig: Es ist Tatsache, dass mit guten astrologischen Kenntnissen Gefahren und Glücksmöglichkeiten, die verschiedenen Begabungen, die schwachen und starken Seiten, sogar der Gesundheitszustand eines Menschen ersichtlich werden können. Nun ist dabei vor allem zu beachten, dass der Mensch mit seinem freien Willen die Möglichkeit hat, den Einfluss der Gestirne zu verändern durch besondere Anstrengungen im Positiven, durch Gebet und Buße, und ebenso zu verschlechtern durch widergöttliches Tun. Dies ist eine überaus wichtige Tatsache, die oft übersehen wird, und weshalb Horoskope oft so falsch verstanden werden und deshalb verheerende Wirkungen haben können. Die wenigsten Menschen sind nämlich ohne Gefahr in der Lage, Voraussagen zu ertragen und sich trotzdem in ihren positiven Bemühungen nicht beirren und schwächen zu lassen.

Dies wird jetzt schon jeder auf Grund der Gesetzmäßigkeiten über die Gedankenkräfte verstehen. Wegen seiner Gefährlichkeit hat der Erzengel Raphael auch verhindert, dass Frau Möller das eine Horoskop mit einer schweren Konstellation weitergeben konnte, wie es vorn zu lesen ist. Für die gesamte Beurteilung dieser Horoskopangelegenheiten ist außerdem noch zu bedenken, dass es nur ganz wenige wirklich gute Astrologen gibt, da zum richtigen Verständnis der Sternkonstellationen mehr gehört als Verstandeswissen. Zudem weiß kaum ein Mensch seine genaue Geburtsminute, ohne die alles nur ungenau berechnet werden kann. So wird auch jeder sofort verstehen, dass alle Wochenhoroskope aus den verschiedensten Zeitschriften wirklich nicht ernst zu nehmen sind. Sie sind nichts als gefährliche Spielerei, durch welche viele Menschen geschädigt werden können und auch tatsächlich Schaden nehmen, weil die Unwissenheit über die göttlichen Gesetzmäßigkeiten und die Willensschwäche der Menschen viel zu groß sind. Diese wichtigsten Punkte bei der Beurteilung von Horoskopen müssen unbedingt gewusst und beachtet werden, will man sich nicht großen Gefahren aussetzen.

Zu Kapitel 27. März: Nervenbelastung:

Hier bringt der Erzengel Raphael zum Ausdruck, dass dieses automatische Schreiben zunächst wirklich eine Belastung des Nervensystems bedeutet, weshalb anfänglich die Übungen nicht zu lange durchgeführt werden sollen. Mit der Dauer wird dann die Fähigkeit des Schreibens immer sicherer ausgebildet, was dann auch wieder eine Entlastung des Nervensystems mit sich bringt. Wir werden dies leicht aus der bekannten und wohl wichtigsten Fähigkeit des Menschen verstehen: durch fortgesetzte Übungen zu erstaunlichen Leistungen sowohl der körperlichen als auch der geistigen Fähigkeiten gelangen zu können. Die Beweise dafür sind unzählbar. Auf jeden Fall führt ein guter Engel hier ohne Gefahr weiter und es liegt kein Grund vor, in dieser Beziehung ängstlich zu sein. Was die viel größere Gefahr bedeutet, das ist die Unehrlichkeit und die Unreinheit der Gedanken oder Erregung, Ärger und Unruhe beim Schreiben, denn alle diese Umstände geben niederen und negativen Geistern die Möglichkeit des Einmischens. Darum muss dies in sorgfältigster Weise beachtet werden.

Zu Kapitel 4: April: "Immer höher darbringen eine Leuchte Gottes, das ist mein Amt."

Diese Kennzeichnung der Wesenheit des Erzengels Raphael ist viel tiefsinniger, als es den Anschein hat. Tatsächlich ist nämlich der Erzengel Raphael derjenige, welcher den besonderen Auftrag hat, immer wieder neue Offenbarungen auf diese Erdenwelt zu übermitteln, damit die Menschen immer weiter voranschreiten können in Erkenntnis und Liebe auf dem Wege zum Heil. Unter dem 30. 6. steht noch mehr dazu.

Zu Kapitel 5. April: "Glas-Schieben":

Es ist trotz Verbotes unter den Christen bekannt geworden. Darum ist es nötig, auf die großen Gefahren hinzuweisen, wenn kein "hoher Geist" dabei die Kontrolle übernimmt. Nur durch solch einen Kontrollgeist wird verhindert, dass sich niedere und übelwollende Geistwesen melden, die durch das "Öffnen der Tür" sich Macht verschaffen können, wodurch es sogar zu Besessenheiten kommen kann. Es muss also hiervor noch mehr gewarnt werden als vor dem automatischen Schreiben an sich, da beim Glasschieben meistens noch andere Menschen beteiligt sind, deren wahre Wesenheit selten klar bekannt ist, so dass schon allein durch anwesende Menschen solche niederen Geister angelockt werden können. Wer alle Bände der ersten Reihe gut studiert hat, der versteht dies aus der Beschreibung, wie alle Gedanken in den Geistleibern für die geistige Welt sichtbar werden. Darum ist es auch ratsam, das automatische Schreiben nicht in Gegenwart anderer Menschen vorzunehmen, von deren Engel man nicht genau weiß, ob sie Gott angeschlossen sind. Frau Möller konnte ohne Gefahr mit anderen Menschen solche Experimente eingehen, weil sie durch den Erzengel Raphael den sicheren Schutz in allen Lagen hatte, da der Erzengel Raphael ja dem Herrn am nächsten steht und deshalb über gewaltige Macht verfügt.

Es ist noch zu erwähnen, dass bei solchen Versuchen meistens der Wunsch im Vordergrund steht, mit bekannten Abgestorbenen in Verbindung zu treten. Man muss hier wissen, dass die "Armen Seelen" mit Lügen leicht bei der Hand sind und dass diese Lügereien selten durchschaut werden. Oftmals geben sich niedere Geister als frühere großartige Persönlichkeiten aus und erzählen Märchen über deren Zustand im Jenseits. Wieder nur mit genauer Kenntnis über die Gesetzmäßigkeiten und entsprechende Folgen sind solche Geister zu entlarven. Es wird also gut sein, solche Experimente zu unterlassen, obwohl auch dadurch den Armen Seelen geholfen werden kann, wenn ein hoher Kontrollgeist anwesend ist und entsprechende, weiterführende Belehrungen erteilt werden. Neugierde und Sensationshascherei sind auf jeden Fall keine berechtigten Gründe für solche Experimente und darum abzulehnen. Niemals wird ein hoher Kontrollgeist bei solchen Geisteshaltungen behilflich sein.

Zu Kapitel 6. April: Geschlecht der Engel:

Es ist sehr notwendig, über diesen Punkt Aufklärung zu geben: Frau Möller hatte offensichtlich zu der Zeit, als sie diese Bemerkung schrieb, betreffs des Geschlechtes der Engel noch nichts gewusst. Es folgt in dieser zweiten Reihe ein Buch mit großartigen Enthüllungen über die Schöpfung. Dort schreibt der Erzengel Raphael deutlich über die Wesenheit Gottes als von einem männlichen und weiblichen Teil. Diese Offenbarung ist zwar für uns sehr neuartig, aber sie ist sofort verständlich, wenn man die gesamte Schöpfung betrachtet. Die Zweigeschlechtlichkeit gerade der höheren Wesen ist unleugbar. Und wenn Gott den Menschen nach seinem Ebenbilde erschaffen hat, wie es uns auch aus der Bibel bekannt ist, dann ist damit klar die geistige Wesensseite des Menschen gemeint. Und wir wissen es bereits aus der ersten Reihe, dass die geistige Wesensseite die "Unsterbliche Seele", der "Engel" ist. Es wird oft genug gesagt, dass das wahre Sein des Menschen geistiger Art ist. Es soll hier noch erinnert werden, dass das irdische Geschlecht und das Geschlecht des Engels nicht unbedingt übereinstimmen müssen, Frau Möller war ja ein Beispiel dafür. Sich Gott nur männlich oder als Neutrum vorzustellen liegt nur an der armseligen Vorstellung über das Geschlechtliche und seine Funktionen und an der Verdorbenheit, die sich gerade auf diesem Gebiet so ausgebreitet hat. Wie großartig der Schöpfer aber gerade diese Geschlechtsverschiedenheit in seine gesamte Schöpfung eingebaut hat, das kann natürlich ein Mensch mit niederen Denkweisen nicht verstehen. Vor allem müsste auch die Überbewertung des einen oder des anderen Geschlechtes aufgegeben werden. Wir begegnen heute viel mehr der Überbetonung des männlichen Prinzips, aber auch das Gegenteil ist zu erleben. Diese hier landläufige Überbewertung des Männlichen hat manche verständliche Ursache. Hier soll nur auf die wichtigste hingewiesen werden, dass sie nämlich Gott im Judentum und darauf fußenden Christentum, dessen Gedankengut hierzulande noch meinungsbestimmend ist, als Schöpfer und Vater geoffenbart hat. Die Offenbarung des weiblichen Prinzips sollte für die Christen einer späteren Zeit vorbehalten bleiben, was leicht verständlich ist, denn Gott will seine Geschöpfe nicht verwirren, und sie sind wirklich allzu schwerfällig. Es ist hier aber doch auch festzuhalten, dass es in anderen Religionen schon Offenbarungen des weiblichen Prinzips in Gott gegeben hat. Weiteres dazu würde aber den hier notwendigen Rahmen sprengen. Jeder Interessierte kann eigene Studien darüber anstellen.

Hier soll nur noch klar und deutlich festgehalten werden, dass die Engel tatsächlich entweder männlich oder weiblich sind und auch entsprechende Aufgaben haben, die aber dem Urgöttlichen umso näher stehen, je mehr der Engel sich dem göttlichen Willen angepasst hat. Näheres zu diesem gesamten Problem wird in einem Buch der dritten Reihe zu finden sein.

Zu Kapitel 19. April: Art der Wahrnehmung des Irdischen durch die Geistwesen

Am 19. April offenbart der Erzengel Raphael mit ganz einfachen Worten, dass die Geistwesen nur die Geistleiber sehen und in diesen die materielle Welt gewissermaßen wie in einer Projektion. Dieses Gesetz wird auch noch an anderen Stellen deutlich werden. In der dritten Reihe wird noch mehr dazu gesagt, wie es zum umfassenden Verständnis nötig ist.

Zu Kapitel 19. April: "Ich komme nur, wenn du mich rufst."

Dadurch will der Erzengel verständlich machen, dass der Mensch nur durch entsprechende innere, bittende Einstellung die besondere Nähe und damit die besondere Möglichkeit der Zusammenarbeit mit seinem Engel erlangt. Dies ist aus dem Gesetz der Freiheit heraus gut verständlich, und alle positiven hohen Geister halten sich daran. Ein regelrechtes Aufdrängen wird nur von negativen Geistern praktiziert. Dies darf aber nicht damit verwechselt werden, dass es Menschen gibt, die eine ständige Gebetshaltung erreicht haben und so auch jederzeit von ihrem Engel angesprochen werden können, was dann ja auch nicht gegen den Willen des Menschen geschieht, wie dies bei bösen Geistern der Fall ist. Diese achten das göttliche Gesetz der Freiheit ebenso wenig wie alle anderen göttlichen Gesetze. Nicht zu verwechseln mit diesem Gesetz ist die Möglichkeit der Engel, ihre Erdenpersönlichkeit empfindlich anrühren zu können, um sie zu ermahnen und weiterzuführen. Diese Möglichkeit ist allen Engeln gegeben, und es machen auch alle davon Gebrauch, wenn auch Einzelheiten darüber von den meisten Menschen noch nicht wahrgenommen werden, zumindest nicht in der tatsächlichen Weise Verständnis finden. In der Engelführung von Frau Möller werden solche Beispiele zur Genüge vor Augen geführt. Siehe Sturz, Übelkeit und ähnliches.

Zu Kapitel 28. Juni:

Zu dieser Antwort ist eine Erklärung nötig: Als erstes ist daran wie an ähnlich schwierigen Zusprüchen zu lernen, dass man ruhig solche zunächst unverständlichen Angaben gelassen hinnimmt und in aller Ruhe wartet, wie das Verständnis dafür späterhin vermittelt wird. Selbstverständlich kann der Engel um erklärende Antworten gebeten werden. Ich bin überzeugt, dass Frau Möller diese Worte damals auch noch nicht verstanden hat und doch nicht fragte, wie sie es oftmals tat, um eine Aufklärung geduldig abzuwarten. Dies wird in vielen Fällen der ratsamere Weg sein, der von Gott gesegnet wird. Will man aber entsprechende Fragen stellen, so muss dies in aller Bescheidenheit erfolgen, denn hohe und gute Engel lassen sich nicht beliebig ausfragen. Die Kunst des rechten Fragens und rechten Wartens in der Engelführung ist tatsächlich nicht leicht zu lernen, und man tut gut daran, inständig darum zu bitten und sich mit viel Mühe und Geduld eine große Gelassenheit zu erwerben. Alle guten Engel wirken entsprechend, um zur gottwohlgefälligen Haltung zu verhelfen.

Wegen der wichtigen Bedeutung soll auch der geheimnisvolle Zuspruch erklärt werden: Mit den Menschen, denen Gott die Schritte lenkt, meint der Erzengel Raphael offensichtlich nur solche, die im Laufe der vielen Erdenleben ihren Engel unumstößlich an den Herrn angeschlossen haben. Mit solchen, welche sterben und nicht auferstehen, sind diejenigen gemeint, die das Neue Jerusalem nicht erreichen, denn die Aufnahme ins Neue Jerusalem ist die "Auferstehung". Von diesen sagt der Erzengel Raphael, dass sie entsprechend ihrer Entwicklungsstufe auf anderen Planeten die Weiterentwicklung fortsetzen können. Es darf hierbei aber nicht übersehen werden, dass sie innerhalb dieser Schöpfungsperiode das eigentliche Schöpfungsziel nicht mehr zu erreichen vermögen, aber immerhin sind sie noch gerettet. Wer die sind, welche den "zweiten Tod" erleiden, werden alle Leser schon wissen, denn es wurde in den Bänden der ersten Reihe deutlich gesagt, dass es diejenigen sind, welche mit der Materie untergehen werden, weil sie sich an die Materie gebunden haben.

Zu Kapitel 29. Juni:

Es ist die Angelegenheit mit mehreren Schutzengeln so zu verstehen, dass außer dem eigenen Engel jeder Mensch noch andere Engel als Beistand haben kann. Dies richtet sich nach der Aufgabe des Menschen und danach, wie er sich die Hilfe des Herrn in besonderer Weise erbittet und sie durch das getreue Erfüllen von Gottes Willen verdient. Die Schutzengelaufgaben kann man sich recht gut vorstellen, wenn man das Leben aller Geistwesen in der gesamten Schöpfung in Betracht zieht.

Zu Kapitel 5. Juli:

"Spiritistische Sitzungen" sind Versammlungen mit dem Zweck, die Jenseitswelt durch ein Medium sichtbar, fühlbar, hörbar zu machen. Ein "Medium" ist ein Mensch, der auf Grund seiner körperlichen Beschaffenheit in überdurchschnittlicher Menge "Odkraft" abgeben kann, welche die Geister brauchen, um sich entsprechend betätigen zu können. Ausführlichere Erklärungen hierzu folgen in der dritten Reihe. Hier soll nur kurz gesagt werden, dass solche Sitzungen überaus gefährlich sind und in den allermeisten Fällen nicht nach Gottes Willen.

Zu Kapitel 9. Juli:

Das Führen der Engel wird auch in solchem Nicht-Finden-Lassen sichtbar. Es ist für sie leicht, so etwas zu fügen, was für uns kleine Menschen gleich unerklärlich anmutet. Sicher könnten die Engel auch tatsächliche "Kunststückchen" vorführen, aber die hohen und guten Engel tun dies für gewöhnlich nicht, da sie, wie Frau Möller es auch so richtig erkannt hat und in ihr Tagebuch schrieb, die wahre Tugend des Glaubens ausbilden und kräftigen wollen. Im Bezeugen des göttlichen Auftrages und der Wahrheit des göttlichen Wortes hat der Erzengel Raphael wunderbare Zeichen gewirkt, allein schon im Leben von Frau Möller, wie es innerhalb dieser II. Reihe noch jeder wird finden können, und die Zukunft wird noch weitere solche wunderbaren Zeugnisse erkennbar werden lassen.

Zu Kapitel 22. Juli: Über das Irren der Engel

Hier ist offensichtlich, dass vom Erzengel Raphael wieder ein Beispiel gewirkt wurde, das den Menschen ganz klar die Irrtumsmöglichkeit der Engel vor Augen stellen sollte. Die allgemeine Vorstellung über die Engelwelt ist allzu ungenau und es ist in unserer Zeit, in welcher die Menschen zur Engelführung erzogen werden sollen, sehr wichtig zu wissen, dass die Engel irren können. Es sind die Engel nicht durchweg als göttliche Geister zu betrachten, denn die meisten der hier inkarnierten Engel sind erst weniger oder mehr auf dem Wege zur Erreichung dieses Zieles, was sich natürlich auch demgemäß in der Engelführung auswirkt. Und außerdem ist auch folgendes Wissen wichtig, dass sich zur Zeit viele schwache und sogar negative Engel inkarniert haben, die natürlich auch entsprechende Erdenpersönlichkeiten vorweisen. Für eine irrtumslose Beurteilung der Engelführung ist dies unbedingt zu beachten, denn es könnten sich sonst tragische Folgen ergeben. Dass der Erzengel Raphael tatsächlich nur ein Beispiel zeigen wollte und ihm kein wirklicher Irrtum unterlaufen ist, geht schon daraus hervor. dass der sogenannte Irrtum in der wortwörtlichen Wiederholung eines Abschnittes bestand. Solcher Art Irren ist ja völlig ungefährlich. Folgenschwere Irrtümer sind solche über die göttlichen Wahrheiten zur Findung des Heiles, welche die Erreichung des Schöpfungszieles vereiteln. Göttliche Geister wie der Erzengel Raphael können darin niemals irren, aber alle Engel, welche sich erst auf dem Wege dazu befinden, können hier mehr oder weniger selbst dem Irrtum unterliegen, je nachdem wie fortgeschritten und wie positiv oder negativ solch ein Engel ist. Nur am Maßstab der reinen Lehre Christi ist dies nachweisbar. Jeder weiß, wie selten heute noch die reine und hohe Lehre Christi gekannt und geglaubt wird, und wer zugibt, dass sie in den offiziellen Kirchen nicht mehr allgemein gelehrt wird, der vermag die Häufigkeit des Irrtums und die gefährlichen Folgen erschreckend deutlich zu erkennen. Auch hier kann nur die wahre Gottesliebe vor Schaden bewahren. "Wahre Gottesliebe" wurde schon anderweitig als entscheidender Begriff angeführt, darum soll hier zum besseren Verständnis etwas mehr darüber zusammengetragen werden. Zur wahren Gottesliebe gehört:

1. Die kompromisslose Anerkennung der göttlichen Oberhoheit und des göttlichen Willens.

2. Unbedingter Gehorsam gegenüber allen göttlichen Gesetzen.

3. Eine grenzenlose Sehnsucht nach völliger Übereinstimmung mit Gott und seinen Geboten.

4. Absolut ehrliche Erkenntnis über sich und alle Mitgeschöpfe, sowie entsprechendes Verhalten.

5. Die unermüdliche Arbeit an sich selbst und in angemessener Weise auch an den Mitmenschen, um im gesamten Leben mit Gottes Geboten und Wünschen in völlige Übereinstimmung zu kommen.

6. Das feste Bewusstsein, Gott in seiner unendlichen Wesensfülle niemals restlos begreifen zu können und sich deshalb stets auf der Suche nach Gott und seinem heiligen Willen zu befinden.

7. Das eifrige Forschen nach der Bedeutung des göttlichen Willens auf dem Wege zum Heil.

8. Eine innige Dankbarkeit gegenüber Gott und seinem Wirken.

9. Eine tiefe Ehrfurcht vor Gott und seiner Schöpfung.

10. Eine große Furchtlosigkeit vor irdischen Nachteilen und der Meinung der Menschen, um Gottes Willen immer erfüllen zu können.

Damit ist das Thema nicht erschöpft, aber alles Wesentliche ist ausgesagt und der wiederholten Betrachtung wert. Selbstverständlich müssen alle Punkte als zusammengehörig angesehen werden, will man einen sicheren Maßstab gewinnen.

Zu Kapitel 2, August:

Wenn der Erzengel Raphael schreibt: „Ihre allzu irdischen Gedanken kann ich nicht gut beantworten", dann will er damit ausdrücken, dass dies nicht mit seinem hohen Amt und seiner Würde vereinbar ist und er es deshalb nicht tut. Selbstverständlich könnte er auch solche Fragen beantworten, aber dies ist eines der wichtigen Kennzeichen für wirklich hohe Geister, dass sie solches nicht machen, sondern nur dem Gottesplan gemäß auch ins Irdische hineinwirken. Man muss hier sehr gut unterscheiden lernen. "Dafür habt ihr euren irdischen Verstand", war anfangs der aufklärende Hinweis des Erzengels Raphael auch bei uns, bis wir klar unterscheiden konnten, was von irdischen Dingen gefragt werden darf, obwohl wir niemals allzu irdische Dinge fragten. Wirklich nur in Konfliktsituationen, welche die Fortführung des Werkes oder besondere Hilfsaktionen bei anderen Menschen betreffen, erhalten wir auch eine entsprechende Auskunft. Es wurde uns auch schon mitgeteilt, dass jeder Mensch die Gespräche mit seinem Engel in möglichst hoher geistiger Weise führen soll, denn je höher die Gespräche sind, umso gnadenreicher wirkt sich die Engelführung aus.

Die Engelführung von Frau Möller kann gar nicht aufmerksam genug gelesen werden, denn sie ist tatsächlich ganz und gar beispielhaft. Es sind alle weiteren, zum rechten Verständnis nötigen Aufklärungen vom Erzengel Raphael selbst gegeben. Das tiefe Verstehen allerdings werden nur die erfahren, die genügend ruhig und ehrfürchtig alles gründlich überdenken und viel beten, denn hier muss göttliche Erleuchtung einsetzen. Es seien nur noch ein paar diesbezügliche Hinweise gegeben: Die Nüchternheit und der treue Gehorsam von Frau Möller sind noch viel aufregender als es in der Schlichtheit ihres Berichtes für manchen erscheinen mag. Wer sich recht vertieft, dem wird dies ganz deutlich. An ihren Bemerkungen ist auch zu erkennen, dass sie trotz der vielen Beweise für ihre "Wiederkunft als Johannes" es dennoch in ihrer Bescheidenheit nicht verstand. Erst kurz vor ihrem Tode war sie wohl wirklich zu der Überzeugung gelangt, dass es die Wahrheit ist. Aber nur durch besondere Fügung durften wir dies erfahren, als ihr einmal eine diesbezügliche Bemerkung entschlüpfte, über die sie selbst so peinlich überrascht war, dass sie dem Gespräch schnell eine andere Wendung gab. Sie war von aller Eitelkeit so frei, dass es wirklich ein sehr beglückendes Erlebnis war, sie in der Hoheit und Reinheit ihrer Denkweise zu erkennen und zu erleben.

Zu Kapitel 10, August:

An dieser Stelle wird es gut sein, klarzustellen, dass der Erzengel Raphael, da er ja praktisch die "rechte Hand" des Herrn ist, tatsächlich allen Menschen über ihre eigenen Engel Mitteilungen zukommen lassen kann, wie der Herr selbst es tut. Es ist kein Einzelfall, dass der Erzengel Raphael von dieser Möglichkeit Gebrauch macht. Aber trotzdem ist äußerste Vorsicht geboten, denn die negativen Geister können auch hier den Namen vortäuschen, da sie ja selbst vor dem Missbrauch des Namens Jesu Christi, der Mutter des Herrn und sogar Gott Vaters nicht zurückschrecken. Alle Namen von besonders vertrauenswürdigen göttlichen Wesenheiten werden verständlicherweise von den negativen Geistern mit Vorliebe zur Täuschung der gläubigen Menschen verwendet. Nur die Hoheit und Güte der Mitteilungen lässt auch auf einen wirklich göttlichen Geist als Urheber schließen. Wir sind in der überaus glücklichen Lage, den Erzengel Raphael in seiner ganzen Art aus den Erfahrungen während des dreivierteljährigen Verweilens von Frau Möller in unserem Haus und durch vielerlei Erlebnisse in der anschließenden Zeit so gut verstehen gelernt zu haben, dass wir ihn genau erkennen können. In seiner Güte wirkt er uns auch immer wieder untrügliche Kennzeichen. Wir sind überzeugt, dass er allen ehrlich Suchenden in gleicher Güte begegnet.

Auf Grund der göttlichen Gesetze ist außerdem denkbar, dass auch andere höhere und stärkere Engel über schwächere Engel Mitteilungen geben können, wenn dies dem Gottesplan dient. Allerdings werden Gott angeschlossene Geister niemals das Gesetz der Freiheit missachten, und so werden sie Mitteilungen über den anderen Engel nur geben, wenn dieser sich freiwillig dafür zur Verfügung stellt. Irgendwelchen Zwang üben nur negative Geister aus.

Damit sind die schwierigsten Stellen aus diesem Buche erklärt. Man könnte freilich noch viel mehr schreiben, aber das würde an dieser Stelle zu weit führen. Bei einiger Anstrengung wird alles andere schon verständlich werden. Es wird allerdings ein öfteres Lesen und darüber beten unerlässlich sein.

Wie jeder auch merken kann, ist der zweite Halbband zum vollen Verständnis des ersten unbedingt nötig, denn es sind im ersten Teil des Tagebuches bereits Hinweise auf Stellen enthalten, die erst im zweiten Band zu finden sind. Es wird nach Menschenmöglichkeit alles getan, um diesen ebenfalls bald liefern zu können, damit alles für eine gute Engelführung Wissenswerte dargeboten ist. Ein jeder wird aber feststellen, dass ein sehr aufmerksames, wiederholtes Studium und ein liebevolles Einfühlen in diese geoffenbarte Welt der Engelführung unbedingt nötig sind, um zum segensreichen und fruchtbringenden Verständnis gelangen zu können. Der Herr wird jedem seine Hilfe gewähren, der ihn gläubig darum bittet.

Januar 1972, Katharina Laqua

Reihe II Band U1/2: Unter meines Engels Führung - Beginn der Zwiegespräche (zweiter Halbband)

EINFÜHRENDE WORTE

Dies ist nun der angekündigte zweite Halbband zum "Beginn der Zwiegespräche". Jeder wird verstehen, dass ein Studium dieses Buches nur im Anschluss an den ersten Band erfolgen kann. Es mögen sich darum alle, welche den segensreichen Gewinn daraus erzielen wollen, den vorhergehenden Band und besonders auch die Einführung dazu gut in Erinnerung rufen. Jeder Ehrfürchtige wird schon gemerkt haben, dass die Führung der Engel eine ganz geheimnisvolle Welt erschließt und dass diese unbeschreiblich reich und groß, aber auch schwierig ist. Es ist eben die geistige Welt von Gottes Schöpfung. Wenn wir bedenken, wie unergründlich allein schon die sichtbare Schöpfung ist, dann wundern wir uns nicht mehr allzu sehr, dass die unsichtbare Gottesschöpfung mit rein menschlichem Denken unfassbar ist. Umso größer ist das Wunder der Liebe Gottes, die einem jeden von dieser erhabenen Geisteswelt so viel vor Augen zu stellen vermag, als jeder sich in Ehrfurcht, Stille und Gehorsam dafür vorbereitet hat. Damit soll wieder an das notwendige Gebet in allen seinen Formen erinnert werden, auf dass die Empfangsantenne immer feiner gebaut werde, um auch die allerzartesten Schwingungen aus der Welt des göttlichen Geistes aufnehmen zu können. Nach solcher Vorbereitung werden dann alle Gottesfürchtigen den schweren und für irdische Augen wenig übersichtlichen Weg der Führung Frau Möllers durch den Erzengel Raphael in aller Ruhe "nachgehen" dürfen, zumindest im Verstehen. Gott selbst wird durch seine Engel helfen, die Höhen und Tiefen des Weges gefahrlos zu überwinden.

Nach den bisherigen Erfahrungen mit unseren Lesern muss aber noch einmal in aller Deutlichkeit daran erinnert werden, dass sämtliche Bücher dieses Schriftwerkes nur sehr behutsam und aufmerksam gelesen werden dürfen, will man alles in der vom Erzengel Raphael und damit vom Herrn gemeinten Weise verstehen. Alle menschlichen Spekulationen führen nur zu hinderlichen Missverständnissen. Gott erwartet ein sehr objektives Lesen, das von jedem Menschen ein Ausschalten der eigenen Gedanken erfordert. Es ist für alle eine große Kunst, nicht voreilig etwas hineinzulesen, sondern in großer Ruhe nur den dargelegten Gedankengängen zu folgen. Möge sich doch bitte jeder Leser noch mehr darum bemühen, denn es ist dies zum heilbringenden Verständnis unbedingt nötig. Betreffs der Bemerkung des Erzengels Raphael über die Kirche Christi muss unbedingt beachtet werden, was in der I. Reihe dazu schon geoffenbart wurde, weil sonst die Tatsache der heutigen Lage (1972) nicht richtig verstanden wird, ist es doch offensichtlich, dass die veräußerlichte Organisation Kirche, wie sie heute leider allenthalben fast nur noch existiert, wirklich keine von Gott gewünschte Erziehungsarbeit an den Seelen für die Himmelswelt mehr leistet. Wer heute die Lehre Christi für das Heil der Seele noch zu seiner eigenen Heilsfindung als Richtschnur verwenden will, der wird, wenn er sich vor Schaden bewahren will, durch sein reines Gewissen, das ihm die Treue zu den Geboten des Herrn lehrt, gezwungen, sich dem Herrn direkt anzuschließen, wie der Erzengel Raphael es lehrt. Nur so kann er das ersehnte Ziel so schnell wie möglich erreichen. In Wahrheit ist ja, wie schon anderweitig erklärt wurde, unter "Kirche" der geistige Erziehungsauftrag unseres Herrn und Erlösers Jesus Christus zu verstehen, die Seelen für das Gottesreich zu befähigen, das nicht von dieser Welt ist. Man bedenke dies gründlich, denn diese Tatsache ist überaus wichtig für das rechte Verständnis von dem so zwielichtig gewordenen Begriff "Kirche".

Es seien zur Erleichterung noch ein paar wichtige Richtlinien dafür gegeben, die Himmelssprache in irdische Verstandeskraft zu übertragen. Gelingen wird dies aber nur solchen Menschen, welche die entsprechenden Vorbedingungen von Ehrfurcht, Stille und Gehorsam zur Genüge erfüllt haben, und vor allem muss jegliche Überheblichkeit des Denkens ausgeschaltet sein. Dies ist überhaupt der allerschwierigste Punkt, weil ja bekanntlich gerade die eingebildeten Menschen nicht verstehen können, dass sie überheblich sind, da es eine gesetzmäßige Folge dieser weitverbreiteten Untugend ist, verblendet zu sein über die Wahrheit. Wenn der Erzengel Raphael auf den folgenden Seiten schreibt, dass er das Tagebuch in der "Himmelssprache" gewirkt hat, dann sind darunter mehrere Gesichtspunkte zusammengefasst:

1. Es ist unter dieser Sprache eine geheime Gesetzmäßigkeit verborgen, die mit dem rein irdischen Verstand nicht erkennbar und nur mit Hilfe göttlicher Erleuchtung zu erfassen ist.

2. Es wird ein göttlicher Auftrag von unübersehbarer Tragweite dabei ausgewirkt.

3. Das Werkzeug wird in seinen positiven Kräften gestärkt und wird aus dem rein irdischen Bereich herausgehoben durch Leid verschiedener Art, um vollkommen brauchbar zu werden für den ungewöhnlich großen Gottesauftrag.

Es kann dies alles aber nur verstanden werden, wenn der göttlichen Erleuchtung durch die wahre Herzensbildung gemäß Christi Wort und Beispiel die Wege geebnet wurden. Es ist dies nicht leicht, aber Gott geizt nicht mit seiner gnadenreichen Hilfe, wenn er das ehrliche Bemühen sieht.

Bedenken wir die riesengroße Zukunftsbedeutung der Engelführung, dann wird jede Mühe leicht werden, denn der Herr kann nur bei denen einkehren, um mit ihnen das Mahl zu halten, die ihm auch in Ehrfurcht, Stille und Gehorsam ihre Herzenstür öffnen. Alles Lesen und Betrachten dieser "großen Gottesoffenbarung" des Erzengels Raphael wird die Hilfe dazu in so liebevoller und wunderbarer Weise gewähren, wie kaum irgendetwas anderes sie zu geben vermag.

Möge Gott weiterhin diesen Segen sichtbar werden lassen, besonders an allen treuen Lesern seines Neuen Wortes.

Februar 1972, Katharina Laqua, Herausgeber

Zu Kapitel "Einfügung aus dem Jahre 1943"

Um diesen Zuspruch für die heutige Lage (1972) richtig zu verstehen, muss in Erinnerung gerufen werden, dass die "Arbeitsweise", welche "Gnaden errufend" war, wie der Erzengel Raphael es hier sagt, in den letzten Jahren in der katholischen Kirche von ihren leitenden Organen in ihrer Gnadenwirkweise selbst abgewürgt wurde. Dass Gott dies zuließ, ist nur dadurch zu verstehen, dass die Zeit dieser "Arbeitsweise" zu Ende ist, wie es bereits in den Büchern der ersten Reihe von Gott verkündet wurde, weil die irdische Kirche Christi in die Himmelswelt erhoben wird. Jeder Leser dieser gesamten Offenbarung weiß, was darunter zu verstehen ist.

Zu Kapitel 9. September

Nach Kenntnis über die so viele Rätsel lösende Wiederverkörperungslehre ist ganz leicht einzusehen, dass die Seelen zwischen den verschiedenen Erdenleben in Fegefeuerzuständen leben können und dass diese sich von Leben zu Leben verschlimmern können, wenn die Seelen sich nicht umso mehr um die Erfüllung der göttlichen Gebote bemühen und darin Fortschritte machen. Auf diese Weise können sie dann auch in die Hölle geraten, womit ja nur ausgedrückt ist, dass eine solche Entfernung von Gott erreicht wurde, dass sie für diese Schöpfungsperiode nicht mehr überwunden werden kann. Mit dem Wissen aus dem Schriftwerk des Erzengels Raphael wird dies leicht verständlich.

Zu Kapitel 2. September

Wegen der großen Bedeutung dieses vorstehenden Zuspruches muss mit allem Nachdruck auf ihn verwiesen werden. Es möge auch vom Beginn an (9. Februar) noch einmal nachgelesen werden, wie der größte Teil der Zusprüche zum Ziel hatte, Frau Möller völlig in die Stille zu führen und ihr die Tugenden Ehrfurcht, Stille und Gehorsam in Vollkommenheit auszubilden. Auch in der nächsten Zeit ist dies ein Hauptanliegen ihres Engels.

Zu Kapitel 27. September

Dies ist die bescheidene Meinung von Frau Möller, aber sie hatte tatsächlich mehrere Schutzengel gemäß ihrer großen Aufgabenerfüllung, wie es schon aus dem ersten Halbband ersehen werden kann.

Zu Kapitel 28. September

Zum richtigen Verständnis des vorstehenden Teiles der Engelführung von Frau Möller ist zu bemerken, dass hier als Beispiel vor Augen geführt wurde, wie ein Gotteswerkzeug auch geprüft werden muss, ob es dem stärksten Trieb des Menschen voll und ganz abgestorben ist, weil dieser einer solchen Gottesaufgabe störend im Wege stehen würde. Wäre Frau Möller in dieser Beziehung nicht ganz rein und gelassen gewesen, so hätte sie dieser Art schweren Prüfungen auch nicht bestehen können, wie sie sie aber in Wirklichkeit ganz großartig bestanden hat.

Zu Kapitel 1. Oktober

Klar geht aus diesen Worten die weise Absicht der göttlichen Führung hervor: Damit die Kirche keine Entschuldigung haben konnte, – und alle ihre Gläubigen für alle Zeiten klar erkennen können, dass diese Offenbarung zuerst an die Kirche gerichtet wurde, weil ihre Anhänger, wenn sie ernsthaft folgten, am besten für die Annahme dieses Werkes vorbereitet sind, da der Erzengel Raphael in großer Güte auf dem Stand der katholischen Christen aufbaute, wie es klar zu ersehen ist, – wurde auch dieser Kirche die Möglichkeit gegeben, das Werk gleich zu Beginn zu prüfen. Der Abt aber hatte keine göttliche Erleuchtung, – hierbei muss aber auch bedacht werden, dass göttliche Erleuchtung nicht nur Gabe Gottes ist, sondern dass die Seele auch die entsprechenden Vorbedingungen erfüllt haben muss, – weil das Werk, hätte es die Kirche gleich angenommen, für den Gottesplan unbrauchbar geworden wäre. Wer die jahrhundertelangen Praktiken in der römisch-katholischen Kirche kennt, dem ist dies sonnenklar. Nach Entfernung von allem, was mit den bisherigen, zum Teil auch irrtümlichen Lehren der Kirche nicht übereinstimmt, hätte man es den Menschen freigegeben, aber damit wäre es seines eigentlichen Sinnes völlig beraubt gewesen. Eine göttliche Offenbarung muss ja neue Lehren enthalten, denn sonst ist sie überflüssig. Der große, heilsbedeutende Auftrag des Erzengels Raphael für diese Zeit des Endes musste nach göttlichem Plan erfüllt werden, damit die fortgeschrittenen Seelen aus allen Religionen zur Vollendung geführt werden können. Darum auch musste die göttliche Offenbarung von unabhängigen Menschen zuerst angenommen werden, damit sie in ursprünglicher Reinheit erhalten blieb. Außerdem können unabhängige Menschen ganz anders die Menschen aus den verschiedensten Religionsgemeinschaften ansprechen. Und das ist nötig, da dieses Schriftwerk des Erzengels Raphael die große Aufgabe hat, alle Religionen der Erde zu einen. Das es in seinem Gesamtinhalt so großartig ist, um diese schwere Aufgabe tatsächlich erfüllen zu können, dies wird jeder Leser schon freudig und dankbar bemerkt haben. Außerdem ist an der verschiedenartigen Herkunft aller tief gläubigen und verstehenden Leser dieses Schriftwerkes die Erfüllung dieser Verheißung über die Einigung aller Religionen in ihren Anfängen bereits deutlich erkennbar, worüber alle wirklichen Gottesverehrer und Menschenfreunde mit großer Freude erfüllt werden.

Wenn der Erzengel Raphael sagt, dass das Werk für die Kirche bestimmt sei, so ist dies sofort zu verstehen, wenn wir uns den eigentlichen Sinngehalt von „Kirche“ vorstellen: geistige Erziehungsmacht zur Höherführung der Seelen, damit sie fähig werden für das Reich Christi, das aber nicht von dieser Welt ist. – Es wurde schon an anderer Stelle näher darüber geschrieben. – Und für diese Art Kirche ist das Schriftwerk des Erzengels Raphael, diese Offenbarung Gottes zur Endzeit wirklich bestimmt, denn es ist für sie lebensnotwendig, weil sie ohne das Wissen aus diesem Werk die Seelen nicht mehr höherzuführen vermag, da der größte Teil der Menschen aus den alten Lehren für die Höherführung und Höherringung der Seelen keinen Nutzen mehr zieht. Diese Tatsache zeigt sich ja deutlich an der heutigen Erfolgslosigkeit fast aller christlichen Religionsgemeinschaften, welche an erster Stelle die geistigen Aufgaben der Seelenführung zum ewigen Heil zu erfüllen hätten, würden sie ihre eigentliche Sendung richtig verstehen. Nun aber ging durch Angleichung an die Welt alle wahre Zielrichtung zur Erziehung der Unsterblichen Seele für ein Leben in der geistigen Welt Gottes fast ganz verloren, wodurch die Arbeit der christlichen Kirchen zur allgemeinen sozialen Tätigkeit herabgemindert wurden. Welchen Verlust dies bedeutet, werden alle verstehen, welche die Aufgaben wahrer Erlösungstätigkeit erkannt haben.

Zu Kapitel 9. Oktober / "Einfügung aus dem Jahre 1945"

Durch nichts ist schon so viel Verwirrung entstanden, wie durch die verkehrt verstandenen Zeitangaben aus der Jenseitswelt, weshalb es sehr wichtig ist, aus der vorstehenden Erklärung zu beachten, dass Gott es nur höchst selten erlaubt, klare Zeitangaben zu machen. Bei den vielen Prophezeiungen, die oft sogar mit genauen Tagangaben kursieren, muss also viel eher angenommen werden, dass sie als Prüfungen aufzufassen sind oder sogar vom Widersacher Gottes stammen. Auf jeden Fall ist höchste Vorsicht geboten und die klare menschliche Vernunft darf nicht ausgeschaltet werden. Die Menschen haben diesbezüglich schon viel Lehrgeld gezahlt, aber immer wieder werden solche zwielichtigen Prophezeiungen wortwörtlich geglaubt und dadurch oft reichlich Verwirrung und Unheil verschiedenster Art gestiftet. Wir sollen daraus lernen, dass wir nicht nach sensationellen Datenenthüllungen verlangen und suchen sollen. Es ist wichtig, diese Aufklärungen sich gut einzuprägen und stets zu wissen, dass Gott von uns erwartet, dass wir seiner Liebe restlos vertrauen und uns jeden Tag neu zur einfachen und verantwortungsbewussten Pflichterfüllung bereithalten, uns aber auch durch leidvolle Überraschungen nicht entmutigen lassen. Gottes Führung ist gütig und liebevoll. Wer sich ihr restlos übergibt, der braucht nichts zu fürchten.

Zu Kapitel 12. Oktober

Zum richtigen Verständnis betreffs „Paulus“ bedenke man die Erklärung des Erzengels Raphael im ersten Halbband, Kap. 6. September.

Zu Kapitel 13. Oktober

Hier meint der Erzengel Raphael das eigentliche Wesen der Engel, das ja dem göttlichen Wesen ähnlich ist. Es ist auch klar, dass sie keine Körper in unserem irdischen Sinne haben, sondern den uns schon bekannten Geistleib, den sie entsprechend auf irdischer Welt sichtbar machen können und welcher in der geistigen Welt allen Geschöpfen auch immer sichtbar ist. Hier will der Erzengel Raphael vor allem über die göttliche Kraft und Fähigkeit des Engels sprechen, wie dies aus den folgenden Antworten noch mehr ersichtlich ist.

Zu Kapitel 15. Oktober, "Einführung aus dem Jahre 1945"

Der Beginn dieser Einfügung ist nur richtig zu verstehen, wenn man beachtet, dass jede Erdenpersönlichkeit eines Engels einmalig ist und deshalb auch nicht wirklich wiederkommt. Die Wiederkunft besteht nur darin, dass derselbe Engel sich eine neue Erdenpersönlichkeit ins Leben ruft und durch diese wirkt. Deutlich wird es innerhalb dieses Schriftwerkes von Erzengel Raphael erklärt, dass er mit Frau Möller die Aufgabe des Jüngers Johannes vollendet hat, weil er beider Erdenpersönlichkeiten Unsterbliche Seele, also Engel und Eingeber gewesen ist.

Zu Kapitel 22. Oktober, 1. Absatz

Späterhin hat der Erzengel Raphael erklärt, dass "astrale Kräfte" helfende Kräfte sind, die von hohen Wesenheiten zu Dienstleistungen an ihren Erdenpersönlichkeiten aufgerufen werden können. Deutlicher könne dies für den irdischen Verstand nicht ausgesagt werden.

Aus Kapitel 25. Oktober, "Einfügung aus dem Jahre 1943"

Dieser Abschnitt ist nur richtig zu verstehen, wenn man bedenkt, dass der Erzengel Raphael unter "Strafgericht" etwas anderes versteht als wir. Wir sind zu leicht geneigt, alles Leid sofort als Strafe aufzufassen, vielmehr aber wird das meiste Leid nur zur Reinigung und Höherführung gegeben, wie es der Erzengel Raphael im nächsten Absatz auch erklärt. Ein wirkliches Strafgericht würde vermutlich ganz anders ausfallen. Es ist anzunehmen, dass Gott seine eigentlichen Strafgerichte, wobei die Betonung auf "Gericht" liegt, erst am Ende einer ausgewirkten Schöpfungsepoche verhängt. Gottes Langmut wartet immer bis zum letzten Augenblick ab. Das menschliche Denken kann sich schlecht darein finden, weil ein Menschenleben auch viel zu kurz ist, um sich in die Auswirkung göttlicher Langmut in Wahrheit einfühlen zu können.

Zu Kapitel 10. November

Es ist an der Zeit betreffs der wiederholten Aufforderungen zur Arbeit an der Auslegung der Offenbarung des Johannes etwas klarzustellen. Aus der ersten Reihe weiß jeder, dass die "Aufschließung der Apokalypse" 1939 geschrieben wurde. Tatsache ist aber, dass Frau Möller bereits 1925 und auch in den anschließenden Jahren zur vorbereitenden Arbeit angehalten wurde und vereinzelte Stellen von ihr erfragt wurden, die aber bei der Aufschließung von 1939 nicht verwendet worden sind. Auch 1933 wurde nochmals eine Auslegung durch Frage und Antwort erarbeitet, während die Aufschließung erst 1939 ohne Fragen diktiert wurde. Es ist sehr interessant diese nebeneinander zu betrachten. Sie ergänzen sich, denn die Art ist verschieden und der Einblick in die großartige Arbeitsweise des Erzengels Raphael mit seinem Werkzeug wird sehr vergrößert. Da die Auslegungen von den ersten Jahren und 1933 mehr das Werkzeug persönlich ansprechen, da sie ja auf Wunsch des Erzengels erfragt wurden, gehören sie auch in diese zweiten Reihe und werden deshalb hier eine entsprechende Veröffentlichung finden.

Dies soll zum vorläufigen Verständnis der wiederholten Aufforderungen zur Arbeit an der Offenbarung des Johannes genügen.

Zu Kapitel 21. November

Immerhin schuf er trotzdem darin ein sehr interessantes Zeugnis dafür, wie jeder Mensch guten Willens den göttlichen Ursprung der Führung des Erzengels Raphael zu erkennen vermag, auch wenn noch nicht alle Geheimnisse aufgedeckt wurden.

ANHANG: ERLÄUTERUNGEN ZUR ENGELFÜHRUNG

Zum heilbringenden Verständnis der aufgezeigten monatelangen Engelführung von Frau Möller sollen auf Anregung des Erzengels Raphael noch einige Erläuterungen zur Hilfe gegeben werden.

Es wird jeder bemerkt haben, dass sich der Erzengel Raphael um alle Dinge des täglichen Lebens kümmerte wie essen, trinken, schlafen, Umgang mit Menschen, einkaufen, ja wirklich für alles gab er seine Anweisungen. Daraus ist zu entnehmen, dass es keine Trennung im Leben des Menschen gibt: es kann nicht einer sagen, dass er jetzt mal irdisch und dann mal für das Weiterleben im Jenseits, sozusagen mehr geistig leben wolle. Für den Menschen und sein Leben auf dieser Welt spielt alles in direkter oder indirekter Weise eine bedeutsame Rolle auf dem Wege zum "hohen Ziel". Kein Gedanke und keine Tat ist von dem Gesetz von Ursache und Wirkung ausgeschlossen. Wegen der großen Bedeutung dieser Tatsache sollen hier ein paar Beispiele aufgezeigt werden.

Ganz einfach zu erkennen ist das Gesetz von Ursache und Wirkung am Essen und Trinken: Was und wieviel einer isst und trinkt wird verwandelt in verschiedenartige Kräftewirkungen, die sich in körperlicher oder geistiger Kraft oder Schwäche, in Gesundheit und Krankheit offenbaren. Dazu könnten unzählige Beispiele angeführt werden, aus verständlichen Gründen sollen aber nur einige besonders wichtige aufgezeigt werden.

Es sollte niemanden geben, der nicht weiß, dass durch den Genuss von verschiedenen Mitteln, wie zum Beispiel berauschender und betäubender Art, der Mensch je öfter, desto mehr seine geistigen Fähigkeiten wie logisches Denken, Gedächtnis und Willenskraft und auch positive Charaktereigenschaften stark schädigt und auf die Dauer sogar zerstört. Auch wird jeder verstehen und wissen, dass durch bestimmte Diät die verschiedensten Krankheiten zu heilen sind oder zumindest die verschiedenen Heilungsmethoden wertvoll unterstützt werden. Genauso werden auch alle vernünftigen, erwachsenen Menschen wissen, dass sie durch sehr mäßigen Genuss zum Beispiel von Fleisch und Eiern, unterstützt durch lebhafte Beschäftigung mit geistigen Interessengebieten, sich viele Bedrängnisse des Geschlechtstriebes ersparen und dann auch keine Ausrede mehr suchen müssen, wenn sie des Triebes nicht Herr zu werden vermögen. Wer hier weiterdenkt, der wird bereits erkennen können, wie die Folgen sich entsprechend auf den Geistleib auswirken.

Ein besonders wichtiges Beispiel für das Wirken eines Genusses bis in den Geistleib hinein und damit ins "ewige Leben" ist an der heute verharmlosten und weitverbreiteten Sucht des Rauchens aufzuzeigen: Dass durch das Rauchen der irdische Leib geschädigt und je länger und mehr sogar lebensunfähig gemacht wird, das wissen die Menschen, weil es einfach und klar zu beweisen ist, aber die noch nicht bekannte Tatsache der schädigenden Auswirkung auf den Geistleib ist um vieles tragischer. Nach den geistigen Gesetzen, deren Existenz leider nicht bekannt ist und worüber ein Wissen auch nicht gesucht wird, weil nicht mal die allgemeinen göttlichen Gesetze ernst genommen werden, wird der Geistleib durch das Rauchen ebenfalls geschädigt und zwar in einem so folgenschweren Ausmaß für das Fortleben der Seele im geistigen Leibe, dass es hier noch nicht genau erklärt werden kann, weil bei den meisten Lesern die Voraussetzungen im Wissen noch fehlen. Später wird dies möglich werden.

Man sollte meinen, dass es den Menschen genügen müsste, über die klar nachweisbaren Tatsachen der Gesundheitsschädigung des Erdenleibes unterrichtet zu werden, um sich von dieser folgenschweren Sucht des Rauchens zu befreien. Es ist jedoch wirklich erschreckend anzuhören, dass die meisten Raucher über die schädliche, zerstörende Wirkung Bescheid wissen und doch das Rauchen nicht lassen, womit sie nur bekunden, dass sie sich zum Sklaven des Nikotins machen ließen und es auch gern bleiben wollen, denn es gibt genug Möglichkeiten für jeden, sich von dieser Sucht zu befreien. Unzählige Menschen haben dies schon geschafft, und heute gibt es mehr denn je Hilfsmittel dazu. Die ansteigende Verbreitung dieser Sucht auch unter den Jugendlichen und Frauen ist ja nur ein Zeichen für die Massensuggestion, die durch verführerische Reklame und viele aufdringliche Beispiele auf die Menschen ausgeübt wird. Dies wiederum ist ein allzu trauriges Beispiel für den verheerenden Abbau wertvollen Menschentums. Wegen dieser unübersehbar katastrophalen Wirkung des Rauchens musste an dieser Stelle etwas dazu gesagt werden. Es möge allen Lesern ein Anliegen sein, dieser Sucht entgegenzuwirken. Dies ist zum Beispiel schon dadurch möglich, indem man in seinen Wohnräumen das Rauchen unter keinen Umständen gestattet. Dies ist schon zum eigenen Schutz nötig, weil der Raucherqualm bekanntlich auch für den Nichtraucher gesundheitsschädigende Wirkung hat und dazu außerdem noch niedere und negative Geistwesen anzieht. Auch über diese Tatsache und ihre betrüblichen Folgen wird noch an anderer Stelle des Näheren zu berichten sein.

Es sind dies nur wenige Beispiele für ein Wirken aus dem Stofflichen ins Geistige hinein. Über weitere solche und ähnliche Zusammenhänge im menschlichen Leben und in der gesamten Schöpfung könnte natürlich noch viel mehr gesagt werden und wird bei späterer Gelegenheit nachgeholt.

So wie Kräfte des Pflanzen- und Tierreiches durch den Genuss für den Menschen ins Geistige hineinwirken, so wirken die Gedankenkräfte des Menschen in geheimnisvoller Weise in geistige Dimensionen hinein, von denen die meisten Menschen noch keine Vorstellung haben. Genauso ist alles Denken und Tun eines Menschen von größter Auswirkung auf seine weiteren Verhaltensweisen, die wiederum von größter Bedeutung für die Erreichung des Lebenszieles sind. So wird auch klar, dass für den einzelnen Menschen der Engel, aber nur wenn er eine entsprechende Reife vor Gott erreicht hat, auch am besten weiß, was für die eigene Erdenpersönlichkeit zur Höherführung oder zur Ausbildung der besten Kräfte dient. Nicht zu vergessen ist bei dieser Art Ausbildung auch die überaus wichtige Bedeutung der völligen Beherrschung aller menschlichen Triebe, besonders des Selbsterhaltungs- und Geschlechtstriebes. Diese Beherrschung besagt, fähig zu sein, sie jederzeit in ihrem drängenden Begehren einzuschränken und dadurch in geistige Kraft zu verwandeln. In allen wahren Religionen war die große Bedeutung noch gewusst, weshalb das Fasten und die geschlechtliche Enthaltsamkeit in ihrem wahren Sinngehalt noch geschätzt wurden und deshalb einen wesentlichen Faktor in der gesamten religiösen Erziehung, vor allem natürlich im Klosterleben ausmachten. Wegen seiner tiefgreifenden und wahrhaft heilbringenden Bedeutung wird jeder Gott angeschlossene Engel seine Erdenpersönlichkeit in dieser Beziehung erziehen, weil dieser Art Beherrschung der körperlichen Triebe eine unersetzliche Rolle für die Meisterung des Lebens zur Erreichung des hohen Zieles spielt. Leicht können wir an dieser Stelle erkennen, dass dem entgegengesetzt die heutige Verherrlichung aller körperlichen Befriedigung niemals göttlich, sondern ganz und gar satanisch ist und nicht zur Freiheit, sondern zur absoluten Gebundenheit an die Materie führt. Und wir wissen ja aus den Schriften des Erzengels Raphael, dass diese Gebundenheit den Untergang mit der Materie zur Folge hat. Was das bedeutet, möge sich jeder eingehend klar machen, denn dies ist die entscheidendste Frage für alle im Hinblick auf den Lebenssinn und die Lebensführung. In diesem Schriftwerk ist die Antwort deutlich und ausführlich zu finden. Es soll nun aber nicht der Eindruck entstehen, als wäre damit alles über das Thema der Erziehung und Beherrschung gesagt, denn das wäre ein gewaltiger Irrtum. Dies ist eigentlich nur der sehr entscheidende Anfang auf dem wahren Wege zur Höhe, der aber, wie es sich allenthalben zeigt, noch nicht mal erkannt und noch weniger bewältigt ist. Es würde hier aber zu weit führen, dieses Thema der Selbstüberwindung, welche unser Herr, Jesus Christus, für seine wahre Nachfolge fordert, erschöpfend zu behandeln. Es muss dies für eine andere Gelegenheit aufgehoben werden.

Als Beispiel für eine schon etwas höhere Gesetzmäßigkeit soll hier noch das Sprechen und seine Folgen angedeutet werden. Es werden allen die wiederholten Aufforderungen des Erzengels Raphael zum Schweigen aufgefallen sein. Frau Möller bekam erklärt, durch das Sprechen verlöre sie Kraft. Es wurde damit auf solch eine wenig bekannte Gesetzmäßigkeit hingewiesen, die ebenfalls in allen wahren Religionen bekannt war, weshalb das Schweigen geübt wurde. Dass der Mensch durch das gewöhnliche Sprechen die innere Sammlung verliert und damit eine bedeutende Kraft einbüßt, ist eine Tatsache, die jeder, der auf dem Wege zur Höhe schon etwas fortgeschritten ist, an sich selbst beobachten kann, um darüber zur völligen Sicherheit zu gelangen. Auch hier können wir wieder feststellen, wie die heutige Zeit genau das Gegenteil vom heilsamen Schweigen, nämlich das "Geschwätz" verherrlicht und damit den göttlichen Gesetzen entgegenwirkt. Jeder weiß, dass "Diskussionen" an die Stelle von Gebet und Besinnung getreten sind und allzu viele Menschen dem folgenschweren Irrtum verfallen, sie seien mündig, wenn sie bei solchen "Diskussionen" mitreden können. Selbstverständlich kann auch dieses Thema hier nicht erschöpfend behandelt werden. Es sollen nur alle Leser des Neuen Wortes des Herrn zu entsprechenden heilsnotwendigen Überlegungen angeregt werden und die verschiedenen derartigen Anweisungen des Erzengels Raphael an Frau Möller, wie sie in den beiden Bänden zu finden sind, sollen in ihrer tiefen Bedeutung aufgezeigt werden. Ohne das richtige Verständnis dafür kann keiner die Engelführung zutiefst begreifen lernen.

Es ist bereits deutlich zu sehen, dass der Erzengel Raphael an der Führung Frau Möllers Beispiele von allgemein gültiger Bedeutung gewirkt hat. So ist daran klar zu erkennen, dass es gar nichts im Leben gibt, was nicht für die Erfüllung der Lebensaufgabe für jeden einzelnen von großer Bedeutung ist. Essen, Trinken, Schlafen, Sprechen, Umgang mit Menschen, alles ist in die große Gesetzmäßigkeit von Ursache und Wirkung eingeordnet. Jeder wird nun immer leichter verstehen lernen, dass es zu einer guten Engelführung dazugehört, dass die Erdenpersönlichkeit sich ganz und gar den Wünschen des Engels unterordnen lernen muss, weil sonst niemals die höchste Gewinnung von Freiheit und Kraft und die richtige Aufgabenerfüllung im Sinne eines göttlichen Auftrages erreicht werden kann. Nun darf sich aber keiner vorstellen, dass diese Erziehung des Engels in eine Art Sklaverei ausarten könnte und dass der Engel laufend solche Vorschriften zu machen habe. Dem ist ganz und gar nicht so. Sobald die Erdenpersönlichkeit begriffen hat, wie sie zu den einzelnen Dingen zu stehen hat und sich auch entsprechend danach richtet, wird der Engel nichts mehr dazu sagen, weil dann schon wieder höhere Anliegen im Blickfeld sind. Auch der Erzengel Raphael hat nur in diesen ersten Monaten so genaue Anweisungen dieser Art gegeben. In seiner gesamten Führung liegt eine ganz klare Gesetzmäßigkeit verborgen, die zu erforschen, für alle, welche die Engelführung für sich erwünschen, ratsam und heilsam ist, da ohne das entsprechende Wissen keine erfolgreiche Engelführung erreicht werden kann.

Jeder gute Engel geleitet seine Erdenpersönlichkeit auf diesem Wege der göttlichen Gesetzmäßigkeiten und führt so zur höchstmöglichen Vollendung für das Leben bezüglich der irdischen Aufgabenerfüllung und auch zum überirdischen "hohen Ziel". Hier muss aber auch ganz besonders darauf hingewiesen werden, dass es keine gute Engelführung ohne Prüfungen gibt. Diese haben verschiedene Ursachen: Zum Beispiel, wenn der Engel seiner Erdenpersönlichkeit falsche Verhaltensweisen abgewöhnen will, vor allem Neugierde im Fragen, oder sie zur notwendigen Selbsterkenntnis führen will, wozu ein gewisser Schock manchmal nötig ist, oder wenn er höhere Gesetzmäßigkeiten unverlierbar einprägen will usw. Je mehr ein Mensch von Gott zur Durchführung einer besonderen Aufgabe zur Rettung anderer eingesetzt werden soll, um so größere Prüfungen hat einer zu bestehen. Jeder kann sich denken, dass sich diese Prüfungen auf die Reinheit aller Gedanken, auf die Reinheit aller Antriebe, aller Motive vor allem bezieht.

Außerdem ist selten ein Mensch in klarer Selbsterkenntnis, weshalb jeder Engel besonders die Aufgabe hat, seine Erdenpersönlichkeit zu einer solchen zu führen, weil diese in ihrer Bedeutung für die Heilsfindung von ganz unersetzlichem Wert ist. Die weitverbreitete Untugend, dass die Menschen einander nicht die Wahrheit sagen, weil sie wegen der Empfindlichkeit nicht den "Frieden" stören wollen, ist eines der größten Übel, welche die klare Selbsterkenntnis mitverhindern. In Wirklichkeit sollten sich die Menschen dieses gute Werk antun und sich gegenseitig in aller Liebe und Gerechtigkeit über die Beobachtungen aneinander unterrichten, weil sie sich damit gegenseitig zur notwendigen Selbsterkenntnis verhelfen können. Selbstverständlich ist dies nur unter größtem gegenseitigen Wohlwollen möglich. Die Selbsttäuschung, welcher die meisten Menschen naturbedingt verfallen sind, ist dann auch eine Quelle vieler Missverständnisse in der Engelführung. Es hat nämlich der gewöhnliche Engel keine Möglichkeit, sich beim Schreiben gegen starke unerkannte Wunscheinstellungen seiner Erdenpersönlichkeit hinwegzusetzen, wodurch dann allzu leicht die eigenen Gedanken geschrieben werden. Hier zu unterscheiden, dazu gehört ein hohes Maß an göttlicher Erleuchtung, die vor allem durch eine wahrheitsgemäße Selbsterkenntnis grundgelegt sein muss, auf welcher die wahre Gottesliebe aufgebaut werden kann. Über die "wahre Gottesliebe", welche zu einer guten Engelführung unbedingt nötig ist, wurde schon im vorhergehenden Band im Anhang geschrieben. Man möge sich dies erneut ins Gedächtnis rufen, weil es von größter Wichtigkeit ist. Jeder, der alle angeführten Punkte beachtet, der wird sich eine gute Grundlage zu einer segensreichen Engelführung schaffen. Immer wieder aber wird der Fehler gemacht, dass die Engel von ihren Erdenpersönlichkeiten regelrecht degradiert werden und sogar misshandelt, weil sich der Mensch in seinem Stolz seinem Engel überordnet in verschiedener Weise, vor allem auch darüber Vorschriften macht, was sein Engel ihm schreiben darf oder soll. Es liegt da meistens noch Unklarheit über die Aufgabe und Wirkweise der Engel vor und außer Stolz noch Eigensinn und Eigensucht verschiedener Art. Hier ist viel Gebet und demütiges Ringen um Klarheit und Befreiung nötig. Es gilt als ganz gewiss, dass jeder ehrlich Strebende und vor allem um große Herzensreinheit sich Bemühende alle Hilfe von Gott bekommen wird, um zur Vollendung zu gelangen. Die demütige Unterordnung dem Gott angeschlossenen Engel wird dabei unersetzlich sein. Aus allem wird immer mehr ersichtlich, dass eine gute Engelführung die höchste Kunst ist, die ein Mensch auf Erden erlernen kann, denn sie bringt für ihn ungeahnte Fortschrittsmöglichkeiten, nicht nur zur eigenen Vollendung, sondern auch immer mehr Kraft und Fähigkeiten zur Hilfe für andere, die das gewöhnliche Maß weit überschreiten können. Nähere Angaben dazu sollen hier unterbleiben, denn in den weiteren Büchern des Erzengels Raphael wird immer mehr davon aufgedeckt werden. Es sollen ja hier keine Neugierigen und Wundersüchtigen angezogen werden, sondern nur ehrliche, demütige und willige Gottesverehrer. Für alle diese wird das aufgezeigte Beispiel der Engelführung Frau Möllers eine reiche, unerschöpfliche Welt des Geistes erschließen.

Alle Ehrfürchtigen, wenn sie mit göttlicher Erleuchtungshilfe diese beiden Halbbände des anfänglichen Tagebuches gelesen haben, konnten beobachten, wie der Erzengel Raphael Frau Möller beispielhaft in wahrhaft göttlicher Weisheit geführt hat: er hat sie in göttliche Geheimnisse eingeführt und ihr doch viele Rätsel aufgegeben – er hat sie in ihrem Selbstbewusstsein gestärkt und ihr doch eine vorbildliche Demut ausgebildet – er hat sie in die Einsamkeit geführt und doch ständig anderen durch sie Hilfe und Trost geschickt. Er hat sie in ihrem Inneren zur Freiheit von allem kleinlichen Zwang geführt und sie doch trotzdem im Gehorsam an die sehr eingeengten Priester herangeführt und diesen untergeordnet. Ein wahres Kunststück an Herzensbildung hat der Erzengel Raphael ausgeführt. Dies wird jeder noch umso mehr verstehen, wenn die Mentalität von Frau Möller durch ihre Lebensgeschichte "Einsamer Weg zu Gott" noch deutlicher für jeden erkennbar sein wird. Aber auch schon jetzt ist ersichtlich, wie sie in Demut und Liebe alles Schwere auf sich nahm, so rührend selbstverständlich, wie sie alle Weisungen für die Zukunft in großer Gelassenheit hinnahm ebenso die Enthüllungen über ihre eigene Wesenheit im Geiste, wie sie sich völlig ihrem Engel unterordnete und doch freimütig ihre menschlichen Bedenken vorbrachte und in aller Ehrlichkeit um das Verstehen der Führung sich bemühte, alles Unverstandene geduldig ertrug, das Leid nicht suchte, aber auch nicht scheute. Sie ist wirklich in grandioser Vorbildlichkeit diesen Weg allen Auserwählten vorangegangen, hat in ihrem liebevollen Gehorsam diesen Weg praktisch erst gebahnt. Denn wahrlich, ohne ihr leuchtendes und klärendes Beispiel könnte kein einfacher Mensch die hohe Kunst der segensreichen Engelführung erlernen. Wie unersetzlich diese aber in der Zukunft für alle wahren Gottsucher sein wird, das können wir nur schwach ahnen. Die Zukunft erst wird die wahre umfassende Heilsbedeutung einer guten Engelführung aufzeigen.

Es soll hier noch einmal ganz eindringlich gesagt werden, dass die rechte Engelführung die höchste Kunst ist, die ein Mensch erlernen kann, weil sie vom Menschen die höchste Ausbildung aller natürlichen und übernatürlichen Kräfte verlangt. Ein "Engelkind", wie sich die Geführten zu Lebzeiten Frau Möllers nannten, muss wirklich klug sein, mit beiden Beinen auf der Erde stehen und doch mit seinem Herzen, mit seinen Gedanken in der Himmelswelt weilen. Es muss das Naheliegende des täglichen Lebens natürlich und vernünftig schaffen und doch dabei das Geborgensein in der Führung des Engels als unverlierbare Gewissheit und Freude in Gedanken, im Fühlen und Wollen in sich tragen. Um dies zu können, muss jeder ein großes Wissen um Gott und seine Gesetze haben, ebenso eine glühende Liebe zum Schöpfer und allen Geschöpfen, dazu eine große Zucht und Strenge gegen seine eigenen niederziehenden Antriebe, sowie auch gegen die bei den anderen Menschen, die ihm zur Erziehung oder als Hilfe zu ihrer Selbsterziehung anvertraut sind.

Jeder Geführte muss auch einen klaren Blick für die Geschehnisse in der Welt haben, aber vor allem auch ein absolutes Gottvertrauen in dem Wissen, dass nichts zu geschehen vermag, was nicht zum Heile gewirkt werden kann. Groß und umfassend ist wahrhaft das Wissen und Können, das ein "Engelkind" erlernen muss, wenn es zur beglückenden Erlösung und Vollendung geführt werden will.

Es muss noch einmal betont werden, dass jede wahre Engelführung die Menschen zur höchsten Tauglichkeit für die Erfüllung irdischer Aufgaben gemäß göttlichen Geboten und Plänen führt und trotzdem jeden zu einer großen Unabhängigkeit von allen Vergänglichkeiten und Armseligkeiten des irdischen Lebens heranreifen lässt. Wahre Engelführung ist die höchste Form der Erziehung zum Heil für den Menschen und die höchste Form der Religionsausübung für den einzelnen und macht ihn zur höchsten Gottverbundenheit und damit zur höchsten Gottesverehrung fähig. Wir wissen, dass der gottesfürchtige Mensch über seinen Engel dem Herrn direkt angeschlossen ist, weshalb er durch die Führung dieses Engels herausgehoben wird von allen einengenden und oft irrtümlichen Religionslehren und Religionsgebräuchen, was im heutigen Glaubenswirrwarr höchste, beglückende Befreiung bedeutet. Es lohnt sich wahrlich, dieses Ziel zu ersehnen und zu erstreben. Es wird aber keinen wundern, wenn die Erreichung dieses Zieles mit einigen Opfern verbunden ist, zum Beispiel das Ablassen von allen Süchten, von allem Suchen nach irdischen Vergnügen und Sensation, das Sich-Zurückziehen in die Stille, das Aufgeben von weltlichen Freundschaften, das Abgeben von überflüssigem Hab und Gut, das Versagen von widergöttlicher Befriedung der Sinne (vor allem Augen und Ohren), der Gaumenlust und des Geschlechtstriebes. Denn alles dies würde einer vollendeten Engelführung ganz und gar im Wege stehen und sie auf die Dauer unmöglich machen. Auf der anderen Seite wird jeder verstehen, dass in dem Maße, wie die niederen Ergötzungen und Befriedigungen ausgeschaltet werden, die geistigeren, höheren Sinne der Seele ausgebildet werden und den Menschen zu einer viel größeren Glücksempfindung befähigen, von der sich noch allzu erdhafte Menschen keine Vorstellung machen können. So bringt die gute Engelführung tatsächlich die höchste Form der Beglückung schon auf dieser Erdenwelt mit sich und zugleich den größten Fortschritt der Seele für die Vollendung als Freund und Helfer Gottes, womit das Ziel aller Schöpfung im ewigen Sinne erreicht wird. Ein höheres Ziel gibt es nicht.

Nachdem nun das Loblied auf diese wunderbare höchste Gottesgabe der Engelführung gesungen wurde, muss aber doch auch in aller Ernsthaftigkeit daran erinnert werden, dass sehr selten ein Mensch ohne anfängliche Kontrolle durch einen Berufenen den Engel richtig verstehen lernen kann, denn es wird jeder Engel seiner Erdenpersönlichkeit die ihr angepassten Prüfungen auferlegen, die leicht in eine Irreführung ausarten und betrübliche Folgen nach sich ziehen können, weil der Fehlhaltung gemäß die entsprechende notwendige Erleuchtung fehlt. Jeder jedoch, der sich ganz klar an die göttlichen Gebote hält und die Vernunft nicht außer Acht lässt, der wird niemals Schaden erleiden, wenn er auch Blamagen erleben oder sonst irgendeine empfindliche Belehrung erdulden müsste. Es möge bitte jeder alles, was in diesem Schriftwerk jemals zur Engelführung gesagt wurde, immer wieder durchlesen, denn es kann erst nach und nach alles richtig verstanden werden. Es ist auch zu bedenken, dass wirklich jeder Engel seine Erdenpersönlichkeit in ganz spezieller Weise führt und auch führen muss, weil jede auch ganz einzig in ihrem Denken, Fühlen und Wollen und in ihrer gesamten Beschaffenheit ist. Die feinen Unterschiede zu erkennen, ist nur für ganz besonders befähigte und ausgebildete, ungewöhnlich von Gott erleuchtete Menschen möglich, darum jeder sich beim Beginn der Engelführung als Lernender fühlen soll und um entsprechende Kontrolle und Hilfe bitten wird.

Damit ist das Notwendigste zum Thema Engelführung gesagt, aber es ist trotzdem noch lange nicht erschöpft. In allen weiteren Bänden der zweiten Reihe dieses Schriftwerkes wird noch Wissensnotwendiges, ergänzend Klärendes und Helfendes zu finden sein. Jeder möge nur mit aller demütigen Behutsamkeit die Engelführung anstreben und die größte Ruhe und Reinheit des Herzens dabei beachten, dann wird er vor jeglicher Täuschung und Enttäuschung bewahrt bleiben und Himmelsglück schon auf Erden erfahren.

Wer in großer Ruhe und mit bereitem Herzen diese beiden Bände vom "Beginn der Zwiegespräche" gelesen hat, der wird durch die Aufklärungen des Erzengels Raphael, von Frau Möller und auch durch die zusätzlichen übrigen Hinweise bereits ein gutes Verständnis für die vorliegende beispielhafte Engelführung haben können. Er wird selbst auch erstaunt feststellen können, wie viele der geheimnisvollen Vorhersagen, welche in die täglichen Aufzeichnungen eingestreut sind, sich bereits erfüllt haben. Späterhin wird darüber ein zusätzliches Buch gestaltet werden müssen. Vorerst soll jeder sich selbst die Mühe machen, mit großer Aufmerksamkeit und Liebe diese Tagebücher (es werden noch weitere folgen) zu lesen, denn es ist ein Vergnügen ganz besonderer Art, selbst alles mit Hilfe der göttlichen Erleuchtung herauszufinden. Gewiss, ohne die entsprechende Vorbereitung im Herzen und ohne Muße wird keiner diese besondere Freude erleben können. Aber bereit hält Gott sie für alle Auserwählten.

Es muss an dieser Stelle auch noch einmal daran erinnert werden, dass wirklich kein Mensch durch einmaliges Lesen die Fülle der göttlichen Wahrheiten und Zeugnisse, welche in diesem Schriftwerk des Erzengels Raphael niedergelegt sind, finden und verstehen kann. Es möge darum keiner die Mühe des Öfteren, stillen und ehrfürchtigen Lesens scheuen, denn er wird auf ungeahnte Weise von göttlicher Erleuchtung unterstützt werden, selbstverständlich jeder in dem entsprechenden Maße seiner Bemühungen und der Reinheit seines Herzens. In diesem Schriftwerk ist eine solche Fülle geistiger Gesetzmäßigkeiten und göttlicher Wahrheit verborgen, dass wirklich alle hier gegebenen Hilfen nur als winzige allernötigste Bruchstücke in kurzen Andeutungen zur unbedingten Hilfeleistung für ein umfassendes Verstehen anzusehen sind. Es möge keiner das Beten in allen Formen, das Meditieren und die Pflege von Ehrfurcht, Stille und Gehorsam vergessen, dann wird ihm sein eigener Engel immer mehr erleuchtetes Verstehen vermitteln können. Dies wiederum wird ihm die erfreuliche Gewissheit der Auserwählung für Christi ewiges Reich in beglückender Weise vor Augen stellen.

Juni 1972, Katharina Laqua

In Erfüllung der Aufgabe, die der Erzengel Raphael zu Lebzeiten seines Werkzeugs übertragen ließ.

Wichtigste Merksätze zur Engelführung:

1. Keiner beginne mit dem automatischen Schreiben, der noch nicht alle bisher erschienenen Bände dieses Schriftwerks gründlich studiert und alle Erläuterungen zur Engelführung mehrmals gelesen und auch verstanden hat.

2. Keiner beginne das automatische Schreiben ohne ganz tief gegründete, klare Selbsterkenntnis und ohne systematische, ernste Arbeit in der Selbsterziehung.

3. Keiner beginne das automatische Schreiben ohne völlige Stille in der Seele und ohne ungestörte äußere Gelegenheit, wozu das Alleinsein gehört, und nicht öfter als zweimal am Tage (gewöhnliche Gebetszeiten früh und abends); es sei denn, er wird von seinem Engel ganz offensichtlich dazu aufgefordert. Dies kann durch sogenannte "Anrührungen" geschehen: a) Durch plötzlich auftretenden, unerklärlichen Schmerz, Stechen oder Ziehen irgendwo im Körper, ungewöhnliches Zucken eines Augenlides oder Fingers und ähnliches. b) Durch plötzlich auftretende starke Angstgefühle und Übelkeit. c) durch kleine Missgeschicke, wie stolpern, sich anstoßen, sich schneiden, eigenartiges Verschlucken oder ähnliches. Dies sind alle durch den Erzengel Raphael bekanntgewordenen Anrührungen, aber es ist nicht ausgeschlossen, dass ein Engel sich noch eine andere, ganz spezielle Sorte aussucht.

4. Immer einen ruhigen Gleichmut bewahren und den Engel nicht drängen! In der großen Freude über das erhaltene Engelschreiben wird oft ein eifriger Mensch übereifrig, was sich nicht gut auswirkt. Es muss sich nämlich die Erdenpersönlichkeit vorsichtig führen lassen, wobei sie am Anfang nur sehr behutsam und wenig vom Schreiben Gebrauch machen soll. Dem übereifrigen, drängenden Menschen geschieht es dann leicht, dass sein Engel ihm eine kleine Lektion erteilt, indem er ihn etwas drastisch an der Nase herumführt.

5. Beim Befolgen der Ratschläge des Engels niemals die Vernunft ausschalten!

6. Alle Engelworte stets auf die Hoheit und Güte und besonders auf die Übereinstimmung mit Christi Lehre prüfen! Dabei ist Christi Wort: "Wer mir nachfolgen will, der verleugne sich selbst ..." (Lk. 9,23) besonders zu beachten, da in heutiger Zeit überall, sogar für primitivste Gebrauchsmittel an die Selbstverwöhnung appelliert wird und Selbstsucht statt Selbstüberwindung gepriesen wird. Allen wahren Lesern des Neuen Wortes wird das Satanische daran längst selbst aufgegangen sein.

7. Nicht mit dem Engelwort hausieren gehen, sondern es als kostbare Gabe für sich behalten, ausgenommen sind besonders Seelenvertraute, die Kontrolle und Hilfe gewähren können.

8. Keine irdischen Fragen stellen, die mit dem Verstand leicht allein zu lösen sind!

9. Die Engelführung als Hilfe zur Vervollkommnung der göttlichen Eigenschaften anschauen und zur Erfüllung besonderer Aufgaben, niemals aber zur Befriedigung der Neugierde und Sensationslust missbrauchen!

10. Genaues Erfüllen der göttlichen Gebote sehr streng beachten und sich um die göttlichen Eigenschaften eifrig bemühen, sind Grundbedingungen zur guten Engelführung.

11. Keine Fragen für andere stellen, denn nur sehr wenige Engel haben den Auftrag, auch für andere zu antworten, und allzu leicht bringt dies die Gefahr großer Verwirrung.

12. Wegen des Schreibens mit dem Engel oder wegen Befolgen seiner Ratschläge niemals wirkliche irdische Pflichten vernachlässigen!

13. Bedenken, dass der Engel, je höher er ist, umso mehr auch die Himmelssprache verwendet. Dies bedeutet, dass er mehr in Gleichnissen spricht, was leicht zu Missverständnissen führen kann.

14. Sich stets auf geheime Wünsche und Neigungen hin prüfen, weil diese nach dem göttlichen Gesetz der Zusammenarbeit von Engel und Erdenpersönlichkeit leicht in das "Schreiben" einfließen können oder auch vom Engel mit Absicht geschrieben werden. Dabei wird der Mensch oft sogar empfindlich geprüft, um in der ehrlichen Selbsterkenntnis gründlicher belehrt zu werden.

15. Niemals sich etwas auf die Engelführung einbilden, sondern ganz schlicht und natürlich bleiben!

16. Gott unaufhörlich eine große Dankbarkeit und Treue erzeigen!

Man vergesse nicht, dass eine gute Engelführung dem Menschen offenbart, dass er einen Engel hat, welcher dem Herrn angeschlossen ist, womit auch gesagt ist, dass der Herr diesen Menschen unter die Zahl seiner Auserwählten aufgenommen hat. Es ist also nicht verwunderlich, dass eine solche Engelführung in jeder Beziehung die höchsten Anforderungen stellt.

Katharina Laqua

Reihe II Band U2: Unter meines Engels Führung - Lehrreiches Beispielerzeigen

EINFÜHRENDE WORTE

Alle, welche bis zu diesem Band im liebevollen Studium des Werkes von Erzengel Raphael vorgestoßen sind, haben sicher schon bemerkt, dass es das große Kennzeichen dieser Gottesworte ist, dass sie nicht in ihrem reichen Inhalt verstanden werden können, wenn sie nur armselig buchstäblich genommen werden. Der Erzengel Raphael hat darum schon allein in seiner ungewöhnlichen Sprachweise einem solchen, für den wahren geistigen Gehalt sehr schädlichen Verständnis vorgebeugt. Aber nach den bisherigen Erfahrungen ist aus der Verantwortung heraus beim vorliegenden Bande erneut davor zu warnen, manche aufgezeigten Beispiele allzu äußerlich zu verstehen, denn der tiefe Sinn ist im Geistigen zu suchen. Es darf vor allen Dingen auch nicht vergessen werden, dass der vorliegende Band zum Verständnis der wahren Engelführung besonders bedeutsam ist. Alle aufgezeigten Beispiele sind als Führungsbeispiele zu verstehen. Der Erzengel Raphael hat sich wirklich die größte Mühe gegeben, so vielerlei Beispiele zu wirken, dass das Leben in seinem vielfältigen Reichtum sichtbar wird. Aber alle Beispiele werden verkehrt verstanden, wenn sie nicht im geistigen Sinngehalt erfasst werden.

Es bedürfte vieler Worte, ja Worte allein reichen eigentlich gar nicht aus, um auch nur ein Beispiel in seinem tiefen Sinngehalt auszuschöpfen. Hier muss der besondere Beistand durch den Engel einsetzen.

Zur Hilfe für richtiges Verstehen ist es an dieser Stelle besser, noch einmal vor Augen zu führen, welches der große Unterschied von Menschendenken und Engelführung ist: Alle Menschen möchten nicht mehr um ihr Heil kämpfen, sie möchten ihres Heiles gewiss sein, alle möchten tadellos dastehen in den Augen Gottes und in den Augen der Menschen. Sie möchten, eingestanden oder uneingestanden, Erfolg haben und zwar verschiedener Art. Sie möchten materiell gesichert sein und absolut ernstgenommen werden. Die Engel wiederum wollen die Menschen zur Reinheit aller Gedanken und zur Freiheit von Menschenmeinung, zum unbedingten Gehorsam unter Gottes Gebote erziehen, wollen möglichst viel Schuld abtragen und möchten außerdem an einem Gottesplan mitwirken, der für den Menschenverstand in seinen Einzelheiten unüberschaubar und unverständlich ist.

Wenn Sie sich der Mühe unterziehen, den scheinbar unüberbrückbaren Gegensatz von Menschenwünschen und Engelwünschen genau zu betrachten, dann wird Ihnen klar, wie schwer es für die Engel ist, ihre Wünsche durchzusetzen und wie schwer es für den Menschen ist, den Engel zu verstehen. Ohne die geforderte Bedingung von Ehrfurcht, Stille und Gehorsam wird noch nicht einmal die Spur des wahren Verstehens möglich sein. Es ist zum Beispiel immer rührend und peinlich zugleich, wenn die einzelnen, wirklich sehr eifrigen und willigen und gläubigen Menschen ihre unbedingte Gehorsamshaltung gegenüber dem göttlichen Willen versichern, und man merkt auch genau, dass sie es ehrlich meinen, aber zugleich empören sie sich gegen ihren Engel, sobald er etwas verlangt oder sagt, was ihnen nicht gefällt. Daran wird ganz deutlich, dass die eigene Erbsündenlast ihnen das erleuchtete Verstehen unmöglich macht. Erklärende Worte eines anderen Menschen wären in diesem Falle auch nur verletzend, aber nicht aufbauend, weil die Erkenntnismöglichkeit aus dem oben angeführten Grunde einfach noch nicht gegeben ist. Erst im weiteren Leben und Streben kann der Engel dies offenbar machen und nur auf einem ganz persönlich vorgeschriebenen und geplanten Erziehungs- und Ausbildungswege kann die göttliche Führung verständlich werden. Es braucht also wirklich jeder Erdenmensch sehr viel Geduld mit sich und seinem Engel, um das ersehnte Ziel erreichen zu können.

Was noch zu sagen ist, scheint fast zwecklos zu sein, weil die wenigsten diesen Gedankengängen werden in Wahrheit folgen können, aber es muss dennoch versucht werden, in der großen Hoffnung, dass vielleicht zumindest eine Ahnung über die wahren göttlichen Wirkweisen aufbricht, die vor allzu schlimmen Missverständnissen des göttlichen Wortes bewahrt.

Der Erzengel Raphael sagt seinem Werkzeug mehrfach ganz deutlich, dass es die irdischen Gesetze von Lüge und Wahrheit nicht auf die Engel anwenden darf. Dies ist wohl der heikelste Punkt in der gesamten Engelführung. Lüge ist etwas Schreckliches, ja Satanisches, denn Lüge zerstört das Vertrauen und damit die Grundlage einer aufbauenden Zusammenarbeit. Dies sind Tatsachen, die nicht wegzudiskutieren sind. Darum auch gab Gott den Menschen das Gebot der Wahrhaftigkeit, weil anders ein aufbauendes Zusammenarbeiten der Menschen untereinander nicht möglich ist.

Und wie steht es nun damit, wenn ein Engel die Erdenpersönlichkeit anlügt, weil sie sich anders in die notwendige Führung nicht entsprechend fügen könnte? Für den Engel sind solcherlei "Lügen" kein Verstoß gegen die göttliche Wahrheit, sondern ein in solchen Fällen unersetzliches Führungsmittel, um seine Aufgabenerfüllung erreichen zu können. Für den Menschen aber, der sich plötzlich als angelogen erkennen muss, ist dies eine schwere Demutsprüfung und Vertrauenskrise. Wir wollen uns darüber keinen Illusionen hingeben. Es ist dies, wenn die Engel einmal zu diesem Mittel greifen müssen, was ganz bestimmt höchst selten vorkommt, immer eine schwere Angelegenheit. Aber es wird von allen für eine Engelführung reifen Menschen immer gut durchgestanden werden können.

Das ist wie bei einem Kind, das zu seiner Entwicklung einmal eine empfindliche Härte erfahren muss: es wird dieselbe ohne Schaden verkraften, wenn es anderweitig von dem Pädagogen nur Güte und Liebe erfährt. Und es wird auf diese Weise den größten Nutzen aus der erfahrenen Härte ziehen können. So auch wird der vom Engel Geführte, der einmal in der erzieherischen und für Leib und Seele ungefährlichen Weise, wie es am Beispiel von Frau Möller gezeigt wird, angelogen werden muss, den größten Nutzen davon haben, wenn er sich nicht überheblich gegen das Führen des Engels auflehnt.

Mit Bedauern muss man zur Kenntnis nehmen, wenn Menschen, die sich irgendwie mit unbekannten Mächten in Rede und Antwort eingelassen haben, den größten Beweis für den göttlichen Ursprung der Kundgebungen darin sehen, dass alle Vorhersagen bis jetzt eingetroffen und diese Mächte deshalb göttlich seien. Wer die Führung der Geister verstehen gelernt hat, wird leicht durchschauen, dass dies wahrlich das allertrügerischste Kennzeichen ist, weil das Allerwenigste in seinen wahren Ursachen und Folgen wirklich nachgeprüft werden kann, weil gerade die satanischen Geister zunächst mit solchen Sachen beginnen, welche leicht als Wahrheit geglaubt werden, weil sie im Menschen durch seine Fehlhaltungen (zum Beispiel Neugierde und Geltungssucht) die Geneigtheit zu solcher Art von Glauben sehen. Nur Gott angeschlossene Geister benutzen solch wahrhaft ungefährliche Irreführungen und Lügen, wenn sie eine hohe Führung erreichen wollen, welche der Erdenpersönlichkeit anderweitig noch nicht klargemacht werden kann und außerdem die letzte Ausreinigung und Erziehung beschleunigt werden soll. Solche Irreführungen sind immer völlig gefahrlos, höchstens beschämend vor sich und den Menschen, wodurch aber die wahre Demut tiefer begründet wird. Aber Irreführungen der negativen Geister sind lebensgefährlich, ganz besonders auch im geistigen Sinne gemeint. Es kann gar nicht deutlich genug davor gewarnt werden.

Es ist das wahrhaft schwerste Unterfangen, das es auf dieser Welt geben kann, einem noch unerleuchteten Erdenmenschen die wahre Engelführung zu lehren. Es wird dies ganz sicher einige Jahre dauern, weil so manches erst im weiteren Fortschreiten verstanden werden kann.

Es mögen alle diejenigen Leser das Buch wieder aus der Hand legen, welche mehr aus Neugierde als in Ehrfurcht, Stille und Gehorsam lesen wollen und die kein Verständnis für das eigentliche Anliegen der Engelführung besitzen. Alle diese sollten erst noch länger alle vorangehenden Bände oder solche aus der Z–Gruppe lesen. Diese werden leichter verständlich sein.

Möge der Herr einem jeden, der es in positiver Aufgeschlossenheit liest, seinen doppelten Segen für das Studium des "Beispielerzeigens" gewähren, damit alle den wunderbaren Gewinn daraus ziehen können, den Gott darin liebevoll anbietet; denn ungewöhnlich ist der geistige Inhalt, ungewöhnlich auch der geistige Nutzen.

Usingen, Januar 1977, Katharina Laqua Herausgeber

GEBET UM ERKENNTNIS UND VERSTÄNDNIS

Herr,

die Erdenwelt verwirrt mich, sie verdunkelt meine Augen. Sende du mir dein Licht, dass mein Auge wieder hell werde, um die Größe und Weite deiner wunderbaren sichtbaren und unsichtbaren Schöpfung besser erkennen zu können. Erschließe mir vor allem die tiefe Wahrheit deines Wortes, damit ich umfassend verstehen lerne, wie du mich nun ganz zu dir hinführen willst durch meinen Engel.

Lehre mich, sein unbegreifliches Führen zu verstehen, damit deine Verheißung der Erlösung an mir in Erfüllung gehe. Dank sei dir in Ewigkeit! Amen

LIEBEVOLLE ERMAHNUNG AN ALLE "ENGELKINDER"

Ruhevoller und würdevoller und friedvoller sollen sie von nun an ihre Seele halten, damit ihr Engel völlig kraftvoll die Führung über ihre Seele behalten kann.

Aber wenn sie in verwirrter und aufgeregter und armseliger Stimmung sind, werden sie den Engel gar nicht anrufen dürfen, denn er würde ihnen nicht antworten dürfen, da der Engel durchaus sich nur der ruhevollen, aufrichtig und rein sich zu Gott erhebenden Seele kundgeben darf.

Alles Zusprechen, das sich aufgebrachte, verwirrte, angstvolle, erregte Menschen errufen, ist von der wertlos den Menschen belehrenden Tierseele eingegeben worden.

Ungeordnetes, widerspruchsvolles, aufregendes, drohendes Arbeiten des Engels ist in Wirklichkeit das Arbeiten der lustlos und verwirrt und armselig den Menschen machenden Tierseele, die vom Widersacher Gottes beeinflusst ist.

Engelarbeiten aber macht den Menschen friedvoller und reiner und liebevoller und glücklicher und kraftvoller, denn Gott stärkt den Menschen durch seines Engels Wirken an seiner Seele.

Ähnlich wie die Kirche es gelehrt hat, streiten sich Engel und Dämon um des Menschen Seele, wodurch der Mensch selbst vor die Wahl gestellt wird, an welche dieser beiden Mächte er seine Seele übergeben will.

Aufrichtiges, kraftvolles Arbeiten der Kirche erruft den Menschen die Kraft, sich auf die Seite ihres Engel zu stellen, dadurch sie Frieden haben in ihren Herzen und dadurch sie völlig ruhevoll und gütig und glückbringend von ihrem Engel geführt werden.

Alle würdelos und gierig und eigensüchtig und rücksichtslos ihrer Genusssucht und ihren lasterhaften Trieben und ihrer Kampflust nachgehenden Menschen sind unter die Gewalt ihrer vom Widersacher beeinflussten Tierseele geraten, dadurch der Engel die Macht verlor über ihre Seele.

Alle geduldigen, ehrfürchtigen, liebevollen, ergebenen, verantwortungsvoll vor Gott lebenden Menschen erzeigen durch diese Eigenschaften ihrer Seele, dass sie sich unter die Führung ihres Engels gestellt haben. Raphael

AUFKLÄRENDES ZUM ZUSPRUCH 12. NOVEMBER 1926

Da es die Gestaltung des Buches zulässt, soll zur missverständlichsten Aussage hier das Notwendigste zur Aufklärung folgen.

Der Erzengel Raphael sagt zu Frau Möller, dass sie Sünden und Schwächen auferlegt bekommen habe, welche die Menschheit von Gott abfallen ließen. Selbstverständlich interessiert jeden, was dies für Sünden und Schwächen gewesen sein können. Nun, vom Elternhaus her ist Frau Möller in eine Familie hineingeboren, die zumindest glaubensschwach war und, aufs Irdische ausgerichtet, ein recht sattes und bequemes Leben geführt hat. Es ist verständlich, dass dies ganz wesentliche Faktoren waren, welche ein Leben bezüglich der Verbundenheit mit Gott sehr behinderten. Alle wissen aus dem Studium des Werkes, dass dies tatsächlich zwei der Hauptursachen für die völlige Abkehr von Gott und seinen Geboten sind, was wiederum ein ungebundenes und lasterhaftes Leben nach sich zieht. Für das Schöpfungsziel dieser Erdenwelt, Auserwählung und Erlösung, bedeutet dies aber das völlige Scheitern, da die wertvollen Gedankenkräfte nicht auf Gott und das Leben im Geiste, sondern auf die Erde und das niedere, allzu triebgebundene Leben auf ihr entspricht.

Im nächsten Abschnitt spricht der Erzengel Raphael von "Untugenden, welche die Menschen an ihren Mitmenschen verachten". Die folgenden Zeilen deuten darauf hin, dass es sich um eine Art des Umgangs mit den Menschen handeln muss. Tatsächlich hatte Frau Möller ein leicht aufbrausendes Temperament, das sie selbst sehr beklagte, und konnte recht kompromisslos sein. Vor allem verhehlte sie es nicht, wenn sie an anderen ein eitles und überhebliches oder ungerechtes Wesen wahrnahm. Darauf reagierte sie sehr kritisch, und dies konnte verständlicherweise zu recht peinlichen Situationen führen. Dass solches Verhalten in den Augen der Menschen nicht als tugendhaft angesehen wird, das ist verständlich. Wie diese Sache aber von Gott her ausgesehen hat, das schreibt der Erzengel Raphael in den folgenden Zeilen. In Wahrheit war nämlich Frau Möller von überaus zartem Mitgefühl für alle menschliche Not und von ganz ungewöhnlich großem Pflichtbewusstsein und echter tiefer Liebe zu den Menschen erfüllt. Darüber ist noch Näheres im 3. Band der Lebensgeschichte zu finden. Hier kann nur das Wichtigste gesagt werden, um hinderliche Missverständnisse auszuschalten, weil die Worte des Erzengels Raphael allein tatsächlich nicht richtig zu verstehen sind.

Es sind die oben genannten Verhaltensweisen in der Beurteilung eine recht schwierige Angelegenheit, weil es für den geistigen Fortschritt der Menschen eigentlich viel besser ist, die Wahrheit zu erfahren. Aber die Empfindlichkeit der Menschen lässt solches schonungsloses Verhalten selbstverständlich verachten, wie es der Erzengel Raphael beschreibt. Der Mensch ist ein äußerst vielschichtiges Wesen und es bedarf großen Wissens, reicher Erfahrung und umfassender echter Liebe, um alles recht verstehen zu können. Es ist tägliches Beten um Erleuchtung und Kraft und ständiges rechtes Mühen zur eigenen Höherringung nötig, um bezüglich der Beurteilung und des Umgangs mit Menschen zur Vollkommenheit gelangen zu können. Wie alle wissen, ist die wahre, Gott ähnlich machende Liebe entscheidend.

Katharina Laqua

ZUM SCHRIFTWERK DES ERZENGELS RAPHAEL

Es ist mit keinem anderen Schriftwerk vergleichbar, da es göttliche Wahrheiten in noch nie dagewesener Weise für alle gläubigen Menschen verständlich und nachprüfbar darlegt. Allerdings ist es auch nur mit großem Eifer, großer Aufgeschlossenheit und Geduld in seinen hohen Werten fassbar. Es ist unbedingt ratsam, es in der gebotenen Reihenfolge zu studieren. Der erste Band der ersten Reihe lautet "Erzengelbotschaft zur heutigen Zeit". Die Autobiographie heißt: "Einsamer Weg zu Gott".

Reihe II Band 3: Unter meines Engels Führung - Verkündetes Jüngerwirken

EINFÜHRENDE WORTE

Waren im vorangehenden Bande (Reihe II, Band U2) alle bemerkenswerten Beispiele für das Verständnis der Engelführung im Allgemeinen zusammengetragen, so findet der vorbereitete Leser im vorliegenden aus der Fülle ähnlicher Zusprüche solche gesammelt, welche die persönliche Führung Frau Möllers als den Menschen wiedergeben, welcher in großer Einfachheit, erschütternder Blindheit und ehrfurchtsvollem Gehorsam eine ungeheuer schwere Aufgabe zu erfüllen hatte:

Inmitten dieser Welt zu leben – und doch allein zu sein; alle Menschen zu lieben – und doch sich völlig zurückzunehmen und keinerlei menschliche Gegenliebe zu erwarten; alle Not der Menschen zutiefst zu verstehen – und doch in der grenzenlosen eigenen Not um des Schriftwerkes willen von keinem Menschen wirklich verstanden zu werden; unaufhörlich den Menschen Vertrauen und Achtung entgegenzubringen – und selbst immer wieder verachtet, verleumdet und seelisch gequält zu werden; unaufhörlich das Wort Gottes niederzuschreiben – und überwiegend zu erleben, dass Gottes Wort abgelehnt oder gar geschmäht wurde; mit der ungeheuren Sehnsucht im Herzen, den Gottesauftrag zu erfüllen – und die ständige Enttäuschung darüber, dass kein Mensch diese Sehnsucht teilt und hilft, diesen übermenschlichen Gottesauftrag zu erfüllen; die Nähe der Himmelswelt zu spüren – und doch in die Armseligkeit dieser Erdenwelt eingeordnet zu sein; unter der Blindheit als Werkzeug zu leiden – und doch in uneingeschränkter Ergebenheit sich der göttlichen Führung zu überlassen und Offenbarungen des Geistes zu erleben, die in tiefer Verschwiegenheit allein im eigenen Herzen aufbewahrt werden – eine Verwandlung des menschlichen Seins zu erfahren, die in dieser Welt von keinem Wegbegleiter verstanden werden konnte.

Wer sich in all diese Gedankengänge vertieft, der könnte von großer Wehmut erfüllt und vielleicht auch von der Furcht befallen werden, dass ihm dieses Schicksal ebenfalls beschieden sein könnte, wenn er auch den Weg der Engelführung wählen wollte. Allen diesen sei versichert, dass keiner ein solches Schicksal wird ertragen müssen, denn Gnade Gottes wirkt in reichem Maße helfend auf diesem Wege und führt tatsächlich zum Glück der Seele, wie es immer wieder verheißen wird. Die Aufgabe Frau Möllers war einmalig und bahnbrechend, und alle, welche sich auf diese Bahn begeben, sind dazu erwählt, den Segen zu ernten, der aus der Erfüllung der göttlichen Verheißung strömt, der wunderbar quillt und in jegliches Menschenherz fließt, das sich dafür öffnet. Kein anderer hat auch noch die schwere Aufgabe, "den Tempel und die darin anbeten" zu "messen". Darum hat auch kein anderer das gleiche Schicksal zu erleiden.

Für uns gibt es nur das Staunen und das Danken, dass Gottes Liebe diesen neuen Weg aufzeigen ließ, der tatsächlich zur Erlösung von allen Übeln des Leibes und der Seele führt. Viele Menschen durften dies schon erleben und noch mehr Menschen werden dies erfahren, alle, die sich danach sehnen und bereit sind, die Bedingungen zu erfüllen.

Beim Lesen der folgenden Seiten aber dürfen wir staunend vor der Offenbarung göttlicher Liebe stehen, die mit dem Verstande nicht zu begreifen ist.

Ein unbeschreiblich tapferer Mensch hat es geschafft, diese Liebe uns anschaulich vor Augen stellen zu können durch das Niederschreiben der Gottesworte und dem dazu nötigen Vollzug der Verwandlung menschlichen Seins in ein Transparent der göttlichen Offenbarung.

Usingen, Mai 1977, Katharina Laqua, Herausgeber

ANHANG: KENNZEICHEN FÜR DAS WIRKEN DES WAHREN JÜNGERS JESU

Alle Christen sollten sie wenigstens kennen, viele sollten sie ernsthaft in ihrem Leben zu verwirklichen trachten, und an einigen wenigstens sollten diese Kennzeichen gefunden werden, damit die anderen Menschen das notwendige lebendige Beispiel vor Augen haben, wie es die Menschennatur braucht, um weiterkommen zu können auf dem Wege zum Hohen Ziel, das der Schöpfer den Menschen gesetzt hat.

Es wäre möglich, anhand des vorliegenden Bandes eine ganze Studie darüber anzustellen, um nach den eindeutigen Kennzeichen zu suchen und sie einprägsam zusammenzustellen. Wir Menschen haben ein allzu sehr mit irdischen Dingen belastetes Gedächtnis und vergessen darüber allzu schnell das Wichtigste für die Entwicklung des Geistes, weil der Körper viel aufdringlicher ist und die Dichte der Materie den Geist allzu leicht erdrückt. Der Erzengel Raphael aber in seiner Güte hat es, wie es so seine Art ist, auf leichte Weise gefügt, die wichtigsten Kennzeichen für das Wirken des wahren Jüngers Jesu in kürzester Form zusammenzustellen. Für Frau Möller war es eine der alltäglichen Anweisungen, hier auf eine Frage bezüglich einer Einladung von Bekannten. Einfache Alltagsanlässe waren es meistens, an welche der Erzengel Raphael seine tiefsinnigsten Lehren anschloss, weil er allen Menschen zeigen wollte, dass das unauffällige und anscheinend unbedeutendste Leben eines einfachen Menschen die beste Grundlage dafür bietet, dass Gott sich in aller Ruhe offenbaren kann.

Es soll nun zunächst der aufschlussreiche Zuspruch des Erzengels Raphael folgen, den er Frau Möller am 13. Oktober 1964 gab, bevor wir die tiefe Bedeutung der einzelnen Abschnitte in Kürze betrachten wollen:

"Allein das vereinsamte Leben, das du führst, gibt dir die Kraft, mit mir vereinigt zu bleiben, auch wenn du von den Mitmenschen zeitweise unter ihre lauten und aufregenden Lebensweisen einbezogen bist.

Vermeide jegliches Dich-selbst-zur-Geltung-bringen-Wollen und passe dich ruhevoll ihren Gedankengängen an, ohne ihnen die deinigen aufzudrängen.

Warte stets darauf, dass sie direkte Fragen an dich richten und lege mir alsdann ihre Fragen vor, ohne ihnen dies deutlich zu erkennen zu geben. Dann will ich dir ihre Fragen beantworten, wie du es nicht vermöchtest.

Gib ihnen nicht zu erkennen, dass ich durch dich spreche, denn es würde sie verwirrt machen.

Erreicht hast du nun die ähnliche Lage wie der Herr, den die Mensehen aufgeregt ansprachen, weil sie wussten, dass sie von ihm Auskünfte und Hilfen erhalten konnten, wie solche von keinem anderen Menschen gegeben sein könnten.

Ergib dich nun in die Lage, als Jünger Jesu zu wirken unter deinen Mitmenschen, indem du dein eigenes, aus deiner Familie übernommenes seelisches Erbgut vollkommen abtust, denn es würde deinen Mitmenschen keinerlei wertvolle Anregungen oder Hilfen geben können.

Allein die Antworten, die du ihnen auf ihre an dich gerichteten Fragen aus meiner Kraft geben wirst, vermögen deine Mitmenschen davon zu überzeugen, dass du wirklich aus der Kraft eines Jüngers Jesu zu ihnen sprichst.

Vermeide jegliches Dich-selbst-zur-Schau-Stellen, indem du dir bewusst bleibst, dass du nur der äußerlich erschaubare Sprecher eines dir innewohnenden gewaltigen Geistes bist."

"Allein das vereinsamte Leben ..."

Hier ist nicht gemeint, dass der Jünger Jesu in eine Wüstenklause gehen sollte, denn die nächsten Zeilen sagen es, und das gesamte Leben Frau Möllers beweist es, dass sie wohl alle innere Anhänglichkeit an Menschen aufgeben musste und sich auch von keinem beherrschen oder besitzen lassen durfte, aber dass sie stets noch viele Freunde und Bekannte hatte, deren alltägliches Leben mit seinen Sorgen sie von der Ferne verfolgte und sogar teilweise teilte. Ihre viele Korrespondenz beweist, dass ihr niemals die Fähigkeit zu einer liebevollen Anteilnahme verlorenging. Welch hohe Stufe göttlicher Liebe muss ein solcher Mensch errungen haben! Manch einer wird fürchten, es ginge ihm dann jegliche Freude im Umgang mit den Mitmenschen verloren.

Es muss gesagt werden, dass gerade das Gegenteil der Fall ist, denn die göttliche Liebe verhütet die meisten Leiden im Zusammenleben der Menschen.

"… gibt dir die Kraft, mit mir vereinigt zu bleiben ..."

Das ist das Geheimnis der "Einsamkeit der Seele". Es ist dies die Zurücknahme der tiefsten Sehnsüchte und Wünsche an irgendein Geschöpf. Diese Zurücknahme ist die "Einsamkeit der Seele", von welcher der Erzengel Raphael sehr häufig spricht, aus welcher allein die Kraft erwächst, die Verbindung mit dem Engel immer aufrechtzuerhalten. Wer dies in tiefer Weise überdenkt, der versteht, welche Reinheit und Selbstlosigkeit der Seele errungen werden muss, um diese "Einsamkeit der Seele" erreichen zu können. Es gibt aber keinen Grund, sich davor zu fürchten, denn die innige Verbindung mit dem Engel ersetzt jede Anhänglichkeit an und von den Menschen in unerhört liebevoller Weise.

"Vermeide jegliches Dich-selbst- zur-Geltung-bringen-Wollen ..."

Wer in aller Ruhe das Leben der Menschen und ihr Umgehen miteinander beobachtet, der kommt unweigerlich zu dem Schluss: Jeder versucht auf seine Weise, sich selbst die ihm gebührend erscheinende nötige Geltung zu verschaffen.

"… passe dich ruhevoll ihren Gedanken an ..."

Es wird keiner daraus fälschlich entnehmen dürfen, dass der Erzengel Raphael damit gemeint hat, dass sie alle geistlosen Reden mitführen solle, sondern nur, dass sie nicht über die Köpfe der anderen hinwegreden, vielmehr an ihren Gedankengängen anschließen soll, damit sie die Basis des Verstehens haben können.

"... ohne ihnen die deinigen aufzudrängen."

Der Erzengel Raphael weiß, dass der Mensch sich nichts aufdrängen lassen will und alles Aufgedrängte die gegenteiligen Folgen bringt, als sie eigentlich gewünscht wurden. Darum ist alles unbedingte Missionieren-Wollen ein Zeichen von fehlender Weisheit und oft auch einseitiger Charakterschulung. Weiteres Nachdenken darüber ist sicherlich gut.

"Warte stets darauf, dass sie direkte Fragen an dich richten ..."

Dies ist nämlich das notwendige Kennzeichen, dass in der Seele die Bereitschaft für ein weiteres Verstehen vorhanden ist.

"... und lege mir alsdann ihre Fragen vor, ohne ihnen dies deutlich zu erkennen zu geben ..."

Der Jünger Jesu soll nicht aus eigener Wissensvollmacht sprechen, denn diese hat kein Erdenmensch, sondern er soll sich still an die Himmelswelt, an seinen Engel wenden, der ihm viel richtiger aus seiner Weisheit und Wissensfülle die Worte erzeigen kann, dass sie dem Heil der Seele dienen können. Etwas anderes sucht der vollendete Jünger Jesu nicht mehr. Und er soll es geheim halten, dass er solch eine Quelle hat, damit seine Menschennatur nicht der Gefahr der Überheblichkeit ausgesetzt wird.

Der Erzengel Raphael fügt in diesem Absatz noch hinzu: "Dann will ich dir ihre Fragen beantworten, wie du es nicht vermöchtest", was uns aus den obigen Überlegungen bereits verständlich ist.

"Gib ihnen nicht zu erkennen, dass ich durch dich spreche, denn es würde sie verwirrt machen."

Liebevolle Rücksichtnahme auf die Unwissenheit ist unbedingt nötig, denn keine Seele darf verwirrt werden, weil es ihren Aufstieg zur Höhe, ganz gleich auf welcher Stufe sie sich befindet, gefährden würde. Der wahre Jünger Jesu beachtet dieses wichtige göttliche Gesetz.

Wir können gleich den übernächsten Abschnitt betrachten: "Ergib dich nun in die Lage, als Jünger Jesu zu wirken unter deinen Mitmenschen, indem du dein eigenes, aus der Familie übernommenes seelisches Erbgut vollkommen abtust, denn es würde deinen Mitmenschen keinerlei wertvolle Anregungen oder Hilfen geben können."

"Ergib dich ..." Wer das Werk des Erzengels Raphael gut verstanden hat, der weiß, dass ein Ergeben der Menschennatur unbedingt damit verbunden ist, wenn der Engel das Wort Gottes in Reinheit unaufhörlich vermitteln will, aber es ist nichts Erschreckendes, sondern die Grundlage allen Herzensfriedens. Für die Menschennatur ist dieses "Ergib dich" verständlicherweise eine schwere Aufgabe, welche auch in den weiteren Worten noch deutlicher wird: das seelische Erbgut der Familie vollkommen abzutun. Gemeint hat hier der Erzengel Raphael wohl, dass der Mensch über seine eigenen Wünsche und Ängste nicht sprechen soll, wenn er damit den anderen keine wertvolle Anregung geben kann. Vor allen Dingen darf "das seelische Erbgut" nicht zum Maßstab in der Beurteilung anderer genommen werden, denn dieser weitverbreitete Irrtum ist die Ursache von vielen Missverständnissen und großem Leid.

Dies alles meisterhaft zu beherrschen, wird für jeden sicher viel Arbeit der Selbstkontrolle und Selbstüberwindung erfordern. Frau Möller hat diese Kunst wirklich beherrscht, weshalb ihr der Engel dieses geistige Gesetz mit solcher Klarheit sagen konnte, was für sie wahrscheinlich eine große Gewissensberuhigung war. Für uns alle ist es wohl noch eine große Hilfe zur Gewissensschulung.

"Allein die Antworten, die du ihnen auf ihre an dich gerichteten Fragen aus meiner Kraft geben wirst, vermögen deine Mitmenschen davon zu überzeugen, dass du wirklich aus der Kraft eines Jüngers Jesu zu ihnen sprichst. "

Zu diesem Gedanken ist nicht viel zu ergänzen. Er ist als die Vollendung der Aufgabe Frau Möllers zu betrachten, die auf jeden Fall eine ganz besondere Aufgabe war. Festzuhalten ist, dass aus der Kraft Gottes allein, die von dem Menschen ausgeht, er als "Jünger Jesu" erkennbar ist. Darum darf der Mensch ganz unbesorgt sein, denn die wahre Hilfe wird geheimnisvoll angewirkt, nicht in dem äußeren Was und nicht durch das menschliche Wie, sondern durch die lebendige göttliche Kraft, die alles hervorruft.

"Vermeide jegliches Dich-selbst-zur-Schau-Stellen, indem du dir bewusst bleibst, dass du nur der äußerlich erschaubare Sprecher eines dir innewohnenden gewaltigen Geistes bist."

Das tiefe Bewusstsein allein, nur der "äußerlich erschaubare Sprecher" des Wortes Gottes, ein Werkzeug der Kraft Gottes zu sein, bewahrt den Menschen davor, sich nicht "zur Schau zu stellen". Jeder andere würde sich eben nur zur Schau stellen, weil er sich zu wichtig nehmen würde, was wiederum Überheblichkeit zur Folge hätte. Und jede Überheblichkeit findet ihre Genugtuung im "zur Schaustellen". Seien wir uns dessen immer bewusst, dass unser reinstes und größtes Glück darin besteht, ein möglichst williges Werkzeug und ein möglichst reiner "erschaubarer Sprecher" zu werden.

Zum Abschluss möge jeder sich selbst die Kennzeichen des wahren Jüngers zusammentragen, denn die Bemühung um eine ihm gemäße Klärung wird am dienlichsten dafür sein, es wirklich richtig zu verstehen.

Für uns alle wird es von großem Wert sein, wenn wir vor allem das Leben des Herrn Jesus Christus immer wieder betrachten, denn es ist allein in jeder Weise vorbildlich. Leider haben sogenannte "Heilige" oftmals das Vorbild Jesu den Menschen verstellt, weil ihr Leben für die Menschennatur aufregender und fassbarer verlief, obwohl es vielfach extreme Verhaltensweisen aufwies, die ganz deutlich noch von der Unvollkommenheit der Menschennatur Zeugnis geben. Die vollendete Nachfolge Jesu hat uns der Erzengel Raphael nun ganz deutlich aufgeklärt als die "unaufhörliche Erleuchtung". Was das bedeutet und wie schwer es für die Menschennatur ist, die Bedingungen dafür zu schaffen und die Erleuchtung in Vollkommenheit zu erreichen, das werden alle die ein wenig leichter zu begreifen vermögen, die das Anliegen dieser ergänzenden Betrachtung tief zu verstehen suchen.

"Gott ist gütig und liebevoll“, aber er ist ein guter Erzieher, der die notwendige Härte zur Erreichung des Hohen Zieles gewinnbringend einzusetzen weiß, wodurch sich seine Güte und Liebe in ihrer weisesten Form offenbart, auch wenn wir in unserer Blindheit und Ichverkrampfung schrecklich darunter leiden.

"Güte Gottes ist strenge Anforderung“, die es dem Geschöpf ermöglicht, Freund und Helfer Gottes zu werden, der Anteil hat an Gottes Macht und Herrlichkeit.

Jegliches positive Mühen eines jeden Menschen führt gesetzmäßig zum Ziel. Es gibt darum allen Grund, stets frohen Mutes zu kämpfen.

Usingen, Ende Juni 1977, Katharina Laqua, Herausgeber

HERR, ERBARME DICH UNSER!

Wir sagen dir, dass wir deine Jünger sein wollen, aber noch ist zu wenig von der Liebe in uns, die alles in deinem Dienst hinzugeben vermag.

Noch ist der Wunsch nicht hoch und heilig und nicht stark genug, um alle notwendige Vorarbeit zu leisten, als dein Jünger ausgebildet zu werden.

Noch haben wir Angst, auf den Grund unserer Seele zu steigen, um Klarheit zu erlangen über unsere wahren Antriebe.

Wir haben Angst vor dem Schmerz, der uns zur Ausreinigung so notwendig ist.

Wir haben Angst vor den Menschen, die uns geringschätzen könnten.

Wir haben Angst davor, die „Freunde“ zu verlieren, die uns schmeicheln.

Wir haben Angst davor, auf Genüsse verzichten zu müssen.

Wir haben Angst davor, unsere „Freiheit“ zu verlieren.

Wir haben Angst, nichts mehr bestimmen zu dürfen, wie wir es so gern tun.

Noch wollen wir nicht wirklich dich alles bestimmen lassen, denn noch trauen wir unserem Verstand mehr als deiner Weisheit.

Noch trauen wir unserem Egoismus mehr als deiner Liebe.

Herr, wir müssen uns vor dir schämen, aber auch das gelingt uns noch schlecht.

Herr, erbarme dich unser!

Reihe II Band U4: Unter meines Engels Führung - Auftrag an die Kirche

EINFÜHRENDE WORTE

Aus der wirklich unübersehbaren Fülle von Zusprüchen, in welchen Frau Möller vom Erzengel Raphael an die Kirche Christi verwiesen wurde, sind nachstehend nur einige davon zur Abrundung des Verständnisses und zur eindrucksvollen Erkenntnis, welchen Auftrag der Erzengel Raphael der Kirche in unaufhörlichen Bemühungen zu überbringen hatte, zusammengetragen.

Jeder noch so aufmerksame Leser wird aber beim Lesen aller Abschnitte im gesamten Werk, welche sich auf die Kirche beziehen, in eine gewisse Schwierigkeit geraten, alles vom Erzengel Raphael Ausgesagte in eine überschaubare Übereinstimmung zu bringen. Deshalb soll hier der Schlüssel dazu dargeboten werden:

Der Erzengel Raphael hatte wirklich eine äußerst schwere Mission zu erfüllen: er sollte der Kirche klarlegen, dass für sie die Zeit in dieser Form der Wirkweise abgelaufen ist und Gott eine neue Form der Weiterwirkung vorgesehen hat. Zu gleicher Zeit sollte er alle positiven und über den ganzen Erdkreis wirkenden Kräfte der Kirche bestätigen in dem Bewusstsein, dass Gott ihr die Wirkweise bisher so vorgeschrieben und gesegnet hat. Psychologisch gesehen wollte er ihr das Selbstbewusstsein stärken, um anschließend eine größere Aufgabe zu fordern. Denn die neue Form des Wirkens der Kirche verlangt von ihr ein völliges Umdenken: sie muss zunächst den Anspruch der "Alleinseligmachung" aufgeben, muss außerdem den Herrschaftsanspruch über die Seelen aufgeben, weil die neue Form der Wirkweise die einzelne Seele aufwertet und ihr die Reife zugesteht, dass sie nun von Christus selbst geführt werden kann.

Damit die Priester dies richtig verstehen, führt der Erzengel Raphael sein Werkzeug so, dass an diesem Beispiel tatsächlich alle Schwierigkeiten des Ausbildungsweges, wirklich von Gott allein geführt werden zu können, deutlich gesehen werden konnten. Er zeigt auch ganz klar auf, welche gewaltige Arbeit die Priester dabei zu erfüllen haben. Sie sollen zunächst sich selbst in den Stand bringen, durch ihren Engel klare Ansprachen Gottes zu erhalten und sollen dann die ihnen anvertrauten Seelen verständnisvoll und beratend auf dem gleichen Ausbildungswege begleiten. Welch schwere und verantwortungsvolle, aber auch beglückende Aufgabe ist damit den Priestern übertragen worden! Es ist eine echte 'seelsorgende' Tätigkeit, die ihnen gelehrt und geraten wird. Aber jeder, der das bisherige Wirken der Priester kennt, wird sich darüber im Klaren sein, wie groß der Unterschied zum bisherigen Verständnis des Berufes ist und wieviel Umdenken gefordert, wieviel neue Disziplin gelernt werden muss, um diesen neuen Auftrag Gottes wirklich erfüllen zu können. So wird verständlich, dass in den ersten Jahren tatsächlich nur ein einziger Priester den Erzengel Raphael verstand und dafür von den kirchlichen Behörden strafversetzt wurde, und auch späterhin nur ein einziger Priester sich ganz und gar zum Schriftwerk des Erzengels Raphael bekannte und auch dafür bestraft wurde.

Alle folgenden Ansprachen lassen sich nach den obigen Erklärungen nun leicht einordnen, denn entweder will der Erzengel Raphael das Selbstbewusstsein und den Mut der Priester stärken, oder er will die Notwendigkeit der neuen Form mehr oder weniger deutlich vor Augen stellen und nicht zuletzt den Trost für kommende Drangsal vermitteln. Werden unter diesen Gesichtspunkten alle folgenden Seiten gelesen, dann rundet sich das Verständnis für das Anliegen des Erzengels lückenlos ab, und es muss jeden aufmerksamen und ehrfürchtigen Leser mit ungeheurem Staunen erfüllen, in welcher grandiosen Weise der Erzengel seine überaus schwierige Mission erfüllt hat. Die göttliche Weisheit und göttliche Liebe sind unübersehbar. Aber wo sind die Vertreter der Kirche, die sie verstehen?

Glücklich ist jede Seele zu preisen, die selbst schon stark genug ist, auch ohne die Hilfe der Kirche dieses Schriftwerk des Erzengels Raphael und damit den Weg zur direkten Verständigung mit dem Herrn Jesus Christus, dem Erlöser der Seelen, über den eigenen Engel verstehen lernen zu können. Überaus glücklich ist aber jeder Seelsorger zu preisen, der den neuen Ruf des Meisters hört und versteht, denn er hat dann die Möglichkeit, vielen treuen, aber schwächeren und unsicheren Schäflein der Kirche den Weg zur persönlichen Verständigung mit dem Guten Hirten zu zeigen und Hilfe zu leisten, bis das Schäflein sich gerettet in den starken Armen seines Erlösers wiederfindet.

Möge Gott diesen Band besonders segnen, damit er in besonderer Weise dazu beitragen kann, dass recht viele das Anliegen des Erzengels verstehen lernen und für sich und andere den heilbringenden Nutzen daraus zu ziehen vermögen.

Usingen, März 1977, Katharina Laqua, Herausgeber

NACHWORT DES HERAUSGEBERS

Kirche Christi, der Herr ruft!

Sein Ruf ist so gewaltig, dass er eigentlich nicht überhört werden kann. Vierzig Jahre lang hat das gehorsame Werkzeug des Erzengels Raphael, Frau Möller, immer wieder irgendeinen Priester ansprechen müssen, der vielleicht in der Lage gewesen wäre, den Ruf des Herrn zu verstehen. Der vorliegende Band des Schriftwerkes gibt darüber ein beredtes Zeugnis, obwohl er nur eine Auslese diesbezüglicher Zusprüche darstellt. Die Geduld des Werkzeuges wurde auf ungeheuer harte Proben gestellt, denn immer und immer wieder war es im Grunde nur derselbe Anruf des Herrn, seinen neuen Plan anzunehmen und damit die Seelen aus der kommenden Trübsal zu retten und für das Neue Jerusalem vorzubereiten.

Das geduldige Werkzeug hatte wirklich viel Trost verdient, wie er ihm auch immer wieder gegeben wurde. So heißt es am 7. August 1962:

"Gänzlich aussichtslos erscheint es dir auch heute noch, dich mit diesem dir in deine Hand gelegten Schriftwerk, das der Herr für die Kirche bestimmte, in Wirklichkeit vor die hohen Amtsträger der Kirche Christi hinzustellen, um ihnen dieses Schriftwerk als eine der Kirche bereits verkündete und in der Offenbarung des Jüngers Johannes vorausgesagte Botschaft zu übergeben.

Unmöglich erscheint es dir, diesen dir gegebenen Gottesauftrag in Wirklichkeit zu erfüllen, weil der Kirche Aburteilen über dich und deine Schreibarbeit dir bereits ihre Türen versperrt hat.

Vergräme dich nicht hierüber, aber vertraue auf die Allmacht Gottes, durch die du dieses Gotteswerk gestaltet und in deine Hände gelegt erhalten hast.

Vorsichtig und verschwiegen gehorchtest du in allem meinen Weisungen, und vorsichtig und verschwiegen hältst du noch heute das dir von Gott anvertraute Schriftwerk in deiner Hand.

Abstreife dir nun ohne Sorgen die Bedrückung, die der noch nicht erfüllte Gottesauftrag dir stets aufs Neue bereitet und vertraue auch weiterhin der Allmacht Gottes, die sich dir bereits seit langer Zeit durch ein unerhörtes und noch niemals vorher gezeigtes Wunderwirken durch die Träume ahnungsloser Mitmenschen bezeugt hat."

Siebenunddreißig Jahre voller Mühen und Enttäuschung waren schon dahingegangen, als Frau Möller diesen Trost erfuhr.

Wen ergreift beim Überdenken aller Tatsachen nicht die dreifache Liebe und Geduld: die des Herrn, des Erzengels Raphael und seines Werkzeugs? Noch heute sind die Tore zur Kirche so sehr versperrt wie damals, noch heute fehlen die Priester, die den Ruf vernehmen und verstehen. Noch heute müssen die Gläubigen sich auf eigene Faust aufmachen, um Rettung zu finden aus den Verwirrungen, die bis zum Altare Gottes vorgedrungen sind.

Gar manche Kirchenanhänger werden vielleicht die Amtsträger der Kirche entschuldigen wollen, weil die Annahme des göttlichen Auftrages eine umwälzende Veränderung in der Kirche hervorgerufen hätte. Noch vor zwanzig Jahren wäre diese Entschuldigung sehr verständlich gewesen, aber in der Zwischenzeit hat die Kirche durch das II. Vatikanische Konzil solche Veränderungen vorgenommen, dass die Folgsamkeit der Gläubigen bis zu einem Höchstmaß strapaziert wurde. Es ist kein Geheimnis, dass gar manche Gläubigen der Kirche, und nicht die schlechtesten, Schaden an ihren Seelen genommen haben, weil sie in diesen Veränderungen nicht mehr den Willen des Herrn erkennen konnten. Gerade diese aber würden vielleicht die Stimme des Herrn aus diesem Schriftwerk deutlich erkennen können, wie es an vielen Beispielen schon ersichtlich wurde.

"Vertrauensvoll dürfen die kirchlichen Überprüfer dieses der Kirche nun vom Herrn dargebotene und innerhalb der dem Jünger Johannes gegebenen Schauung angekündigte Schriftwerk aus ihrer Hand herausgeben und an die Öffentlichkeit stellen lassen, denn der Herr ird dieses Schriftwerk gerade wegen der innerhalb desselben von

der Kirche zu beanstandenden Stellen mit großem Erfolg über den gesamten Erdkreis verbreiten, wodurch der Kirche Macht auf wunderliche Art Zuwachs erfahren wird. Raphael"

Wir haben keinen Grund zum Zweifel daran, dass der Herr diese seine Verheißung wahrgemacht hätte.

Alle seltsamen Anstrengungen der Kirche, sich der Gedankenwelt der heutigen Menschen anzupassen, hätte die Kirche unterlassen können, dafür wäre das Bemühen der Priester um die wahre Reifung der Gläubigen vor Gott von ihm sicherlich gesegnet worden, wie er es immer wieder eindringlich und aufrüttelnd sagen ließ:

"Gott übergibt der Kirche Christi zur heutigen Zeit eine in der Heiligen Schrift angekündigte Gottesoffenbarung, weshalb Gott von den heutigen Überprüfern der Kirche Christi Ehrfurcht fordert vor Gottes vor zweitausend Jahren der Kirche verkündeten heutigen Botschaft.

Weil der Kirche Weg durch zweitausend Jahre heute bereits vollendet ist, wie das zu Ende gegangene Zeitalter es bezeugt, bereitet der Herr seine Kirche darauf vor, sich dem nun angebrochenen neuen Zeitalter anzupassen.

Vergänglich ist alles erdhafte Geschehen, wie der Erdenwelt Gesetz es bedingt. Aber unvergänglich ist der Geist Gottes, der die erdhaften Gestaltungen überwacht und beeinflusst.

Vergänglich auch sind daher die äußerlich erschaubaren Formen und Gebräuche, wie sie der Menschen Seelenleben beeinflussen und leiten sollen, aber unvergänglich ist der Geist Gottes, der innerlich den Seelen der zu Gott hingekehrt lebenden Menschen das lebendige Wort Gottes vermittelt.

Verwunderlich deutlich ist dieses Gleichnis des Herrn vom Wasser des Lebens am heutigen Zeitpunkt veranschaulicht worden durch einen über achtunddreißig Jahre hin fortlaufenden ununterbrochenen Vorgang, der durchaus heute überprüfbar ist.

Vergeblich wird der Menschen gehässiges Angreifen und höhnisches Auslachen den Vorgang auszulöschen suchen, unter dem der mir dienende Mensch während eines Zeitraumes von achtunddreißig Jahren das ihm in seiner Seele Tiefen zugesprochene lebendige Wort Gottes angehört und vielfach auch niedergeschrieben hat.

Als ein gewaltiges Zeugnis Gottes für die tiefe Bedeutung dieses vorgewiesenen Gleichnisses vom 'Wasser des Lebens', das der zu Gott hin geöffneten Menschenseele als das unerschöpfliche Wort Gottes innerlich hörbar ist, wird der Kirche zur heutigen Zeit ein Vorgang vor Augen gestellt, den ihre heutigen Überprüfer nicht ähnlich gleichgültig und überdrüssig und ungeprüft von sich abtun dürfen, wie sie es vordem getan. Raphael"

Das "Wasser des Lebens" fließt, ungeachtet dessen, ob Menschen da sind, die sich daran laben wollen. Köstlich ist der Trunk dieses lebendigen Wassers, unvergleichlich in seiner Wirkung! Es hat aber eine Schwierigkeit: es fließt nur in der tiefsten Ruhe und in großer Reinheit der Seele. Beides zu gewinnen erfordert harte Arbeit, aber gesundheitsfördernde, frohmachende Freilegungsarbeit. Sie zu leisten ist beileibe nicht schwerer, als alle die Opfer und Nöte zu tragen, die ein von Gott und seinen Geboten abgekehrtes Leben mehr und mehr abverlangt. Der große Unterschied liegt darin, dass der Mensch, der das "Wasser des Lebens" sucht, die Opfer freiwillig bringt, während der Mensch, der das ungebundene Leben der irdischen Genüsse sucht, zur vorbestimmten Zeit die Lasten unter zwingender Notwendigkeit tragen muss. Würden wir Menschen mehr über das göttliche Schöpfungsgesetz von Ursache und Wirkung nachdenken, wir würden uns viel Not und Leid ersparen. So auch hätte die Kirche Christi ihren Gläubigen viel Not und Leid ersparen können, wenn sie den Ruf ihres Herrn und Meisters erkannt hätte.

Aber der Herr wendet sich nun nicht mehr an die Amtskirche, er wendet sich an alle Gläubigen, Priester und Laien, an alle Menschen aller Religionen. Jeder kann den Ruf nur noch in der Stille hören.

Bitten wir den Herrn, dass er in seiner Allmacht und Liebe seine Wege finden möge zu allen, die nach der Wohltat seiner Stimme lechzen. Möge ER viele Priester finden, die Sein Wort hören, bevor sich erfüllt, was im Schriftwerk vorausgesagt wurde:

"Veränderte Lagen der Amtsträger der Kirche Christi werden in späterer Zeit offenbar werden lassen, wofür Gott das in dieses Menschen Hand liegende Schriftwerk übermittelt hat, wodurch dieses dienenden Menschen Arbeit für die Zukunft der Kirche Christi erst richtig gewertet werden wird. Raphael"

Für alle, die ihre Augen weit aufmachen, ist bereits heute die große Liebe Gottes erkennbar, die durch dieses Schriftwerk allen Menschen guten Willens die Gelegenheit gibt, ungehindert durch äußere Widrigkeiten in der Tiefe ihrer Seele das "Wasser des Lebens" zu finden und sich daran stärken zu können für den harten Kampf im aufgedrängten Alltagsgetriebe.

"Gott ist gütig und liebevoll, und er will euch zu sich führen, damit ihr teilhaben sollt an seiner Herrlichkeit und an seinem Frieden.

Gott ist treu und wahr, denn er hält sein Wort, das er euch gab. Er will alles erfüllen, was in der Schrift geschrieben steht, und er sucht nach euren Seelen." (Reihe I, Band 12)

Reihe II Band U5: Unter meines Engels Führung - Geheimnisvolle Wiederkunft

EINFÜHRENDE WORTE

Der Titel dieses Bandes andeutet das aufregendste Thema, das es für die heutigen Christen gibt. Während in östlichen Religionen die Wiederverkörperungslehre selbstverständlicher Bestandteil des Glaubensgutes ist, sträuben sich die Christen vielfach noch allzu unbedacht gegen die Bekanntwerdung und Anerkennung dieses klar nachprüfbaren Schöpfungsgesetzes. Sie lehnen es wider alle Vernunft ab, diese Tatsache zu glauben, obwohl doch gerade in der Überlieferung der Christen immer wieder von der Wiederkunft Christi gesprochen wird. Und seit dem Tode Christi vor zweitausend Jahren wartet die Christenheit mehr oder weniger bewusst und mehr oder weniger sehnsüchtig auf die Erfüllung dieser Verkündigung. Wohl sind biblische Verkündigungen für Menschen immer nur schwer zu durchschauen und werden von den Menschen meistens nicht genauso verstanden, wie sie von Gott gemeint waren. Gottes Erlöserliebe veranlasst ihn, in der Bildersprache zu verkünden, die der Mensch mit seinem irdischen Verstand allzu leicht missdeuten kann, weil Gott in seinen Vorhersagen die Menschen meistens auf etwas vorbereiten will, was sie zum Zeitpunkt der Verkündigung noch nicht klar zu fassen vermöchten. Und doch bereitet Gott durch solche Vorhersagen auf ein höheres Heilswissen vor, indem das Bemühen der Menschen um das rechte Verständnis der gottgewollten Enthüllung die Wege bereiten. Der Mensch ist in seiner begrenzten Sicht und Fassungskraft aus sich heraus tatsächlich außerstande, göttliche Offenbarung und göttliches Planen klar zu erkennen. Ohne besondere göttliche Erleuchtung ist er unfähig, göttliche Prophezeiung richtig zu verstehen. Alle, welche das Studium des Schriftwerkes des Erzengels Raphael in gebührender Weise ernstnehmen und dementsprechend alle bisher erschienenen Bände betend erarbeitet haben, wissen bereits genügend darüber Bescheid, wie die Wiederverkörperungslehre in Wahrheit zu verstehen ist. So wissen auch alle, dass Frau Möller nach der richtig verstandenen Wiederverkörperungslehre eine neue Einverleibung der Unsterblichen Seele des Apostels Johannes war.

Im vorliegenden Bande ist nun das eindrucksvolle Zeugnis darüber einzusehen, wie wenig Frau Möller selbst diese Tatsache zu glauben bereit war. Es ist für jeden anderen sicher schier unglaublich, dass sie fast bis zu ihrem Lebensende sich in ihrem Denken dagegen gewehrt hat, diese Verkündigungen als wahr anzunehmen. Ihre Nüchternheit und Bescheidenheit sind geradezu unübertroffen. Da aber der Erzengel Raphael die Beweisführung über die erfolgte Wiederkunft des Johannes als wichtiges Zeugnis für den dem Gottesplan gemäßen Auftrag brauchte, wurde er auch nicht müde, diese Tatsache immer wieder schriftlich niederzulegen. Dem Anschein nach sollte sein Werkzeug davon überzeugt werden, aber es ist klar, dass der tiefere Grund darin liegt, durch die Fülle der Niederschriften über dieses Problem das Zeugnis unauslöschbar zu gestalten und jeden unvoreingenommenen Leser tief zu beeindrucken. Und es ist wahrhaft erschütternd, wie vorsichtig und geduldig und immer wieder von allen Seiten beleuchtend der Erzengel Raphael sein Werkzeug über diese für den heutigen aufgeklärten Menschen so unfassbare göttliche Wirkweise aufzuklären sich bemüht. Es sind Zeugnisse von solcher Reinheit und göttlicher Kraft, dass kein Gottsucher und Gottgläubiger davon unberührt bleiben kann.

Damit ist aber der tiefe Sinngehalt dieses Bandes noch lange nicht erschöpft. Eng verknüpft mit der Wiederkunft des Jüngers Johannes ist das Zeugnis über die Wiederkunft Christi. Wiederkunft Christi – seit es Christen gibt, haben sie sich mit dieser biblischen Verkündigung auseinandergesetzt. Wie Gott sie wirklich gemeint hat, haben die Menschen bis heute jedoch nicht entdecken können, denn viel zu wenig hatte Gott sein Geheimnis gelüftet. Jetzt aber ist der Zeitpunkt gekommen, dass Gott selbst seinen Plan aufdeckt. Der Erzengel Raphael hatte diesen göttlichen Auftrag innerhalb dieser großen Gottesoffenbarung zu erfüllen. In göttlich erhabener Weise, eben darum aber wieder nur für die reifen und erleuchteten Seelen verständlich, wie es ein Kennzeichen wirklich göttlicher Offenbarung ist, hat er das Geheimnis über die Wiederkunft Christi innerhalb seines gesamten Schriftwerkes verkündet. Diese Wiederkunft ist nur in rechter Weise zu verstehen, wenn festgehalten wird, dass diese Wiederkunft Christi in zweifacher, ja dreifacher Weise anzusehen ist.

Ganz klar wurde bisher von Erzengel Raphael die eine Bedeutung der Wiederkunft Christi in Macht und Herrlichkeit in den Herzen der Auserwählten aufgezeigt, welche durch das geschriebene oder gehörte Wort seinen Anfang nimmt. Wie die Vollendung dieser Wiederkunft aussehen wird, das vermögen alle die zu erahnen, welche das gesamte Schriftwerk liebevoll studiert haben. Wunder der göttlichen Liebe hält der Herr denen bereit, welche seine Wiederkunft ersehnen. Darüber braucht vorläufig weiter nichts mehr gesagt zu werden.

In diesem Bande wird nun auf ganz vorsichtige, aber für unvorbereitete Menschen doch eher schockierende Art von der Wiederkunft Christi gesprochen, welche in der gleichen Weise zu verstehen ist wie die Wiederkunft des Johannes. Es ist nötig, die Gesetzmäßigkeiten richtig verstanden zu haben, um diese Art der Wiederkunft in rechter Weise zu begreifen. Wer weiß, dass Christus als die geistige Wesenheit zu verstehen ist, welche Schöpfer und Erlöser für uns ist, der ahnt schon richtig, dass diese geistige Wesenheit sich einen Menschen erwählen kann, welcher die irdische Aufgabenerfüllung Christi zu dieser Endzeit auferlegt bekommt. Es ist verständlich, dass jeder hier gern wissen möchte, welcher Mensch damit gemeint ist, aber es muss Gott selbst überlassen bleiben, das Zeugnis zu wirken, welches die Menschen brauchen, um glauben zu können. Wir dürfen gewiss sein, dass Gott alle Macht und Möglichkeiten besitzt, um ein solches Zeugnis zu wirken, ob Gott es aber für notwendig hält, das soll ihm vertrauensvoll anheimgestellt sein.

Damit ist die zweite Art der Wiederkunft Christi, wie sie der Erzengel Raphael verkündet, gedeutet, bliebe nur die dritte Weise zu erläutern. Wer die geistigen Gesetzmäßigkeiten, wie sie von Erzengel Raphael aufgezeigt werden, verstehen gelernt hat, der weiß, dass einige Stellen von der Wiederkunft Christi nur als Erscheinen im Geistleib, im sogenannten verklärten Leib, zu verstehen sind. Das wäre dann die gleiche Erscheinungsart wie nach dem Tode des Herrn vor zweitausend Jahren.

Wann und wie sich die Wiederkunft Christi in diesen verschiedenen Weisen für uns sichtbar gestaltet, darf völlig der göttlichen Führung anvertraut werden. Für uns Menschen ist es stets gut, in Geduld abzuwarten, wie sich Gottesworte vor unseren Augen oder zu späterer Zeit erfüllen. Denn eines muss jedem, der das Schriftwerk bis hierher liebevoll studiert hat, ganz deutlich geworden sein: Gottesworte sind aus der Ewigkeit und aus der Erhabenheit über augenblickliche irdische Zustände und Erwartungen der Menschen geschrieben. Von jeher haben nur die wahrhaft erleuchteten Menschen Gottesworte, vor allem göttliche Prophezeiungen richtig verstanden. Bitten wir also Gott um das rechte Verstehen, das uns Nutzen zu bringen vermag für Zeit und Ewigkeit.

In der dritten Reihe wird noch ein weiterer Versuch zu finden sein, dieses schwierige Thema der Wiederkunft Christi in der richtigen Weise verständlich zu machen.

Wer in der angeratenen Haltung von Ehrfurcht, Stille und Gehorsam diesen Band liest, der wird die notwendige Erleuchtung zum Verständnis erhalten. Gott ist getreu!

Usingen, Januar 1978, Katharina Laqua, Herausgeber

NACHWORT DES HERAUSGEBERS (Juli 1977)

Versuch einer Verständnishilfe zur "Wiederkunft des Herrn"

Das Unterfangen ist sehr schwer und vom menschlichen Standpunkt aus kaum zu schaffen. Es bleibt nur die Hoffnung auf das göttliche Licht, das sowohl den Schreiber als auch den Leser erfüllen muss, soll eine wahre Hilfe daraus erwachsen.

Jeder kennt die Schwierigkeit, eine vorgefasste Meinung zu revidieren. Hier handelt es sich um eine solche Aufgabe.

"Wiederkunft Christi" ist das Thema der Christen seit nahezu zweitausend Jahren; und welche Vorstellung haben sie darüber? Gemäß der Heiligen Schrift erwarten sie eine Wiederkunft "auf den Wolken des Himmels in großer Macht und Herrlichkeit". Wer sollte ihnen das verübeln? Diese Worte stehen in der Bibel, und keiner hat die Gläubigen darüber aufgeklärt, dass sie als Symbolsprache zu verstehen sind, denn noch war nicht die Zeit herangekommen, dass die Menschen in ihrem Verstande so kraftvoll waren, die Geheimsprache des Himmels aufgeklärt zu erhalten, wie es der Erzengel Raphael in seinem vorliegenden Auftrag für alle Menschen verständlich getan hat.

Es braucht sehr viel Gottesliebe, Ehrfurcht und Glaube, wenn ein Menschenherz die Aufklärungen des Erzengels Raphael im vollen Umfange verstehen will. Dies mag widersprüchlich klingen, da doch der Erzengel Raphael besonders auf dem nun stärker ausgebildeten Verstand aufbaut. Gottesliebe, Ehrfurcht und Glaube eines sehr verständigen Menschen müssen begreiflicherweise auch größer sein als bei einem mit Verstand weniger begabten Menschen. Aber ohne den auf göttliche Weise ausgebildeten Verstand ist Gott erst recht nicht zu begreifen, wenn er sich den Menschen offenbaren will, denn je höher die Offenbarung Gottes, je größer muss der erleuchtete Verstand sein. Es beginnt nun hier schon die Verkehrtheit der vorgefassten Meinungen der Menschen. Verstandesbegabung wird verwechselt mit irdischer Wissensanhäufung und Menschengelehrsamkeit. Gewiss muss ein Mensch auch dafür Verstand haben, aber nur eine bestimmte irdische Weise des Verstandes.

Es gibt aber unzählige verstandesmäßig hochbegabte Menschen, die nicht zu den irdischen Gelehrten zählen, weil Gott sie andere Wege führt, die es ihnen leichter machen, Gottes andersgeartete Gelehrsamkeit erreichen zu können, Wege der Demut und des Gehorsams, auf denen das Licht der göttlichen Erleuchtung in Aktion tritt und göttliche Geheimnisse verstehbar werden lässt.

Der Erzengel Raphael sagt es ganz deutlich, dass jetzt der Zeitpunkt da ist, dass Gott seine Absichten und Pläne allen mitteilen will, die entsprechend verständig und willig sind. Er spricht nicht mehr in Bildern, sondern er klärt Bilder und Gleichnisse so auf, dass der gut ausgebildete menschliche Verstand etwas mehr von den göttlichen Schöpfungsgeheimnissen begreifen kann, um dadurch wiederum ein Stück näher zu Gott hin schreiten zu können.

So erklärt der Erzengel Raphael, wie es alle Leser selbst wissen, dass das Kommen des Herrn auf den Wolken des Himmels in Macht und Herrlichkeit anders zu verstehen ist, als es die Christen glaubten. Einfach und fassbar war dieser Glaube, aber für den irdischen Menschen schwer begreiflich ist die Wahrheit über die tatsächliche Wiederkunft des Herrn.

Am Anfang dieses Buches wurde von den drei verschiedenen Arten der Wiederkunft gesprochen. Während die erste und dritte Weise leichter zu verstehen sind, ist die zweite Art für die meisten Christen nahezu unbegreiflich, für einige aber auch das Objekt kühner Vermutungen. Dazu allein sollen hier Worte des Versuches einer Klärung folgen:

Wer diesen Band aufmerksam gelesen hat, dem ist klar geworden, dass der Erzengel Raphael von einem Menschen spricht, einem Manne, der sich in der ähnlichen Lage befand wie Frau Möller. Das heißt., während Frau Möller das blinde Werkzeug der Unsterblichen Seele des Apostels Johannes war, wurde dieser Mann als das Werkzeug des Herrn angesprochen und tatsächlich auch ganz blind geführt.

Diese Blindheit ist in beiden Fällen der große Stein des Anstoßes: In das Denken der gläubigen Christen passt es ganz und gar nicht zur göttlichen Wirkweise, als blindes Werkzeug geführt zu werden. Gott als der Allmächtige, Allwissende und Allweise müsste sich auch genauso offenbaren, meinen die unerleuchteten Menschen. Das ist auch durchaus der Fall, aber nicht in der menschlichen Person des Werkzeugs selbst, sondern nur durch sie hindurch. Es ist ein gewaltiger menschlicher Irrtum, dass Gott sich nur in einem Menschen mit göttlicher Vollmacht verkörpern könnte, wie es bei Jesus vor zweitausend Jahren der Fall war. Wir wissen durch den Erzengel Raphael, dass dies eine Ausnahme war und dass die meisten Erdenleben der Werkzeuge des Herrn wohl mehr so verliefen, dass die göttliche Vollmacht verborgen war. Für den Menschen ist das schwer zu verstehen, aber Gott richtet sich nach seinen göttlichen Plänen, die für den Menschenverstand niemals völlig zu begreifen sind.

Im Kreuzestod des Jesus von Nazareth ist den Christen die "Torheit" Gottes unübersehbar vor Augen gestellt worden, wodurch ihnen schon weitgehend das Verständnis für unbegreifliche Wirkweisen Gottes ausgebildet wurde. Diese "Torheit des Kreuzes" zeigt deutlich, dass es Gott um die Erlösung der Menschenseelen geht und nicht um die allzu irdisch gewünschte Offenbarung seiner Allmacht und Herrlichkeit. Die Erlösung der Seelen ist auch bei der jetzigen Offenbarung Gottes das Hauptanliegen. Die ganze Erlösungsgeschichte ist für den unerleuchteten Menschen unfassbar, denn sie offenbart einen Gott, der sich zutiefst hinabneigt zu seinen Geschöpfen, um sich ihnen verständlich zu machen, dem alles daran liegt, seine Geschöpfe zu erhöhen, ja sich ähnlich zu machen und zwar durch den harten Kampf in der Materie.

Das ist die göttliche Torheit der Vergöttlichung des Geschöpfes, eine Idee, die ein Menschengeist niemals erfinden würde. Aus Tierseelen sollen Götter werden, das ist das Drama der Weltgeschichte. Innerhalb des langen Entwicklungsgeschehens sind wir an dem schweren Stande angelangt, dass sich die Geister scheiden sollen. Die wahren Anhänger Gottes und die überzeugten Anhänger der äußeren Welt sind in das Stadium eingetreten, wo sie ihre eigentliche Kraftquelle und ihre Zukunftsaussichten offenbart erhalten. Verschieden ist das Erleben, wie verschieden ist die Quelle und das Ziel. In den Anhängern Gottes offenbart sich die Güte und Weisheit des Herrn und Erlösers als das "lebendige Wasser". Durch die Anhänger der Welt der äußeren Erscheinungen offenbart sich die Hybris der anmaßenden Weltveränderung zum Schrecken aller sehenden und hörenden Gottesverehrer.

Die Wiederkunft des Johannes und die Wiederkunft des Herrn sind beide nur zu verstehen unter dem Blickwinkel der besonderen göttlichen Führung, die sich in den einzelnen Seelen offenbaren will. Wenig bekannte Gesetzmäßigkeiten sollten sie den Menschen vorleben und die göttliche Führung der blinden Werkzeuge vor Augen stellen, um allen, auch denjenigen, die sich am kleinsten fühlen, Mut zu machen.

Die Wiederkunft des Johannes ist das Beispiel des Hörenlernens und des Glaubens ohne Sehen und Verstehen. Die Wiederkunft des Herrn ist das Beispiel für den visionären Weg der göttlichen Offenbarung mit all seinen Gefahren. Dazu kommt die Erfüllung des Weges der Kirche Christi in beiden Fällen. Beide Werkzeuge wurden an die Kirche geschickt, beide verworfen, beide verleumdet und verdächtigt, weil die Offenbarung der göttlichen Liebe, Allmacht und Herrlichkeit anders erfolgt ist, als die Christen sie sich vorstellten.

"Kleiner werde ich den Menschen erscheinen, als mich ihre sehnsüchtigen Herzen erträumen werden ..." (Reihe I, Band 8)

Weil die Aufgabe in dieser Zeit ganz anders war als damals, wurde das Werkzeug des Herrn, der Mensch, der vom Geiste des Herrn in besonderer Weise gelenkt wurde, gänzlich andere Wege geführt.

Von den Augen der Menschen her betrachtet war es ein Leben in der Verkennung und in der Blindheit des Menschseins, ein Dasein in der ständigen visionären Schau mit all ihren Irrtumsmöglichkeiten, ein unaufhörliches geistiges Erleben der Passion des Herrn von vor zweitausend Jahren, irdische Armut und vielerlei Fehlschläge durch Verleumdungen und Verfolgungen als Beispielerzeigen für die Gefahren des rein geistigen Menschen in der vom Widersacher beherrschten Welt. Öffentlich und doch heimlich, weil mehr in symbolhafter Weise, baute das Werkzeug des Herrn die katholischen Kultformen als Übergang zur Verlegung der "Kirche" in die Herzen der Menschen weiter aus. Für alle Leser des Neuen Wortes des Herrn sind alle Formen überflüssig geworden, denn mit dem Verstehen des Schriftwerkes und der empfangenen Gnade der Engelführung ist das Ziel erreicht, das auf Erden das höchste auf dem Wege zu Gott ist. Dabei bedarf es keiner äußeren Form der Kirche und keines Kultes mehr. Der göttliche Wille zeigt auch deutlich an den Umständen, dass diese Übergangsform der Kirche keine wirklich irdischen Aufgaben hat, denn Gott ließ es geschehen, dass eine tatsächliche Bedeutung im konkreten Sinne für alle Menschen verhindert wurde. Umso mehr ist der Symbolcharakter wiederum verständlich. Es geschah aber heimlich etwas Göttliches: Das Werkzeug des Herrn hat das Kreuzesleiden zur Erlösung der Menschen zur Vollendung gebracht, indem es unaufhörlich durch die Übertragung vom Geistigen Leibe die Passion erlitt. Alle Leser des gesamten Schriftwerkes des Erzengels Raphael verstehen dies nach dem Bericht aus Reihe II, Band U2.

Göttliche Liebe ist wirklich ganz anders, ihr Wirken ist der Natur des Menschen öfter zuwider. Es ist daher auch zu schwierig, das Leben des Werkzeugs völlig zu offenbaren, bevor nicht von Gott das Zeichen gegeben wurde. Wir haben Zeit genug, dieses Zeichen in Geduld zu erwarten. Gott wird dem einzelnen mehr davon offenbaren, wann er es will, und wenn er es für gut und richtig hält. Es wird gut sein, dies in Ruhe abzuwarten, denn menschlicher Irrtum in der Vorstellungswelt des Menschen über göttliche Wirkweisen verhindert das klare Verständnis über die Aufgabe des Werkzeugs des Herrn. Vor allem das Messen der göttlichen Macht und Herrlichkeit an der irdischen Erscheinungsform des Menschen ist verkehrt und allzu menschlich. Gott hat sicher mit Absicht die Erdenpersönlichkeiten, durch die sich die Wiederkunft des Lieblingsjüngers Johannes und des Herrn verwirklicht hat, so unscheinbar und blind und für die allzu selbstbewussten und klugen Menschen etwas ungewöhnlich und anstößig gemacht, damit sie gezwungen sind, ehrlich zu prüfen und dabei nicht an der äußeren Erscheinung hängenzubleiben und zur unsichtbaren geistigen Wesenheit vorzudringen, weil alle Auserwählten endlich auch ihre eigene wahre Wesenheit, ihren Engel, als den Träger der Göttlichkeit durch alle armseligen Äußerlichkeiten hindurch erkennen können sollen. Göttliche Weisheit ist anders als Menschenklugheit und Menschendenken. Gott ist wirklich "der ganz andere".

Wir können uns dies auch ganz gut verständlich machen. Wenn das Reich Christi "nicht von dieser Welt" ist, wie könnte sich dann Christus in einer Art offenbaren, wie die Weltmenschen sie lieben? Muss er nicht gerade beweisen, dass irdische Macht und irdische Pracht nicht erstrebenswert sind, weil sie die Kräfte vergeuden, mit welchen allein sein Reich, "das nicht von dieser Welt ist", gewonnen werden kann? Christus hat das wahre Glück der Gotteskinder nicht für diese Welt versprochen, wie es außer in den Evangelien deutlich im gesamten Schriftwerk des Erzengels Raphael zu lesen ist. Wiederkunft Christi soll die Menschen zur Erlösung aus der Verstrickung in die satanische Macht dieser Welt herausführen. Diese Erlösung aber heißt Überwindung der Welt, die in der Stille erarbeitet werden muss.

An dieser Stelle möge sich jeder selbst seine Gedanken darüber machen, ob sich göttliche Erlösungs-Weisheit und Erlöser-Liebe tatsächlich so vertreten und lehren ließe, wie es sich heute vielerorts den Unwissenden anbietet.

Trotz aller klaren Erkenntnisse ist und bleibt "Wiederkunft des Herrn" geheimnisvoll. Aber eines ist gewiss: "seine Kinder" wird der Herr im geheimen darüber unterrichten, und im geheimen wird er sich ihnen offenbaren in seiner ganzen Macht und Herrlichkeit und wird keinen Zweifel darüber lassen, dass er Macht hat, "seine Kinder" aus der armseligen Gebundenheit an diese Erdenwelt herauszulösen und sie hinüberzuretten in das Neue Jerusalem. Damit hat sich dann der Sinn aller Wiederkünfte des Herrn erfüllt, denn sie hatten nur zum Ziel, die Seelen der Menschen heranzubilden bis zu der Größe und Reinheit, mit welcher die Kräfte von Erdenpersönlichkeit und Engel errungen werden können, die unbedingt nötig sind, um die Versetzung auf die Neue Erde vollbringen zu können. Wir alle werden gut daran tun, unser Augenmerk allein darauf zu lenken, dass wir die Kraft unserer Engel nicht vergeuden, sondern sie zu vermehren trachten durch die Beachtung des Weges der wahren Nachfolge Christi.

Alle Bände dieses Schriftwerkes geben unaufhörlich Bericht und Weisung zu diesem Wege. Und jedes Lesen dieser Bände in Ehrfurcht, Stille und Gehorsam bedeutet ein größeres Erkennen und einen gnadenhaften Zuwachs an Kraft und Freude zur Bewältigung dieses Weges. Mehr brauchen wir nicht.

Herr, erfülle uns immer mehr mit dem Lichte deiner Wahrheit, damit wir alle Gefahren der widergöttlichen Welt zu erkennen vermögen!

Herr, erfülle uns immer mehr mit deiner Kraft der göttlichen Liebe, die uns befähigt, alle Gefahren mutig zu bestehen!

ANMERKUNGEN ZUR BEDEUTUNG DES SCHRIFTWERKES VON ERZENGEL RAPHAEL

Alle, welche dieses Buch lesen, ohne das gesamte Schriftwerk des Erzengels Raphael (zwei Reihen von insgesamt zweiunddreißig Bänden) zu kennen, werden ganz gewiss von seinem ungewöhnlichen Inhalt nur wenig verstehen können, denn es wurde zur Lektüre dieses Bandes ein Wissen vorausgesetzt, das nur durch dieses Schriftwerk in Reinheit dargeboten wird. Bevor ein Urteil gefällt werden kann, ist es notwendig, wenigstens die grundlegende erste Reihe dieses Schriftwerkes und die Autobiographie des Werkzeugs von Erzengel Raphael zu lesen.

Die erste Reihe umfasst zwölf Bände und die Autobiographie 'Einsamer Weg zu Gott' drei Teile.

Reihe II Band U6: Unter meines Engels Führung - Erleuchtende Antworten

EINFÜHRENDE WORTE

Dieser Band gibt in neuer Weise Zeugnis von der wahrhaft großen Güte des Geistes, der sich Erzengel Raphael nennt. Seine Kunst der Beantwortung von Fragen ist jedoch so hoch und rein, dass es für viele Menschen nicht leicht sein wird, sie sogleich zu verstehen. Wer die gesamte ersten Reihe und die hier vorangehenden Bände sorgfältig studiert hat, der wird freilich von der göttlichen Weise seiner Führung schon eine Ahnung haben. Für alle anderen ist es wirklich ratsam, dieses Studium nachzuholen.

Um die Reinheit und Liebe zu verstehen, welche aus diesen Antworten spricht, wird es gut sein, sich vor Augen zu stellen, dass der Erzengel Raphael nicht als Mensch antwortet, sondern immer nur als göttlicher Geist aus der Himmelswelt, der mit jeder Antwort nur das höchste Ziel der Menschenseele aufzeigen will. Für ihn gibt es keine rein irdischen Fragen und noch weniger irdische Antworten. Er begnügt sich nicht mit einem kurzen Schablonenrezept, sondern zeigt geduldig die Wurzel auf und lenkt die Aufmerksamkeit vorsichtig auf die geheimen Gesetzmäßigkeiten des Lebens und den umfassenden Heilswillen Gottes hin. Vor allem umgeht er niemals das Gesetz der Freiheit, sondern appelliert immer wieder an des Menschen ureigene Verantwortlichkeit und freie Entscheidungsmöglichkeit. Er achtet die Erdenmenschen in ihrer Verstandesbegabung und erspart ihnen niemals das Denken. Im Gegenteil, er nimmt jede Gelegenheit wahr, diese Kraft im Menschen zu schulen in ihrer klaren Tätigkeit, welche der göttlichen Erleuchtung die Wege ebnet. Wer darum den Erzengel Raphael verstehen will, der wird sich bewusst sein müssen, dass ihm hier eine göttliche Gedankenwelt erschlossen wird, die von rein irdischer Denkweise himmelweit verschieden ist. Wer diese göttliche Gedankenwelt verstehen will, der wird sich von allen eigenen Gedanken vorerst entleeren und enthalten müssen, um diejenigen des Erzengels zunächst überhaupt nachvollziehen zu können. Erst anschließend beginnt die Verarbeitung, nämlich die Auseinandersetzung mit dem Dargebotenen, um es fruchtbringend in die eigene Gedankenwelt einzubauen. Und diese Arbeit ist sehr ernst zu nehmen, denn ohne sie kann alle liebevolle Darbietung des Erzengels Raphael für keinen fruchtbar werden. Wer an völlig unbewiesenen, dem Entwicklungsstand viel früherer Jahrhunderte angemessenen und somit überholten Glaubensüberzeugungen auf alle Fälle festhalten will, der möge es tun, aber er wird dann die für heute geoffenbarten göttlichen Geheimnisse nicht verstehen können. An dieser Stelle muss aber einmal deutlich gesagt werden, dass es sich hier nicht darum handelt, das alte Glaubensgut einfach als falsch abzutun und durch menschliche Besserwisserei zu ersetzen, sondern den echten Glauben durch größeres Verständnis der göttlichen Geheimnisse zu vertiefen. Glauben heißt nämlich: Gott und seine Schöpfung anerkennen. Und das ist umso besser möglich, als göttliche Offenbarungen immer mehr mit dem menschlichen Verstand begriffen werden können. Dazu ist aber nur der fähig, den die Liebe zu Gott und die Sehnsucht nach ihm erleuchtet. Jeder Erleuchtete aber wird die tatsächliche Unzulänglichkeit des alten Glaubensgutes erkannt haben, da ihm die Fürsorglichkeit Gottes zu den Menschen in den verschiedenen Entwicklungsstufen bewusst geworden ist, und er wird über die weiterführenden Belehrungen des Erzengels Raphael erfreut aufatmen, auch wenn es ihm zunächst nicht leicht sein wird, alle dargebotenen, vorsichtig aufbauenden und Geheimnisse aufdeckenden Darlegungen richtig zu erfassen. Wer sich aber ehrlichen Herzens um das rechte Verstehen bemüht, der wird schon bald erfahren, dass der Erzengel Raphael mit all seinen Antworten über das irdische Denken hinausführt und in den Bereich hinein, in welchem der Mensch fähig wird, bewusster in zwei Welten zugleich zu leben. Dies soll besagen, dass er sich der geistigen Welt Gottes so sehr angenähert hat, dass er alles Irdische nur noch mit den Augen der geistigen Welt anschaut, nur noch nach den göttlichen Gesetzmäßigkeiten urteilt und dadurch alles tatsächlich Irdische überwindet und in der Folge schon ein beglückendes Maß der versprochenen Freiheit der Kinder Gottes erfährt. Darüber wird nicht nur der Mensch selbst, sondern sicher auch der Erzengel Raphael von göttlicher Freude erfüllt, denn diese erhabenen Früchte im Menschenherzen sind ja sein Ziel gewesen. Er ist nämlich immer nur Führer zu Gott, unserm Herrn Jesus Christus, der uns wiederum das Tor zum Vater erschließt, das Tor zur ewigen, unverlierbaren Gotteskindschaft mit unvergänglicher Anteilnahme an Gottes Macht und Herrlichkeit.

Es wurden in diesem Band alle Antworten des Erzengels Raphael zu lebenswichtigen Fragen zusammengestellt. Nach bestem Wissen und Vermögen sind Zeit und nähere Umstände dazu angegeben worden, um einen möglichst getreuen Überblick vermitteln zu können.

Juni 1972, Katharina Laqua; Herausgeber

ERLÄUTERUNGEN ZU HEROLDSBACH

Kapitel: "Wie ist die Sache mit Heroldsbach zu beurteilen? (1952)"

Um die folgende Antwort des Erzengels Raphael richtig verstehen zu können, ist eine Erklärung nötig: Heroldsbach, ein kleiner Ort in Franken in der Nähe von Forchheim bei Erlangen ist wohl der umstrittenste Erscheinungsort der Welt.

Am 9. Oktober 1949 begannen die Marienerscheinungen und endeten am 31. Oktober 1952. In dieser Zeit geschahen dort viele eindrucksvolle Dinge: Viele Erscheinungen Mariens und des Jesuskindes sowie auch bekannter Heiliger wurden von sieben "Sehermädchen" im Alter von acht und elf Jahren gemeinsam oder einzeln und auch in Gruppen erlebt. Die Berichte klingen echt und es gab wirklich keinen Grund für die Kirche, Heroldsbach als Teufelswerk zu verurteilen, während andere Wallfahrtsorte dagegen wie ohne Grund weltberühmt wurden, die vielleicht nicht einmal den hundertsten Teil von Erscheinungen und Echtheitskriterien aufweisen können. Ein Beispiel dazu ist Banneux in Belgien.

Der Wahrheit halber muss gesagt werden, dass zu dieser Erscheinungszeit in Heroldsbach viele Menschen Wunder an Leib und Seele erlebten einschließlich großartiger Visionen und sogenannter "Sonnenwunder", wie eines aus Fatima bekannt wurde. Es wurde auch dort von Maria nichts anderes gewünscht als Gebet und Buße, die Bekehrung der Sünder. Mit Recht kann Heroldsbach von sich behaupten, dass es – natürlich nur an allen bisher bekannten Erscheinungsorten gemessen – der größte Erscheinungsort der Welt sei, weil nirgendwo mehr "Seher" beteiligt waren und nirgendwo gleich zu Beginn mehr "Wunder" aller Art geschahen. Die Kirche hat hier wirklich großes Unrecht begangen, denn sie hätte mit Leichtigkeit an diesem Ort alles zum Heile für viele lenken können, weil jedes Gebet von entscheidender Bedeutung dafür ist. Und dass an solchen Wallfahrtsorten gebetet wird, ist ja der eigentliche Sinn und das Einzige, was hätte gefördert werden sollen, da durch Gebet allein, womit hier aber das wahre Gebet in all seinen verschiedenen Formen gemeint ist, wirklich Rettung aus aller Not möglich ist.

Nun aber hat die Kirche auf unverständliche und betrübliche Weise keinen Wallfahrtsort so bekämpft wie Heroldsbach. Alle Menschen, die daran glaubten, wurden mit den härtesten Kirchenstrafen bedroht, ganz abgesehen von anderem, wirklich verwerflichem Vorgehen. Welches Unrecht damit geschehen ist und welcher Verlust an Segen, das wird kein Mensch ermessen können. Zum Schaden für viele Menschen – denn die ganze Welt gewinnt ja eigentlich durch fürbittendes Gebet – wurde aus dem "Gnadenort" dadurch ein Ort des Unglücks auf vielerlei Art. Menschen mit eigenen, wunderbaren Erfahrungen und selbstverständlich auch Fanatiker und Wundersüchtige machten sich gegen den Willen der Kirche selbständig und, wie leider kaum anders zu erwarten war, gewannen Schreier und Gewinnsüchtige das Rennen, so dass heute ein ganz unguter Geist dort herrscht, obwohl es manche frommen Seelen gibt, die Tag und Nacht dort beten, deren Opfer Gott sicher annimmt. Aber trotzdem bleibt der eigentliche Segen versagt, weil unwissende, verführte Menschen dort die Führung an sich rissen, wodurch den negativen Geistern viel Macht eingeräumt wurde, die für die leichtgläubigen Menschen große Täuschungen und Gefahren jeder Art einbringt. Dass Gott durch das Wirken der Kirche so etwas zuließ, ist nur dadurch zu verstehen, dass eine neue Zeit begonnen hat, in der solcher Art Erscheinungen und Orte nicht mehr nötig sind für alle die, welche wirklich an Gott glauben, da solche Menschen reif geworden sind für ein tieferes Verstehen der Existenz und Güte Gottes. So wird der folgende Rat des Erzengels Raphael verständlich und als einzig heilsam erkannt werden können, da er der Seele Frieden bringt und großen Fortschritt auf dem Wege zum Neuen Jerusalem.

Katharina Laqua, Herausgeber

NACHBETRACHTUNG

Obwohl dieser Band der Schriften des Erzengels Raphael auch relativ leichte Aussagen enthält, so werden sie doch in ihrem tiefen Sinngehalt unbedingt auch nur in Gebet und Stille richtig verständlich. Es sind für jeden Leser zur Anwendung einzelner Ratschläge aus der vierten Fragengruppe auf andere Fälle wahre Liebe und große Klugheit Voraussetzung, denn der Erzengel Raphael gibt keine Pauschallösungen. Seine Aufklärungen werden nur ins eigene Leben und das anderer übertragbar, wenn das Hohe Ziel, Heranbildung der Unsterblichen Seelen zur Helferschaft Gottes, in allen seinen Aspekten richtig gesehen und voll bejaht wird. Nur von daher allein erwächst die Möglichkeit, die liebevollen hohen Weisungen des Erzengels richtig und fruchtbringend anwenden zu können. Dieser Hinweis kann gar nicht ernst genug genommen werden, denn so verschiedenartig und einmalig jeder Mensch ist, so speziell ist auch seine Schicksalslage, und niemals werden sich zwei Fälle völlig gleichen. Darum muss jeder sich der Mühe unterziehen, die Unterweisungen dieses Bandes bis zur Erkenntnis des unumstößlichen Wahrheitskernes bezüglich des göttlichen Heilswillens zu durchdenken, um von daher zu einer hilfebringenden Anwendung für das Leben fähig zu werden. In der dritten Reihe sind erläuternde Beispiele zur Veröffentlichung vorgesehen, hier müssen die wenigen Hinweise genügen. Es wird erwartet, dass jeder Leser dieses Schriftwerkes die zum vollen Verständnis notwendige Reifestufe erreicht hat, die vor allem durch ein sehr waches und klares Gewissen gekennzeichnet ist. Diese Verständigen werden sich auch immer tiefer angerührt fühlen, dem derzeitigen Niedergang aller Sitten und Gebräuche mit allen Kräften entgegenzuwirken, denn keiner kann sich der erschütternden Erkenntnis entziehen, dass alle Tendenzen des heutigen allgemeinen Lebensstiles den göttlichen Heilsabsichten ganz entgegenstehen und darum auch nach dem Gesetz von Ursache und Wirkung nur überaus schmerzliche Folgen nach sich ziehen können. Dass dies nicht erst im Jenseits in erschreckendem Maße zutage treten wird, sondern bereits im Erdenleben, das werden alle wissen, die dieses Schriftwerk wirklich verstanden haben. Zudem zeigen sich die Folgen bereits in alarmierendem Ausmaß. Wer sie nicht sieht, der mag sich darüber gewiss sein, dass er selbst schon der allgemeinen Verblendung verfallen ist. Doch davor möge der Herr uns bewahren!

Für das eigene Leben die notwendigen Konsequenzen zu ziehen, ist die mindeste Forderung Gottes, aber schon diese wird vielen, wenn sie ganz ehrlich sind, große Schwierigkeiten bringen. Je größer diese aber sind, desto dringender ist ihre Bewältigung zur Heilsfindung notwendig. Möge jeder ernst und gewissenhaft überlegen, wie er sein Denken und Tun nach den tiefer erkannten göttlichen Gesetzen umgestalten muss, will er das Hohe Ziel wirklich erreichen. Wir wissen, jeder Tag ist kostbar, denn wir leben in der endzeitlichen Erfüllung aller Vorhersagen. Wir können darum gar nicht eifrig genug an die Arbeit gehen, uns selbst gemäß den göttlichen Gesetzen zu erziehen. Nach Meisterung dieser Vorbedingung werden wir vom Herrn zur Rettung für andere verwendet werden können. Bedenken wir doch, dass der Herr uns bei seinem Erretterwerk hier auf Erden braucht, denn er wendet sich mit folgenden Worten an uns:

"Ich rufe euch auf, wunderbar und innig verbunden mit mir, viele arme, unwissende, unglückliche Erdenmenschen, welche unerleuchtet und verzweifelt nicht an eine Erlösung mehr glauben, zu erretten für mein Reich, indem ihr ihnen mein Neues Wort, das ich euch durch diesen meinen Jünger übergeben ließ, übermittelt. Liebevoll sollt ihr sie führen und belehren, wie liebevoll ich euch führe und belehre.

Ich rufe euch auf, wunderbar und innig mit mir, eurem Gott, verbunden, mein gewaltigstes Werk auf Erden schaffen zu helfen." (Reihe I, Band 11)

Bereiten wir uns also unverzüglich für diese Jüngeraufgabe, damit der Herr nicht vergeblich auf uns wartet!

September 1972, Katharina Laqua

Reihe II Band U7: Unter meines Engels Führung - Gottes Schöpfungsordnung

Dieses Buch ist nur für solche Wahrheitssucher bestimmt, die Gott mehr lieben als ihren Verstand.

EINFÜHRENDE WORTE

Dieses Buch wurde von Erzengel Raphael in scherzhafter Weise auch das "Ordnungswidrige Buch" genannt, womit er auf seine Art treffend ausdrücken wollte, dass dieses Buches Inhalt in deutlichen Aufklärungen zum Teil der von den Menschen ausgedachten "Ordnung" über göttliche Schöpfungsgeheimnisse und Gottes Wirken entgegensteht und von den meisten Menschen ein gewaltiges Umdenken erfordert. Für alle vom Geiste Gottes geschulten Menschen ist dies nicht allzu schwer, wie es alle Aufgeschlossenen und Ehrfürchtigen an sich selbst beobachten können. Für alle anderen sind ja göttliche Offenbarungen sowieso nicht verständlich, da göttliches Wirken sich nicht mit armseligen, irdischen Denkweisen fassen lässt.

Beginnend beim leichter Verständlichen führt der Erzengel Raphael sein Werkzeug bis in schwindelerregende Höhen. Damit allen beim Aufstieg dorthin nicht der Atem ausgeht, sollen einige Hinweise behilflich sein, wie die Höhenluft leichter zu verkraften ist.

Wenn schon das gesamte Schriftwerk in seiner tiefen Wahrheit nur in ehrfürchtiger, stiller Betrachtung verständlich wird, so ist dies bei diesem Buche in ganz besonderem Maße der Fall. Es darf vor allem nichts aus dem umfassenden Zusammenhang gelöst werden, denn sonst können die zu offenbarenden neuen Verständnisse über die Schöpfung und Erlösung, besonders auch über das Wesen des Herrn und seine vielen Erdenleben zur Rettung und Erziehung der Menschenseelen mit seinen geheimnisvollen Kreuzesleiden niemals richtig verstanden werden.

Im überheblichen Festhalten an weniger erleuchteten Verständnissen zeigt sich die Unreife für das höherführende Offenbaren und solchen Menschen kann das Lesen dieses Buches wirklich keinerlei Nutzen bringen. Gewiss wurden durch vielerlei menschliche, anmaßende Deutungen die zarten Glaubens- und Liebesgefühle gegenüber Gott oft erheblich verletzt, so dass ein ängstliches Festhaltenwollen an alten Glaubenssätzen durchaus verständlich ist. Die wahre Liebe zum Herrn wird aber auch begreiflich werden lassen, dass der Erzengel Raphael mit diesen göttlichen Offenbarungen wohl auch althergebrachte Auffassungen umstößt, aber er, dessen Weisheit und Liebe schon genügend bekannt sind, ersetzt sie durch viel tiefere und erhabenere Erkenntnisse, die den wahren Gottesbegriff wunderbarer erstrahlen lassen und dem reinen und ehrfürchtigen Menschen ein klareres Verstehen und größere Dankbarkeit und Liebe gegenüber Gott vermitteln. Dadurch wird die Unsterbliche Seele näher zu Gott geführt und inniger an ihn angeschlossen. Dies aber ist doch der tiefste und wahre Sinn aller gottgegebenen Religionen. Wir werden zum rechten Verständnis dieses aufregenden Buches und aller sich daraus ergebenden Fragen auch bedenken müssen, dass es göttliche Liebe ist, die sich bei ihren Offenbarungen stets der Wissensgrundlage des Menschen anpasst und darauf nur eine nächst höhere Stufe des Verständnisses aufbauen kann, während wir sicher sein können, dass auch diese noch nicht die höchste Form der Wahrheit ist, denn der Erzengel Raphael hat oft genug betont, dass diese für den heutigen Menschenverstand noch nicht in fassbare Worte zu kleiden ist. So wie in allen vergangenen Jahrtausenden die göttliche Liebe die Menschen in weniger erleuchteten Verständnissen über göttliche Schöpfungs- und Erlösungsgeheimnisse ließ, weil diese gerade zur Erstarkung der Seelen gut und nötig waren, so können wir sicher sein, dass auch in dieses Buches Inhalt liebevolle Rücksichtnahme auf altes Wissensgut und andere weise Absichten des Erzengels Raphael bei der Formulierung und Darbietung eine angemessene Rolle spielen. Wir können aber auch sicher sein, dass die von ihm verkündete Wahrheitsvertiefung die vom Herrn liebevoll vorbereitete weitere Hilfe zur Erreichung des Schöpfungszieles für alle seine gläubigen und liebenden Seelen ist.

Um Missverständnisse zu vermeiden, möge man die vorstehenden Zeilen besonders unvoreingenommen lesen, denn es soll keineswegs gesagt werden, dass der Erzengel Raphael nicht die Wahrheit aufdeckt, sondern dass es ihm wegen unserer beschränkten Fassungskraft noch unmöglich ist, alle Geheimnisse in Gottes gewaltigem Universum völlig klar aufzuzeigen. Der Begriff der noch nicht dargelegten "höchsten Form der Wahrheit", die noch nicht vermittelt wird, weil sie noch die menschliche Fassungskraft übersteigt, soll nur ausdrücken, dass hier noch nicht alle göttlichen Geheimnisse expliziert werden, sondern auch diese Offenbarung noch weitere Schöpfungsgeheimnisse in sich verborgen hält, wie es bei allen wahrhaft göttlichen Offenbarungen der Fall ist, weil alle Geschöpfe bis in Ewigkeiten zu tun haben, um das geheimnisvolle Wirken des Allgewaltigen Schöpfers ganz verstehen zu können. Der Erzengel Raphael vermittelt in liebevoller Weise so viel neues Offenbarungsgut, wie für die fortgeschrittensten Seelen aus dieser Erdenentwicklung in ehrfürchtiger Haltung zur heutigen Zeit mit dem Verstande zu begreifen ist.

Sämtliche Gesichtspunkte werden von allen Lesern genügend in Betracht gezogen werden müssen, um das neue Offenbarungsgut in rechter Weise aufzunehmen und verstehen lernen zu können. Bedenken wir doch, dass es – menschlich gesprochen – für Gott stets schwierig sein muss, sich den kleinen Geschöpfen zu offenbaren, denn er muss die Unendlichkeit seines Seins und Wirkens für – von ihm aus gesehen – überaus beschränkte Menschengehirne begreiflich ausdrücken. Die Schwierigkeit können wir schon ein wenig daran erkennen, dass es auch für Erwachsene recht schwer, wenn nicht gar oft unmöglich ist, Kindern komplizierte Vorgänge verständlich zu machen. Sehr viel Geduld und Gleichnisfindung ist dazu nötig, die nur sehr wenige Menschen besitzen. Wir aber können sicher sein: Gottes Geduld mit uns Menschenkindern ist ebenso unermesslich wie seine Liebe. Auch im vorliegenden Buche leuchten diese wiederum in beglückender Weise auf, wenn man sich in Ehrfurcht, Stille und Gehorsam genügend Zeit nimmt, ihren Spuren zu folgen. Wer dies auf den folgenden Seiten in Gebet und großer Ruhe unternimmt, dessen Verstand und Herz werden um ein beträchtliches Maß dem Herrn entgegen wachsen und mit besonderer Freude und Dankbarkeit erfüllt werden.

Da aber wirklich einige schwer verständliche Stellen in diesem Buch zu finden sind, werden im Anhang einzelne, wenn auch nur kurze, klärende Erläuterungen zu finden sein. Umfassende Betrachtungen müssen einer späteren Zeit vorbehalten werden. Gemäß göttlichem Gebot aber wird jeder gebeten, das Weiterlesen dieses Buches sofort aufzugeben, wenn er die Darlegungen des Erzengels Raphael unverständlich findet und die geoffenbarte Wahrheit nicht in ruhiger Weise in sein bisheriges Wissen einzuordnen vermag. Er möge dann dieses Buch beiseite legen und einige Tage oder Wochen, wenn nötig auch Monate oder Jahre verstreichen lassen, bis er sich offensichtlich von seinem Engel zum Weiterlesen gedrängt fühlt. Der Erzengel Raphael erklärt nämlich ausdrücklich, dass nur das Wissen dem einzelnen Menschen von Gott erlaubt ist, das er in seinem Verstand ruhig verarbeiten kann. Ruhig heißt: etwa auftretende Bedrückung und Verwirrung darf nicht überhand nehmen. Jeder, der eine unverständliche Stelle ruhig auch übergehen kann, in Ehrfurcht sich nicht gleich verwirren lässt und sich nicht empört auflehnt, der hat die richtige Grundlage für das vollständige Lesen dieses Buches.

Es soll hier aber auch nicht unterlassen werden, aufzuzeigen, dass alle, denen dieses Buch zu schwer verständlich ist, getröstet sein sollen in dem Bewusstsein, dass dieses Buches Inhalt wohl aufregende Erkenntnisse über Gottes Schöpfung in Entstehung, Entwicklung, Erhaltung und Zielsetzung vermittelt, dieses Wissen jedoch in der Bedeutung für die Heilsfindung als interessante Beigabe aufzufassen ist, nicht aber als notwendig. Um das Hohe Ziel zu erreichen, dazu gehört vielmehr das Wissen um die unersetzliche Bedeutung der Selbstüberwindung zur Erlernung der göttlichen Eigenschaften, welche ja allein die Reife für die Auserwählung geben. Ferner ist zu dieser Zeit für alle Auserwählten wichtig, die Geheimnisse der Engelführung richtig zu verstehen, um die Überleitung ins Neue Jerusalem möglichst rasch und leicht erfahren zu können.

Es lasse sich keiner zu unfruchtbaren Grübeleien über die göttlichen Schöpfungsgeheimnisse verleiten, sondern es möge jeder die Tage, Stunde um Stunde, in gewissenhafter Selbsterziehung bei fröhlichem Kämpfen und Arbeiten, wenn nötig unter tapferem Leidertragen verbringen, dabei beherzt die notwendige Überwindung aller herabziehenden Antriebe und Gefahren auf sich nehmen, dies alles möge er noch dazu unter dankbarer Gebetshaltung mit vertrauensvoller Herabrufung der göttlichen Hilfe durchtragen, dann hat er ganz sicher Zuwachs an göttlichen Kräften erworben, was ja der Hauptsinn dieses Erdenlebens ist. Es ist ungeheuer wichtig, diese schlichte Lebensdevise für die wahre Heilsfindung über den großartigen Ausblicken in Gottes Schöpfungsordnung nicht zu vergessen, sondern sie als tägliches, lebensnotwendiges Brot einzuschätzen, während dieses Buch gleichsam als ungewöhnlicher Festtagskuchen anzusehen ist, der durchaus nicht jedem bekömmlich und zur Lebenserhaltung nicht erforderlich ist.

November 1972 Katharina Laqua (Herausgeber)

ANHANG: AUFKLÄRENDE GEDANKEN ZU SCHWER WIEGENDEN AUSSAGEN DIESER OFFENBARUNG ZUR VERHÜTUNG VON GEFÄHRLICHEN MISSVERSTÄNDNISSEN

Wer dieses Buches Inhalt wirklich aufmerksam und unvoreingenommen betrachtet hat, dessen Verstandeskräfte wurden von Gott sicher so gestärkt, dass ihm viele Stellen, die zunächst Bedenken hervorriefen, in der Folge von selbst einleuchtender wurden. Es wird aber auch jeder Ehrfürchtige gemerkt haben, dass es tatsächlich ausführlicher Kommentare bedarf, um alle Möglichkeiten von Missverständnissen zu beheben und das volle Verständnis leichter zu ermöglichen. Jeder, der sich an die Ratschläge aus den einführenden Worten gehalten hat, dem wird längst aufgegangen sein, dass eine Offenbarung niemals nach menschlichen Denkweisen von Gott gegeben wird. Zudem sagt der Erzengel Raphael im Nachwort selbst, dass dieses Buch für die kommenden Geschlechter geschrieben ist. Wir dürfen uns daher wahrhaft glücklich schätzen, wenn wir jetzt schon gewürdigt werden, die göttliche Offenbarung für die kommenden Jahrtausende einsehen zu dürfen. Wir wollen aber auch freimütig zugeben, dass dieses Buch in seiner ganzen Tiefe noch nicht sofort ganz ausgelotet werden kann. Ist die Bibel in den vergangenen Jahrtausenden bis heute noch nicht einmal ganz richtig verstanden, so wird auch dieses Buch als göttliche Offenbarung noch viele forschende Gottsucher beschäftigen, bevor es in allen Teilen auch für die weniger erleuchteten Mitmenschen begreiflich zu machen ist. Gott wird aber in aller Stille, wie es auch mit der Bibel der Fall war, seine Kinder daran schulen in der Weise, wie er es in seiner Liebe und Weisheit eingeplant hat. Wir dürfen also ganz beruhigt sein, dass Gott besser weiß, was seinen Geschöpfen, die er in solcher Liebe zu sich ziehen will, zum Heile dient. Zudem können wir sogar schon mit unserem Menschenverstand erfassen, dass es uns bescheidener und ehrfürchtiger macht, wenn Gott uns neue Rätsel aufgibt, als wenn wir meinen könnten, Gottes Geheimnisse schon alle ergründet zu haben. Wir wissen ja, dass deshalb so viele Menschen glauben, sie könnten Gott für tot erklären und sich selbst an seine Stelle setzen. Gott weiß, wie er solchen Geschöpfen seine Unergründlichkeit und Allmacht aufrüttelnd zeigen kann. Nicht nur tut er dies in seiner neuen Offenbarung durch seinen höchsten Sendboten, sondern er wird es auch in deutlichen Geschehnissen allen Menschen in unübersehbarer Weise vor Augen stellen. Wir brauchen dies nur in Geduld abzuwarten.

Wenn Gott zu den Menschen spricht, dann ist es ganz klar, dass es für sie großer Anstrengungen bedarf, um Gottes Enthüllungen in rechter Weise zu verstehen, da der Menschenverstand allzu leicht in hemmende Starrheit geraten kann. Um bei dieser vorliegenden Offenbarung die größten Gefahren durch schwerwiegende Missverständnisse zu beseitigen, sollen in aller Kürze einige hilfreiche Erläuterungen gegeben werden:

Dem besonders aufmerksamen Leser wird nicht entgangen sein, dass der Erzengel Raphael in einigen seiner Behauptungen leicht missverstanden werden kann, weil er darin nur eine Seite eines Problems aufzeigt, während er eine andere, schon anderweitig ausgesagte Seite dabei unberücksichtigt lässt. Diese Tatsache soll an folgendem Fall aufgezeigt werden:

In allen bisherigen Bänden dieses Schriftwerkes wurde überaus deutlich ausgesagt, wie Gott den Menschen die freie Wahl lässt, in welcher Richtung sie sich entfalten wollen, und wie Gott die Menschen aufruft, ihre Kräfte zur positiven Lebensgestaltung einzusetzen. Beides ist nur auf Grund der anerkannten Tatsache der freien Entscheidungsfähigkeit der Menschen zu verstehen. Hier in diesem Buche aber lehrt der Erzengel Raphael die relative Unfreiheit aller Geschöpfe, sogar der Götter. Bei Betrachtung aller diesbezüglichen Aussagen kann aber kein ehrlicher Mensch auf die Idee kommen zu behaupten, der Erzengel Raphael lehre die gänzliche Unfreiheit der Geschöpfe. Wenn der Erzengel Raphael seinem Werkzeug erklärt, dass er ihm alles eingibt und vorschreibt, dann will er damit nur deutlich machen, dass es bereits eine so hohe Einigung mit ihm erreicht hat, dass es seine Freiheit als menschliche Erdenpersönlichkeit freiwillig aufgegeben hat, wie dies an anderen Stellen klar angegeben ist. Auch anderweitige Aussagen über Freiheit und Vorherbestimmung in diesem Buch, wie zum Beispiel die, dass auch vollendete göttliche Wesenheiten nicht absolut frei sind, dürfen nicht so einfach angesehen, sondern müssen richtig eingeordnet werden. Vorherbestimmung – jedem bekannt als ein uraltes Menschheitsproblem und beliebtes Abhandlungsthema von Theologen und Philosophen aller Art – wird nur richtig verstanden, wenn beachtet wird, dass sie allein auf Grund der gesetzmäßigen Folgen früherer Entscheidungen zur Auswirkung kommt. Wer dies übersieht, wird der göttlichen Weisheit in ihren unbestechlichen Gesetzen und deren Folgen niemals gerecht. Dies ist die eine Seite der vermeintlichen Unfreiheit, eine andere ist folgende: Der Allgewaltige Schöpfer würde sich selbst dem Untergang preisgeben, wenn er seinen Geschöpfen die uneingeschränkte Freiheit gegeben hätte. Dies würde nämlich bedeuten, dass sie seine Gesetze in seiner Schöpfung nach Belieben umstoßen könnten. Ein unbeschreibliches Chaos wäre die Folge, letzten Endes vielleicht sogar die Vernichtungsmöglichkeit des Allgewaltigen Schöpfers selbst. Jedem ist somit ganz klar verständlich, dass also wahre, aber geschöpfliche Freiheit nur innerhalb von gegebenen Gesetzen, nur ein Wählen zwischen verschiedenartigen Möglichkeiten sein kann. Sicherlich weiß jeder aus seinem eigenen Leben um die Versuchungen und Kämpfe, um die Entscheidungsmöglichkeiten für und wider Gott, für Gut oder Böse und die Wahlmöglichkeit zwischen sonstigen verschiedenartigen Betätigungen. Die Erfahrung der relativen Freiheit, wie sie allein den Geschöpfen angemessen ist, erleben alle Menschen fortwährend. Unter sämtlichen angeführten Aspekten sind alle Aussagen über Freiheit und Vorherbestimmung (Prädestination) zu betrachten, dann wird jeder darüber beruhigt sein und freudige Dankbarkeit über diese Aufklärung des Erzengels Raphael empfinden.

Es wäre im Anschluss daran noch sehr viel mehr über das gesamte Problem der Freiheit und vor allem auch über die unumstößlichen Gesetzmäßigkeiten zu sagen. Hier aber muss auf die geplanten Kommentare in der III. Reihe verwiesen werden. Auf jeden Fall können alle der absolut gerechten Wirkweisen der göttlichen Gesetze sicher sein, und ebenso darf jeder die befreiende Gewissheit haben, dass die Bösen, womit alle gegen Gott aufgebäumten Geschöpfe gemeint sind, ebenfalls den göttlichen Gesetzen unterliegen, weshalb sie am Ende einer Schöpfung von Gott vernichtet werden, um die Guten, also alle die, welche Gott anerkennen und ihm gehorchen, zum endgültigen Frieden zu führen. Gott bleibt immer Sieger! Ein stärkender Trost für ein tapferes Kämpfen!

Um etwaige weitere Missverständnisse auszuschalten, soll auch kurz auf die Offenbarung über den Passionsweg des Herrn seit Anbeginn und über sein geheimnisvolles Kreuzesleiden eingegangen werden. Wer ruhigen Herzens alles darüber nachliest, dem wird klar werden, dass der Erzengel Raphael aufdecken will, dass dem Herrn die Wunden der Annagelung bereits im vorletzten Erdenleben zugefügt worden sind, dass sie jedoch in seinen Geistleib eingeprägt wurden und vor zweitausend Jahren auf Grund seines göttlichen Willens aufbrachen und so auf besonders bemerkenswerte Weise seinen Tod bewirkten. Er wurde also damals von den Juden mit der Absicht grausamer Tötung wohl gekreuzigt, aber sie vermochten ihn nicht würdelos umzubringen. Wir dürfen uns diese Art von Kreuzigung sicher wie bei den Schächern vorstellen. Manche haben sich vielleicht auch schon Gedanken darüber gemacht, warum ausgerechnet beim Herrn eine andere Kreuzigungsart angewandt worden sein soll, da es doch nahe lag, ihn den geächteten Schächern, also den Verbrechern gleichzustellen. Nun bringt der Erzengel Raphael dieses Rätsels Lösung durch seine Offenbarung über den verwunderlichen Opfertod des Herrn. Manch einer mag sich nun fragen, warum der Herr nach so oftmaligen grausamen Ermordungen, die er aus Liebe zu seinen Geschöpfen auf sich nahm, vor zweitausend Jahren aber diese besondere Art des Opfertodes erwählte. Die volle Aufklärung liegt wohl noch in seinem unergründlichen Ratschluss verborgen, wir können uns aber vorstellen, dass er den gottgläubigen Juden damit ein besonderes Zeichen seiner Göttlichkeit vor Augen stellen wollte, weshalb er in dieser würdevollen Weise den höhnenden Menschen seine Erhabenheit und Allmacht vorwies. Er brachte dadurch auf eine neue Weise die schon höher entwickelten Menschen zum weiteren Nachdenken. Gewiss könnte hier gefragt werden, warum dies nicht gleich in den Evangelien verkündet wurde. Die Antwort liegt auf der Hand, wenn wir alles über den Passionsweg des Herrn aufmerksam gelesen haben: Gott wollte vorerst mit dem bisherigen Verständnis die meisten Menschen noch erziehen, da die Allgemeinheit der Menschen erst heute so weit herangereift ist, um die wahren Kreuzesleiden des Herrn in der weiterführenden Weise zu verstehen. Wir dürfen nicht vergessen, dass Gott immer nur die Höherführung seiner Geschöpfe im Auge hat. Wir müssen ihm zugestehen, dass er wirklich besser weiß, was seinen Geschöpfen dabei dienlicher ist.

Durch die neue Offenbarung über die vielen Opferleben des Herrn und sein geheimnisvolles Kreuzesleiden ist die Erlöserliebe unseres Herrn in erhabenerer Weise, viel größer und umfassender aufgezeigt, und für unsere Liebe und Verehrung des Erlösers aller Menschen gibt es nun noch viel mehr Grund. Diese Offenbarungen werden darum jeden echten Christen nur ehrfürchtiger und dankbarer machen.

Im Zusammenhang mit dem Kreuzestod des Herrn steht die Frage nach der Geschichtlichkeit der Bibel. Im zweiundvierzigsten Kapitel schreibt der Erzengel Raphael ganz deutlich, dass die Bibel an erster Stelle ein Lehrbuch Gottes über göttliche Wahrheiten, nicht aber ein Buch über geschichtliche Ereignisse ist. Diese Behauptung wird vielleicht viele gläubige Menschen ebenfalls überraschen. Wenn man alle Aussagen des Erzengels zu diesem Punkt zusammenfasst, dann muss festgehalten werden, dass er zwar etwas vereinfacht sagt, dass die Heilige Schrift kein geschichtliches Buch ist, womit er aber nur besonders klar betonen will, dass es verkehrt wäre, die Bibel vor allem aus geschichtlicher Sicht zu betrachten, denn sie will an erster Stelle überirdische Wahrheiten verkünden. Dies aufzudecken, ist das Anliegen des Erzengels Raphael, was wir daraus erkennen können, dass er an anderer Stelle sagt, zu einem Teil seien auch historische Tatsachen in der Bibel zu finden. Dies Beispiel zeigt, dass immer alle Aussagen nebeneinander zu betrachten sind, um klar herauszufinden, wie Gott seine Offenbarung verstanden sehen will. Gotteswort ist wahrlich anderer Art als Menschenwort, und er hat dabei sicher seine Absichten, wobei er sich von uns Menschen keine Vorschriften machen lässt. So bleibt uns keine andere Wahl, als uns willig und demütig belehren zu lassen. Wenn wir uns vor Augen halten, dass Gott stets nur die Höherführung der Seelen erreichen will, dann begreifen wir auch leichter, dass die rein geschichtlichen Fakten dabei wirklich nebensächlich sind. Die göttlichen Wahrheiten der Bibel sind das eigentliche Gotteswort. Wenn wir Gott demütig um seine Erleuchtung bitten, dann wird er uns auch das immer tiefere Verstehen der göttlichen Wahrheiten in seinen Offenbarungen vermitteln. Weitere Hilfe dazu wird ebenfalls in der dritten Reihe zu finden sein.

Die Aufklärungen des Erzengels Raphael über Zeugung und Geburt der Menschen und die Tatsache, dass erst im Augenblick der Trennung des Kindes von der Mutter die Unsterbliche Seele vom Erdenleib Besitz ergreift, könnte manchen zu verkehrten Schlüssen veranlassen. Darum muss hier deutlich gesagt werden, dass für jeden Gottesfürchtigen ganz klar ist, dass jedes willkürliche Eingreifen in natürliche Wachstumsprozesse für die Menschen ein Verstoß gegen göttliche Schöpfungsgesetze bedeutet. Wer die Augen richtig aufmacht, der wird viele Beispiele allein schon aus der heutigen Zeit finden, wie entsetzlich sich eigensüchtige Nutzung der Natur, eigenmächtige Eingriffe in den Kreislauf derselben, wie sie heute verheerende Formen angenommen haben, sich erschreckend zu rächen beginnen und das Leben der Menschen in bedrohlicher Weise gefährden. Es kann sich jeder mit guter aufklärender Literatur zu diesem Thema vertraut machen, dann werden ihm genügend Beispiele gezeigt werden, aus denen der Schöpfer klar erkennen lässt, dass niemand seine Naturgesetze ungestraft übertreten kann.

Im Falle der Abtreibung ist genügend bekannt, wie gefährlich diese sich auf den weiblichen Organismus auswirken kann und wie viele Todesfälle eine solche Handlungsweise im Gefolge hat, wenn auch oft die Wahrheit darüber verschwiegen wird. Es soll aber noch eine Folge aufgewiesen werden, welche die meisten Menschen sich heute noch nicht vorstellen können: Nach der Lehre des Erzengels Raphael ist aus einer Schwangerschaft eindeutig zu ersehen, dass sich ein Menschengeist wiederverkörpern will, um sich fortentwickeln zu können. Es ist ohne weiteres einleuchtend, dass es für diesen Geist genauso schwerwiegend ist, wenn er sein Ziel nicht erreichen kann, wie es nach der bisherigen Annahme, dass die Seele bereits vor der Geburt den Kindesleib in Besitz genommen hat, der Fall war. Der Erzengel Raphael schreibt uns dazu: "Wahrhaft grausam auswirkt sich das Abgewürgtwerden des errufenen Erdenleibes auf den davon betroffenen Engel." An anderer Stelle lässt er uns wissen, dass die lebenden Menschen deswegen viele Bedrängnisse aus der Jenseitswelt zu erwarten haben, weil die abgewiesenen Menschengeister in große Not geraten sind und viele davon sich in der Folge dafür zu rächen suchen werden. Es muss also in aller Deutlichkeit gesagt werden, dass eine Abtreibung ein schwerer Verstoß gegen Gottes Schöpfungsordnung ist und entsprechend schwere Folgen nach sich zieht. Der Erzengel Raphael hat ausdrücklich den Auftrag erteilt, die vorstehenden Aufklärungen mit größter Eindringlichkeit vor Augen zu stellen.

Als letztes soll noch zur Frage des Fleischgenusses etwas gesagt werden, damit die Vegetarier nicht meinen, dass der Erzengel Raphael ihre Lebensweise etwa nicht billige. Wohl sagt er, dass die Menschen nur noch Rindfleisch und keine anderen Fleischsorten mehr essen sollen, aber damit verbietet er nicht die fleischlose Ernährung. Er zeigt im Gegenteil auch auf, dass im Neuen Jerusalem keine Tiere mehr getötet werden, um den Menschen zur Nahrung zu dienen. Wer also ohne Fleisch auszukommen vermag und seine Arbeitskraft im vollen Umfange bewahren kann, der möge sich freuen, dass er darin bereits die Gesetzmäßigkeit für die höhere Erdenwelt zu erfüllen vermag. Er möge dabei aber unbedingt nicht vergessen, dass wahrhaft viel wichtiger die geistigen Vorbedingungen geschaffen werden müssen, das heißt also: die Erringung der göttlichen Eigenschaften in der notwendigen Größe und Reinheit.

Zu den wichtigsten Punkten dieses Buches, welches für die Gläubigen bei auftretenden Missverständnissen betrübliche Auswirkungen haben könnten, und für alle Menschen, wenn verständnislose Verdrehungen bekannt würden, schädliche Folgen nach sich zu ziehen vermöchten, wurde somit in aller Kürze die notwendige Hilfe geboten. Mehr ist an dieser Stelle nicht möglich. Es muss der dritten Reihe vorbehalten bleiben, ausführliche Aufschlüsse zu geben. Nochmals soll aber besonders daran erinnert werden, dass wirklich viel Gebet und ruhiges Betrachten nötig sind, um alles in rechter Weise verstehen zu können. In ein williges, ruhiges Herz lässt Gott reichlich seine Erleuchtung einstrahlen, dessen können wir gewiss sein.

Der Mensch ist doch wirklich ein recht schwieriges Geschöpf, was folgender Umstand klar macht: Jedem wahrhaft Gläubigen war schon immer bewusst, dass der Allgewaltige Schöpfer in seiner Göttlichkeit, in seiner unaussprechlichen Allmacht und Erhabenheit, in seinem unerforschlichen Wirken von Menschenverstand niemals zu begreifen ist. Wenn aber der Herr, unser Gott, seinen höchsten Sendboten schickt und einen Teil mehr von göttlichen, unfassbaren Wirkweisen aufdeckt, dann gebärden sich gar manche Menschenkinder überheblich und besserwisserisch, weil ihnen trotz gehorsamer Anerkennung früherer Offenbarungen zur heiligen Kühnheit im Glauben noch mehr Mut und die größere Liebe fehlen. Mögen sich aber alle Verständigen damit trösten, dass es zu allen Zeiten schon so war, wie es der Erzengel Raphael im 60. Kapitel beschreibt.

Es muss noch einmal betont werden, dass alle, welche diese Offenbarung nicht ruhig verarbeiten können, sie wirklich unbesorgt beiseite legen sollen, denn das Fortschreiten auf dem Wege zum Heil ist ihnen dadurch nicht verwehrt. Sie sind dann aber auch gerechterweise dazu verpflichtet, sich des Urteils zu enthalten und werden sich dann auch nicht unnötig leidvolle Folgen aufbürden. Der Herr wird jedenfalls alle, die ihn ehren und seine Gebote zu halten sich bemühen, liebevoll zum größeren Verständnis hinführen, wenn nicht jetzt, dann vielleicht in späteren Jahren oder in folgenden Erdenleben. Der Herr lässt seine Kinder nicht im Stich, er führt sie voran auf dem Wege des göttlichen Schöpfungszieles zur Höhe ins Neue Jerusalem, in sein Reich, das nicht von dieser Welt ist.

November 1972Katharina Laqua

In Erfüllung der Aufgabe, die der Erzengel Raphael zu Lebzeiten seines Werkzeugs übertragen ließ.

GEBETE

DANK:

Herr, unbegreiflich ist deine Liebe, anbetungswürdig und göttlich erhaben.

Herr, unaussprechlicher Dank sei dir dargebracht für Zeit und Ewigkeit.

Herr, in alle Mühen und Arbeiten unseres Erdenlebens legen wir unseren Dank.

Herr, in alle Leiden auf unserem Wege zur Erlösung legen wir unseren Dank.

Herr, in alle heiligen Freuden unseres Erdenlebens legen wir unseren Dank.

Herr,in all unser gottgewolltes Denken und Tun legen wir unseren Dank.

Herr, in unsere heiße und innige Sehnsucht nach göttlicher Einigung mit dir legen wir unseren immerwährenden Dank.

UM ERLEUCHTUNG:

Herr, hilf mir, alle Hindernisse für deine göttliche Einstrahlung zu beseitigen!

Herr, hilf mir, Stolz und Eigensinn zu überwinden!

Herr, hilf mir, alle irdischen Anhänglichkeiten aufzugeben!

Herr, hilf mir, alle göttlichen Eigenschaften zu erringen!

Herr, hilf mir, die Welt und alles, was in ihr ist, mit deinen Augen zu sehen, damit ich dein Neues Wort recht zu verstehen und mein Leben danach einzurichten vermag.

UM FRIEDEN:

Herr, beruhige meine Seele, die um ihre Erlösung bangt.

Herr, besänftige mein Herz, das aufschreit unter dem Unrecht in dieser Welt.

Herr, glätte die Wogen der widergöttlichen Regungen in meiner Seele Tiefen.

Herr, gib Stille meinem Verstand in seiner störenden Aufbäumung gegen deine heilige Unbegreiflichkeit.

Herr, gib deinen Frieden mir, den die Welt nicht zu geben vermag.

Reihe II Band U8: Unter meines Engels Führung - Klärende Schriftauslegung

EINFÜHRENDE WORTE

Der Erzengel Raphael hat an alle Möglichkeiten der Hilfe gedacht, denn er wollte den heutigen Menschen auf ihrem wirklich sehr gefährlichen und dunklen Weg auf dieser Bewährungs-Erdenwelt noch so viel klares Licht bringen, dass es auf dem Wege genügend leuchten kann, der zur Errettung und Erlösung führt. Im vorliegenden Bande werden von ihm gar manche stumme Fragen der Bibelleser beantwortet. Wie zu erwarten war, erfordern die Aufklärungen ein Umdenken, weil sie über das alte Glaubensgut hinausweisen. Wie bei allen Büchern des Erzengels Raphael wird ein liebevolles Betrachten notwendig sein, um alles richtig verstehen zu können. Es ist selbstverständlich wichtig, christliche Irrtümer nicht als unumstößliche Wahrheiten festhalten zu wollen, nur weil sie in sogenannten Dogmen festgelegt wurden. Wer das bisher erschienene Schriftwerk aufmerksam studiert hat, der versteht schon besser das wahre Wirken des Heiligen Geistes und der weiß, dass das Wirken des Heiligen Geistes sich nach dem Entwicklungsstand der Menschenseelen richtet, weshalb die von armseligen, zeitbedingt blinden Menschen verfassten Dogmen keineswegs als wirkliche göttliche Offenbarungen anzusehen sind. Gott hat dieses Wirken für die bisherige Entwicklungsstufe der Menschheit wohl gewollt und auch gesegnet, weil es zum Schutze der Menschen und zur unumstößlich notwendigen Ausbildung von Gehorsam und Glauben wirklich behilflich zu sein vermochte.

Nun aber ist eine neue Entwicklungsstufe erreicht, in welcher der menschliche Verstand genügend ausgebildet ist, wie der Erzengel Raphael dies immer wieder sagt, um Schöpfungsgeheimnisse und göttliche Erlösungswahrheiten ohne Gefahr für die richtige Ausbildung der Seelen konkreter verstehen zu können.

Lassen wir uns also an der Hand des göttlichen Sendboten ruhig weiterführen! Er tut dies mit so viel Liebe, dass wir nicht in Gefahr kommen können, Gottes Wirken unehrfürchtig abzutun, sondern dass wir die Liebe Gottes immer ehrfürchtiger verstehen und so zur heiligen Gottesverehrung in Wort und Tat immer mehr angeregt werden. Heiliger nämlich ist unsere Verehrung des göttlichen Schöpfers, wenn wir liebevoller geworden sind im Verstehen seines geheimnisvollen Schöpfungswirkens und ihm dafür demütig Lob und Dank sagen.

Auf den folgenden Seiten wird der erstaunte Leser nun nochmals eine Auslegung zum Buche Tobias vorfinden, nachdem bereits das neunte Buch der ersten Reihe „Geheimnis des Buches Tobias“ ausführlich darüber berichtet. Für jeden aufgeschlossenen und ehrfürchtigen Menschen wird daran deutlich gezeigt, wie tiefgründig wahre Offenbarung Gottes ist. Mehrfach ausgelegt, ist sie doch noch immer mehr auszudeuten.

Außerdem findet man eine ergänzende Auslegung zu der Geheimen Offenbarung des Apostels Johannes vor. Es wurde schon an anderer Stelle darauf hingewiesen, dass die Auslegung dieser Offenbarung bereits im Jahre 1925, in welchem die Erzengelkundgaben begannen, ihren Anfang nahmen. Der Erzengel Raphael forderte sein Werkzeug immer wieder zu Fragen auf, und je verständnisvoller die Fragen wurden, desto umfassender antwortete er. Er wollte an diesem Beispiel zeigen, wie der reife Erdenmensch bei der Deutungsarbeit des Wortes Gottes in angemessener Weise einbezogen wird. Am Beispiel der Auslegung zu diesen Teilen der göttlichen Offenbarung im Alten und Neuen Testament wurde das besonders anschaulich dargestellt. Es ist aber unmöglich, alle Einzelstücke dazu zu veröffentlichen, weshalb nur noch die wichtigsten Teile der Auslegung aus dem Jahre 1927 dargeboten werden, weil sie wissenswerte Ergänzungen bringen. Jeder wird feststellen können, dass diese Auslegung vom Erzengel Raphael unter einem anderen Aspekt als die Ausführung von 1939 gegeben wurde, der für alle Menschen große Bereicherung zu bringen vermag. Daher wird auf Wunsch des Erzengels Raphael diese Auslegung in ihren wesentlichen Teilen veröffentlicht.

Am auffälligsten ist folgender Unterschied: War die Aufschließung von 1939 besonders im Hinblick auf das Wirken der Kirche gegeben, so ist die vorliegende Auslegung im Hinblick auf die Entwicklung der gesamten Menschheit eingegeben worden. Diese Tatsache zeigt deutlich, wie vielfältig die Möglichkeiten zur Deutung sind. Der Erzengel Raphael sagt auch des Öfteren, dass die Menschen nach den gegebenen Weisungen verschiedene Bilder selbst noch weiter auslegen könnten. Sowohl durch die mehrfache eigene Auslegung, als auch durch die Aufforderung an die Menschen in der von ihm angegebenen Richtung weiter zu deuten, ist von ihm die "Bildersprache" in ihrer Besonderheit als Offenbarungssprache Gottes deutlich aufgedeckt: Gottes Geheimnisse sind vielschichtiger als die einfache menschliche Sprache sie auszudrücken vermag. Geheimnisvolle Bilder vermögen aufzudecken oder auch zu verbergen, was der menschliche Verstand zur gegebenen Zeit von diesen Geheimnissen zu begreifen vermag oder nicht. Und da Gott den Verstand des Menschen entsprechend erleuchten kann, ist die Bildersprache als Offenbarungssprache Gottes eine Wundergabe seiner Güte bei der Emporziehung seiner Geschöpfe, um ihnen in angemessener Weise Anteil geben zu können an seiner Allwissenheit und Weisheit.

Wem irgendeine Aufklärung des Erzengels Raphael anstößig erscheint, der darf wissen, dass bei ihm noch Schranken zu entfernen sind, welche die göttliche Erleuchtung behindern. Er darf aber auch sicher sein, dass ihm göttliche Hilfe bei dieser notwendigen Arbeit gegeben wird, wenn er demütig den Herrn darum bittet. Der Herr ist stets bereit, den Seinen alles zu geben, wessen sie bedürfen, um sich ihm immer näher anschließen zu können.

Der wahre und feste Anschluss jeder Seele an unseren Herrn Jesus Christus ist ja der Sinn aller Botschaften des Erzengels Raphael. Wer darum alle seine Offenbarungen gut versteht, der hat die rettende Stimme des Guten Hirten vernommen und wird von ihm aufgenommen in seinen einzigen, wahren Schafstall, in dem er alle seine Schafe aus allen Religionen der Erde zu dieser Endzeit sammelt, um sie heimzuführen in sein Reich, das Neue Jerusalem.

Mai 1973, Katharina Laqua, Herausgeber

NACHBETRACHTUNG

Wer diesen Band aufmerksam gelesen hat, dem ist nicht entgangen, dass darin einige Stellen vorkommen, die nur zu verstehen sind, wenn man sich in Erinnerung ruft, dass der Erzengel Raphael erst 1925 mit seinen Kundgaben begonnen hatte und nach göttlichem Plane sein "blindes" und unwissendes Werkzeug voranführte. Man bedenke, dass die Jahre 1925 bis 1931 für Frau Möller die schwersten Jahre in der Engelführung waren, einerseits weil sie selbst erst zum richtigen Erfassen einer solchen Engelführung heranreifen musste, weshalb auch ihr teilweise irrtümliches Verstehen der Engelworte – was aber zur Beispielerzeigung wiederum auch so gewollt war – gar manche Not bereitete, andererseits weil auch in dieser Zeit die hauptsächlichsten Aufträge an die Kirche erteilt wurden, welche ihr viel leidvolle Behandlung von Seiten der Vertreter der Kirche einbrachte.

Wer sich in diese recht schwierige menschliche Lage von Frau Möller hineindenkt, dem wird auch die göttliche Erleuchtung über vielleicht sogar anscheinend unsinnige Stellen zuteil werden. Denn nur, wer liebevoll diesen Band studiert, der wird inne werden, wie wahrhaft göttlich erhaben das Führen und Verkünden des Erzengels Raphael ist, denn es ist wirklich nicht nach Menschenart gegeben und nicht nach Menschenart zu verstehen. Kein Mensch vermag so ruhig und schlicht größte Geheimnisse Gottes in dieser Weise zu verkünden, dass sie doch nur von solchen zu verstehen sind, die sich von Gott erleuchten lassen. Rein irdisches Denken lässt manche Offenbarung als verwirrend ansehen, aber in Wahrheit ist sie göttliche Rücksichtnahme auf die menschliche Unzulänglichkeit und wendet die Gefahr ab, welche einem Erdenmenschen für seine gesunde Weiterentwicklung drohen kann, wenn er göttliche Geheimnisse zu einem unrechten Zeitpunkt erfährt. Tatsächlich übermittelt nämlich ein göttlicher Bote die Offenbarungen in einer vergeistigten Sprache, die wie eine Geheimsprache nur für Eingeweihte ganz zu verstehen ist. Und die "Einweihung" erfolgt durch die göttliche Erleuchtung, bei der dann auch der rechte Zeitpunkt von Gott selbst bestimmt wird.

Großartig und erhebend ist es für einen einfachen Menschen, wenn ihm dies beglückende Erlebnis zuteilwird, dass er von Gott der Erleuchtung für würdig befunden wurde und plötzlich versteht, was sein irdisches Denken ihm zunächst unbegreiflich erscheinen ließ.

Völlig klar wird ihm die Güte eines göttlichen Geistes, der diese besondere Art der Mitteilung göttlicher Wahrheiten verwendet. Güte Gottes lässt den Menschen zutiefst erleben, wie einfache Worte nur ein irdisches Mittel sind, um der Erleuchtung die Wege zu ebnen.

Ein göttlicher Geist will damit auch in besonderer Weise zum Ausdruck bringen, wie sehr Gott den Menschen ernst nimmt. Er drängt sich ihm in keiner Weise mit seinen Geheimnissen auf, sondern überlässt es ihm selbst, ob er sich durch liebevolles Bereiten seines Geistes in Demut und Liebe die Erleuchtung, die Möglichkeit zum wahren Erfassen der göttlichen Geheimnisse erringen will. Hat ein Mensch aber die Vorbereitung nach göttlichem Raten geschafft, dann zögert Gott nicht, ihn wirklich einzuweihen in die großen Schöpfungs- und Erlösungsgeheimnisse seines Wirkens. Jeder, der dieses Erlebnis kennt, wird ebenfalls sagen, dass es auf dieser Welt nichts gibt, was ein Menschenherz heiliger zu ergreifen vermag.

Alle Leser des Neuen Wortes des Herrn sind zu solch heiligem Erleben berufen. In vielfacher Weise wurde dies auch schon durch die bisherigen Bände dieses Schriftwerkes ermöglicht, aber vielleicht ist gerade dieser Band in besonderer Weise geeignet, diese Wirkweisen Gottes in seiner Offenbarungssprache noch deutlicher verstehen zu lehren, weil es ein Erleuchtungserlebnis in der oben beschriebenen Weise besonders leicht vermitteln kann.

Diese Hinweise sollen hier genügen, denn um alle für den rein irdischen Verstand möglichen Unklarheiten beseitigen zu können, würden an dieser Stelle die Gegebenheiten nicht ausreichen. Es ist aber ganz gewiss, dass der Herr die Seinen bei entsprechender Vorbereitung zur rechten Zeit über alles zum weiteren Fortschreiten Notwendige aufklärt. Zu dieser Vorbereitung gehört außer einem Leben nach Gottes Geboten auch das öftere, ruhige Betrachten des Gotteswortes in allen seinen Formen. Der Herr wird sicher jegliches Bemühen auf deutliche Weise segnen.

November 1973, Katharina Laqua


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